Ist ein Fasten-Sonntag gleichwertig wie ein Sonntag mit gemütlichem Brunch? Nein. Es ist nicht der Hunger, der solche Gedanken in mir keimen lässt, es ist das Fehlen dieser sinnlichen Tätigkeit, die wir oft zu unbewusst und gedankenlos einfach machen.
Essen ist viel mehr als Mittel zum Zweck. Essen ist ein Erlebnis für alle Sinne. Essen ist für mich purer Genuss – war es schon immer.
Ich vermisse das Essen.
Der geneigte Leser merkt: Bei mir dreht sich beim Fasten gedanklich alles ums Essen – je länger, desto mehr. Ich suche im Internet nach neuen Rezept-Ideen und male mir aus, was ich nach dem Fasten alles ausprobieren möchte. Natürlich weiss ich, dass ich es dann langsam angehen muss, aber die Vorfreude ist auch sehr schön.
Heute zieht es mich trotz teilweise null Grad wieder ins Freie. Rund zwei Stunden verbringe ich mit Geocaching – einer Schatzsuche mit GPS-Gerät, bei der man an einer bestimmten Koordinate an einem vorzugsweise schönen Ort in der Natur einen symbolischen Schatz findet.
Anschliessend gönne ich mir vier Stunden in einer öffentlichen Sauna-Landschaft und geniesse dort das Schwitzen und Nichtstun. Obwohl meine Blutzuckerwerte auf 3,1 mmol/l absacken und mein Messgerät mehrere Male Alarm schlägt, fühle ich mich tadellos.
Normalerweise gönne ich mir zwischen den Saunagängen ein Weizenbier und einen vegetarischen Flammkuchen, heute bleibe ich bei Wasser. Den intensiven Flammkuchen-Geruch von den Nachbartischen rieche ich trotzdem gerne...