Am 26. April 1986 explodierte Reaktor Nr. 4 des Atomkraftwerks von Tschernobyl. Es bildete sich eine riesige radioaktive Wolke, die vier Tage später die Schweiz von Osten nach Westen überquerte. Dort, wo es zu dieser Zeit Niederschlag gab, reicherte sich am meisten Radioaktivität an – im Tessin, im Jura und Gebiete am Bodensee. Gemüse, aber auch Weideland, Wild und Fische wurden verstrahlt.
Knapp zwei Jahre lang durfte kein Fisch aus dem Luganersee verkauft werden – zu hoch war die Belastung durch Cäsium. Und auch heute, ein Vierteljahrhundert nach Tschernobyl, können noch Rückstände von Cäsium in Pilzen nachgewiesen werden. Kleine Mengen zwar, aber eindeutig ein Erbe der Reaktorkatastrophe.