Das Wissen ist nicht ganz neu. Bereits im «Gart der Gesundheit» von 1485, einem der ersten gedruckten Kräuterbücher, wurde zerkleinerte Birkenrinde als Mittel gegen «faulendes Fleisch» erwähnt. Bislang aber fehlte der wissenschaftliche Nachweis ihrer Wirkung.
Die Pharmazeutin Prof. Irmgard Merfort und ihr Team am Institut für Pharmazeutische Wissenschaften der Albert-Ludwigs-Universität, Freiburg, konnten jetzt in eingehenden Untersuchungen die Wirkstoffe der Birkenrinde und deren Einfluss auf die Wundheilung ermitteln: Die Wirkstoffe aus der Birke aktivieren körpereigene Stoffe, die nicht nur die Wunde säubern, sondern auch Wachstumshormone ausschütten, die die Hautzellen schneller als normal vermehren. Diese verschliessen dann die Wunde.
Keine Zusätze nötig
Aus nur zwei Zutaten – Betulin und Sonnenblumenöl – besteht die Salbe. Der Wirkstoff Betulin wird aus Birkenrinden gewonnen, die bei der Papier- oder Furnierherstellung als Abfall übrig bleiben. Im Gegensatz zu anderen Produkten kommt die Birkensalbe ohne Stabilisatoren, Konservierungs- oder Duftstoffe aus. Das macht es für die Wundbehandlung interessant.
Die Salbe gibt es zur Zeit allerdings noch nicht zu kaufen. Eine Zulassung als Medikament ist beantragt, wird aber wohl noch mehrere Monate in Anspruch nehmen