Spätestens ab 50 wird einem eine ganze Palette an Abklärungen empfohlen. Aber welche Checkups machen wann, für wen tatsächlich Sinn?
Blutdruck, -zucker und -fettwerte: Beim Hausarzt messen
Eine regelmässige Bestimmung des Blutdrucks, des Blutzuckers und der Blutfettwerte macht Sinn – spätestens ab 40 Jahren gelten diese Tests als sinnvoll. Bei Menschen mit Übergewicht oder anderen Risikofaktoren bereits früher. Die Bestimmung dieser Werte ist unkompliziert und bei der Hausärztin oder dem Hausarzt durchführbar.
Gebärmutterhalskrebs: Pap-Test
Humane Papillomaviren, kurz HPV, werden sexuell übertragen und können Gebärmutterhalskrebs verursachen. Eine HPV-Impfung vor Beginn der sexuellen Aktivität schützt zwar vor den häufigsten HPV-Typen. Frauen ab einem Alter von 21 Jahren wird trotzdem alle drei Jahre ein Gebärmutterhals-Krebsabstrich, kurz Pap-Test, empfohlen. Er wird von der Frauenärztin bei der gynäkologischen Routineuntersuchung durchgeführt.
Grüner Star: Augendruck kontrollieren
Beim Grünen Star, dem Glaukom, wird der Sehnerv durch erhöhten Augendruck geschädigt. Veränderungen im Gesichtsfeld bemerken Betroffene oft nicht. Entstandene Schäden sind irreparabel, im schlimmsten Fall und ohne Therapie droht die Erblindung. Spätestens ab 50 ist die Kontrolle des Augendrucks beim Augenarzt alle paar Jahre sinnvoll. Wer beim Augenarzt lange Wartezeiten hat, kann die Messung auch beim Optometristen durchführen lassen.
Dickdarmkrebs: Darmspiegelung oder Blut-im-Stuhl-Test
Gemäss Zahlen der Krebsliga Schweiz sterben jährlich rund 1650 Menschen in der Schweiz an Dickdarmkrebs. Ab 50 Jahren ist ein entsprechender Vorsorgeuntersuch deshalb sehr empfohlen. Man hat die Wahl zwischen einer Darmspiegelung, die alle zehn Jahre durchgeführt werden muss, und einem Blut-im-Stuhl-Test, der selbst durchgeführt werden kann, aber alle zwei Jahre wiederholt werden muss. Der Vorteil der Darmspiegelung ist, dass die entdeckten Vorstufen des Darmkrebses, die sogenannten Polypen, während der Spiegelung entfernt werden können.
Umstrittene Brust- und Prostatakrebs-Vorsorge
Bei der Abklärung von Brust- und Prostatakrebs ist umstritten, ob der Nutzen einer solchen Vorsorgeuntersuchung die Nachteile tatsächlich überwiegt.
Die Mammografie ist eine spezielle Röntgenuntersuchung der Brust. Mit ihr können bereits kleine Tumore sichtbar gemacht werden, lange bevor sie tastbar sind. Die Bestimmung des PSA-Werts, also der Menge an Prostata-spezifischem Antigen im Blut, kann einen Hinweis auf Prostatakrebs geben.
Beide Untersuchungen können falsch-positive Resultate mit entsprechenden Nachuntersuchungen und deren Risiken zur Folge haben. Und: Es werden auch kleine Tumore entdeckt, die keinen Krankheitswert haben, sich also nie zu einem lebensbedrohlichen Krebs ausgewachsen hätten.
Bei 1000 Frauen mit einer Vorsorgeuntersuchung werden nur ein bis vier Todesfälle mehr verhindert. Bei den 1000 Männern sind es sogar nur zwei. Hier muss jede Frau und jeder Mann für sich selbst abwägen und entscheiden, ob die Vor- oder Nachteile in der persönlichen Einstellung überwiegen.
Blick in die Zukunft: Lungenkrebs-Früherkennung
Rauchen ist Risikofaktor Nummer eins für die Entstehung von Lungenkrebs. Die Krebsliga Schweiz schreibt, dass rund 80 Prozent der Erkrankungen dadurch ausgelöst werden. Ein entsprechendes Screening zur Früherkennung ist deshalb schon länger ein Thema.
Leitlinien und weiterführende Informationen zu Vorsorgeuntersuchungen
- Medix: Check-up-Liste im Überblick Medix: Check-up-Liste im Überblick
- EviPrev-Empfehlungen für die Prävention EviPrev-Empfehlungen für die Prävention
- Krebsliga: Früherkennung Krebsliga: Früherkennung
- Swiss Cancer Screening: Informationen und Angebote zur Krebsfrüherkennung Swiss Cancer Screening: Informationen und Angebote zur Krebsfrüherkennung
- Smarter Medicine: Empfehlungen für die amublante Medizin Smarter Medicine: Empfehlungen für die amublante Medizin
- Pilotstudie zur Früherkennung von Lungenkrebs Pilotstudie zur Früherkennung von Lungenkrebs