Wie ist die aktuelle Lage? 33'108 neue Infektionen mit Sars-CoV-2 wurden seit vergangener Woche gemeldet. Der 7-Tage-Schnitt liegt bei 4496 und ist im Vergleich zur Vorwoche um 34 Prozent gestiegen. 848 Personen werden aktuell wegen einer Covid-19-Infektion im Spital behandelt, das sind 42 Prozent mehr als in der Vorwoche. Auf den Intensivstationen werden derzeit 48 Covid-19-Patienten behandelt, das sind 60 Prozent mehr. 14 Menschen sind gestorben.
Tanja Stadler schätzt die Dunkelziffer sehr hoch ein – vermutlich sind es fünfmal mehr Infektionen als offiziell gemeldet. Laut BAG gibt es bisher keinen Hinweis, dass die neuen Varianten schwerere Krankheitsverläufe verursachen als die bisherigen Omikron-Untervarianten.
Sind wir in der nächsten grossen Welle? SRF-Wissenschaftsredaktorin Katrin Zöfel rechnet damit, dass die Zahlen weiter steigen werden und verweist auf Portugal, das uns einige Wochen voraus sei: «Auch dort dominiert die gleiche Variante BA.5 und dort geht die Welle jetzt nach mehreren Wochen mit sehr hohen Fallzahlen zurück.» Das heisse: «Wir können auch für die Schweiz davon ausgehen, dass wir jetzt einige Wochen mit sehr hohen Fallzahlen und einem hohen Infektionsrisiko vor uns haben.»
Ist jetzt der zweite Booster nötig? Eine weitere Auffrischimpfung wird vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) derzeit nicht empfohlen, ausser für Menschen mit stark geschwächtem Immunsystem. Für die Normalbevölkerung reicht laut BAG der Schutz durch eine Grundimmunisierung und einen Booster.
Wir können davon ausgehen, dass wir einige Wochen mit sehr hohen Fallzahlen und einem hohen Infektionsrisiko vor uns haben.
In einigen Kantonen kann man jedoch bereits einen zweiten Booster erhalten, der jedoch selbst bezahlt werden muss – beispielsweise um ein ablaufendes Covid-Zertifikat zu erneuern. Die Kosten belaufen sich auf rund 60 Franken. Die ersten beiden Impfungen sowie die erste Auffrischimpfung bleiben weiterhin kostenlos. Der Bund rechnet damit, dass ein auf die Omikron-Varianten angepasster Impfstoff im Herbst 2022 verfügbar sein wird.
Welche Konsequenzen gibt es jetzt schon? Einzelne Spitäler haben bereits reagiert und bei der Maskenpflicht die Schraube wieder angezogen. Die Schweizer Ärztevereinigung FMH rät Patienten und Personal, in Arztpraxen wieder Maske zu tragen. Und auch Senesuisse, der Verband unabhängiger Alters- und Pflegezentren, wird noch diese Woche seinen Mitgliedern das Tragen einer Maske empfehlen.