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Haben spezielle Trinkwasser besondere Vorteile?
Aus Puls vom 04.10.2010.
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Aus Quelle, Leitung, Flasche Spezielle Trinkwasser – Wertvoll oder überflüssig?

Viele Menschen wählen ihr Trinkwasser ganz bewusst: Beim Mineralwasser achten sie auf den Kalziumgehalt, oder sie setzen sogar auf heilendes Wasser vom sagenumwobenen Brunnen. Zahllose Wasservarianten versprechen bessere Gesundheit – doch kann Wasser wirklich gesünder sein als Wasser?

Bis zu einer Woche kann der Mensch ohne Nahrung überleben – ohne Wasser drei Tage. Nur mit ausreichend Flüssigkeit im Körper funktionieren Blutkreislauf und Organe, denn sie führt den Zellen die gelösten Stoffe und Sauerstoff zu.

Drei Liter Flüssigkeit verliert der Mensch pro Tag, durch Atmung, Schwitzen und Stoffwechselvorgänge. Beim Gang zum WC wird das am augenfälligsten. Die verlorene Flüssigkeit müssen wir ersetzen: Die Hälfte nehmen wir mit dem Essen wieder auf. Die andere Hälfte, rund ein bis zwei Liter, müssen wir aktiv trinken. Ideal dafür ist Wasser, aus dem der menschliche Körper zu fast 70 Prozent besteht.

Wasser ist nicht gleich Wasser

Gemeinsam ist allen Wässern: Es ist kalorienfrei und hat auch sonst keine negativen Eigenschaften. Anders als zum Beispiel Alkohol, der dem Körper Wasser entzieht. Abgesehen davon gehen die Vorlieben in Bezug auf Wasser jedoch weit auseinander. Vielleicht, weil Wasser in seiner Zusammensetzung nicht immer gleich ist.

Täglich pilgern Menschen aus der Region Bern zum Glasbrunnen im Bremgartenwald und füllen dort Quellwasser in Flaschen ab. Der Ort galt schon vor zweitausend Jahren als Kraftort. Das Wasser vom Steinbrunnen soll Heilkraft besitzen. Beim Trinken fühle es sich besonders weich an.

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Dossier Trinkwasser: Brunnenwasser
Aus Schulfernsehen vom 10.10.2003.
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Mineralwasser

Besonders prickelnd und erfrischend finden Mineralwasser-Fans Wasser mit Kohlensäure. Mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von rund 125 Litern Mineralwasser jährlich gehört die Schweiz zu den Spitzenreitern. Ein Nebeneffekt, der Geschmacksache ist: Ursprünglich wurde dem Mineralwasser Kohlensäure beigesetzt, um es haltbarer zu machen.

Wasser darf nur dann als Mineralwasser verkauft werden, wenn es vor Ort bei der Quelle unverändert in Flaschen abgefüllt wird. Der Gehalt an Mineralien muss in etwa konstant sein. Er ist ein gewichtiges Verkaufsargument der Mineralwasser-Hersteller. Die Zusammensetzung der Mineralien gibt dem Mineralwasser seinen typischen Geschmack.

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Dossier Trinkwasser: Mineralwasser
Aus Schulfernsehen vom 10.10.2003.
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Wasser aus der Röhre

Wieso Flaschen schleppen, fragen sich hingegen Hahnenwasser-Fans. Das Leitungswasser ist das am besten kontrollierte Lebensmittel in der Schweiz. Regelmässig wird es auf zig Inhaltsstoffe überprüft.

Leitungswasser ist übrigens immer eine Mischung aus Grundwasser, Fluss- oder Seewasser und Quellwasser. Deshalb enthält es auch Mineralien – je nach Region mehr oder weniger. Die genauen Wasserwerte können Interessierte üblicherweise beim Wasserversorger der Gemeinde erfragen.

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Dossier Trinkwasser: Leitungswasser
Aus Schulfernsehen vom 10.10.2003.
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Reines Wasser

Es gibt auch Menschen, die keine Zusätze im Wasser wollen. Mit speziellen Filtern können dem Wasser alle Mineralien, Keime und zum Beispiel Chlor, das oft beim Aufbereiten von Leitungswasser verwendet wird, entzogen werden. Dieses entsalzte, reine Wasser nennt man Osmosewasser. Lange Zeit galt solches Wasser als gefährlich, oder gar giftig. Ein gesunder Mensch, der sich über die Nahrung ausreichend mit Mineralien versorgt, kann aber problemlos Osmosewasser trinken.

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Dossier Trinkwasser: Sauberes Wasser
Aus Schulfernsehen vom 10.10.2003.
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Nur eine Frage des Geschmacks

«Puls» hat von den verschiedenen Wassern je eine Probe im Kantonalen Labor in Delémont auf den Mineraliengehalt untersuchen lassen. Wie zu erwarten war, hatte das Osmosewasser kaum Rückstände. Im Wasser vom Glasbrunnen, im Hahnenwasser von Delémont und im durchschnittlich mineralisierten Mineralwasser waren die Anteile an Mineralien sehr ähnlich: Ein Liter bringt es auf rund 400 Milligramm Mineralien. Mit 2400 Milligramm rund sechsmal höher ist der Mineraliengehalt bei einem hoch dosierten Mineralwasser.

Diese Menge nehmen wir normalerweise bei richtiger Ernährung problemlos auch über die Nahrungsmittel zu uns. Das verdeutlicht auch ein Vergleich mit dem Spurenelement Kalzium. Der Tagesbedarf an Kalzium liegt bei einem erwachsenen Menschen bei rund 1000 Milligramm pro Tag.

Das Glasbrunnenwasser, das Hahnenwasser von Delémont und ein durchschnittlich mineralisiertes Mineralwasser enthalten gegen 100 Milligramm pro Liter – gleich viel wie ein Fruchtjoghurt. Das Mineralwasser mit hohem Mineraliengehalt enthält 510 Milligramm Kalzium. Bereits 100 Gramm Käse erreichen mit 1000 Milligramm aber doppelt so viel und decken damit den Tagesbedarf.

Für die Gesundheit spielt es also keine Rolle, welches Wasser wir trinken. Wichtig ist, dass wir ausreichend trinken. Alles andere ist eine Frage des Geschmacks.

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