«Der Erfinder hat eins und eins zusammengezählt», sagt Richard Glaab, Traumatologe am Kantonsspital Aarau, «und zwei herkömmliche Techniken kombiniert: den Ballonkatheter aus der Gefässchirurgie und die Kunststoffhärtung mit blauem Licht aus der Zahntechnik.»
Als erster Operateur in der Schweiz hat Richard Glaab bereits zwei Patienten mit der photodynamischen intramedullären Knochenstabilisierung behandelt. Obwohl er von der Methode überzeugt ist, setzt er diese noch sehr vorsichtig und zurückhaltend ein. Weltweit wurden erst ein paar Hundert Patienten so operiert. Noch fehlen Zahlen und Erfahrungen, um das System abschliessend zu betrachten.
Minimalinvasiv und schonend – aber noch wenig Erfahrungen
Ein Vorteil der Methode ist der einfache und schonende Eingriff. Minimalinvasiv wird der Länge nach im Knochen ein Hohlraum gebohrt, danach wird ein Ballonkatheter eingeführt, dieser wird mit Kunststoff gefüllt, welcher mit dem blauen Licht gehärtet wird. So enthält jeder Knochen sein individuelles Implantat.
«Grosse Schnitte, wie wir sie bei diesen Knochenbrüchen für die Einsetzung von Platten normalerweise benötigen, können damit vermieden werden», sagt Richard Glaab. Das Material ist ausserdem röntgendurchlässig, was eine Beurteilbarkeit der Heilung oder allfällige Nachbehandlungen vereinfacht.
Allerdings wendet Richard Glaab diese Technik erst bei Knochen an, die nicht lasttragend sind, also vor allem bei den oberen Extremitäten.