Einwecken, einkochen, säuern, salzen, zuckern: Möglichkeiten und Versuche, Essen haltbar zu machen, gibt es schon lange. Doch alle bis Anfang des 19. Jahrhunderts bekannten Verfahren veränderten den Geschmack des Lebensmittels. Die Entdeckung der Dose brachte diesbezüglich die Wende – auch wenn sie heute für Feinschmecker keinen grossen Stellenwert mehr hat.
Wie wichtig gute Lebensmittel sind, war nicht zuletzt Napoleon bewusst. Er wollte seine Soldaten mit guter Nahrung versorgen und liess deshalb die Regierung dazu aufrufen, eine Belohnung für das bestmögliche Verfahren zur Konservierung von Lebensmitteln auszurufen. Den Preis erhielt ein Franzose, der Gemüse, Früchte und Fleischeintöpfe in mit Korken verschlossenen Gläsern im Wasserbad erhitzte und so haltbar machte. Die letztendlich bahnbrechende Idee, das Ganze in Dosen abzupacken, kam jedoch aus England und brachte einen klaren Vorteil: Dosen zerbrechen nicht und lassen sich gestapelt gut und platzsparend transportieren.
Konkurrenz aus dem Eis
Das ist auch heute noch so – auch wenn dank bester Tiefkühlmöglichkeiten und einem guten frischen Sortiment das ganze Jahr über das Essen aus der Dose nur eine kleine Rolle spielt. Eine Ausnahme bilden Tomatendosen. Auch Tunfisch, Sardellen oder Sardinen sind weiter beliebt, ebenso wie Mais.
Dass Lebensmittel nach dem Öffnen der Dose sofort entnommen werden müssen, weil sie sonst verderben, stimmt übrigens nicht mehr: Heute sind alle Dosen mit Kunststoff beschichtet, eine Reaktion der Dose mit dem Inhalt ist dadurch nicht mehr möglich.
Vorsicht vor ausgebeulten Dosen
Vorsicht ist aber geboten, wenn sich Dosen wölben. Wenn das in der Konserve verpackte Lebensmittel das Bakterium Clostridium botulinum enthält, können sich Gase entwickeln, die die Konserve aufblähen. Giftig für den Menschen ist nicht das Bakterium selbst, sondern das von ihm ausgeschiedene Gift, das Botulinumtoxin.
Ausgebeulte Dosen sollte man ungeöffnet wegwerfen und den Inhalt keinesfalls probieren, denn es kann zu ernsthaften Vergiftungserscheinungen, dem Nahrungsmittelbotulismus, kommen.
Die ersten Beschwerden zeigen sich bereits zwei Stunden bis zwei Tage nach der Aufnahme. Das Nervengift stört die Signalleitung zwischen Nerven und Muskeln. Die Lähmungserscheinungen beginnen meist bei den Augenmuskeln, später in Lippen, Mund und Schluckapparat. Sogar die Organe können befallen werden. Dann stellen sich auch Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und Durchfälle oder Verstopfung ein. Nach wenigen Tagen kann sogar die Atmung aussetzen, was lebensbedrohlich ist.