Es gibt einzelne Studien, die nahelegen, dass Handystrahlung Hirntumore begünstigt. Aber: Es sind eben nur einzelne Studien und diese haben dazu noch deutliche methodische Schwächen. Ein Team aus Forschenden – geleitet von der Australischen Agentur für Strahlenschutz und nukleare Sicherheit – hat nun zusammengetragen, was an Wissen aus soliden, aussagekräftigen Studien inzwischen vorhanden ist.
Demnach gilt: Strahlenexposition durch Mobiltelefone erhöht das Risiko von Hirntumoren wahrscheinlich nicht. Oder anders gesagt: Es gibt keine belastbaren Belege für einen Zusammenhang.
Keine Hinweise auf erhöhtes Krebsrisiko durch Handynutzung
Auch die Gefahr, dass Krebs an Stellen entsteht, die dem Handy beim Telefonieren besonders nahe sind, steige durchs Telefonieren demnach wohl nicht. Gemeint sind hier der Gehörgang oder die Ohrspeicheldrüse zum Beispiel. Ganz gleich, ob Menschen schon länger als zehn Jahre ein Handy benutzten oder besonders viel telefonierten – sie hatten kein erhöhtes Krebsrisiko.
Gesondert betrachtet haben die Autorinnen und Autoren zudem, das Risiko für Kinder. Dabei geht es darum, ob Kinder wegen der Strahlung durch Rundfunkantennen oder Basisstationen eher an Hirntumoren oder Leukämie erkranken. Die Antwort auch hier: Nein, es gibt keine Belege für ein erhöhtes Risiko. Allerdings sei die Zahl der Studien, die sie auswerten konnten, hier noch gering.
Deutlich bessere Studienlage
Die Internationale Agentur für Krebsforschung IARC hatte 2013 Handystrahlung als möglicherweise krebserregend für den Menschen eingestuft. Dies sei auf Basis von nur sehr wenigen Studiendaten geschehen, so Ken Karipidis, der die jetzige Studie leitete.
Die neue Studie fasse dagegen die heutige, deutlich umfassendere Studienlage zusammen. Sie ist im Fachblatt «Environment International» erschienen und wurde von der WHO in Auftrag gegeben.