Ein klassischer Grippe-Impf-Cocktail enthält inaktive, fragmentierte Viren von drei Stämmen. Zweimal ein A-Stamm und einmal ein B-Stamm. In der aktuellen Saison 2017/18 sind es diese:
- A/Michigan/45/2015 (H1N1)
- A/Hong Kong/4801/2014 (H3N2)
- B/Brisbane/60/2008 (Victoria)
Dieses Jahr hat sich aber ein B-Virus durchgesetzt, welches die wenigsten vermutet haben. Yamagata ist der Übeltäter. 85 Prozent aller Grippesymptome gehen auf sein Konto.
Nur wer den Impfstoff Fluarix Tetra bekommen hat, ist auch gegen B/Phuket/3073/2013 (Yamagata) geschützt.
Warum werden nicht alle mit dem Vierfach-Impfstoff geimpft?
Das hat verschiedene Gründe. Den Vierfach-Impfstoff gibt es erst seit vier Jahren. Die Erfahrungswerte sind daher noch nicht so gross, einige Ärzte wählen darum lieber das Altbewährte. Zudem war bis jetzt der weitere B-Impfstoff nicht wirklich nötig. Weiter müssen Ärzte ihre Bestellung schon im Frühjahr aufgeben - und zu diesem Zeitpunkt ist noch unklar, wie die Situation im kommenden Winter aussieht. Je nachdem, bei welchem Hersteller die Ärzte den Impfstoff beziehen, ist es ein Dreifach- oder Vierfach-Impfstoff. Ebenfalls bestellen Ärzte gerne bei Firmen, die in der Schweiz angesiedelt sind, damit es keine Probleme bei Lieferengpässen gibt. Beide Impfseren kosten etwa gleich viel.
Neuere Studien legen jetzt nahe, dass der Vierfach-Impfstoff dem dreifachen überlegen ist. So schütze er besser, die Krankenhausaufenthalte sind kürzer und damit lassen sich Gesundheitskosten sparen.
Laut Daniel Koch vom Bundesamt für Gesundheit müsse man für die nächste Grippe-Saison prüfen, ob der Vierffach-Impfstoff empfohlen werden soll.
Einziger Trost: B-Viren sind im Normalfall weniger aggressiv als A-Viren. Wer also trotz Impfung die Grippe bekommt, wird sie auch schneller wieder los.