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Der Wolf - wenn die Oberschenkel wund gelaufen sind
Aus Ratgeber vom 25.04.2024. Bild: imago images
abspielen. Laufzeit 4 Minuten 44 Sekunden.

Hautpflege beim Sport «Wolf» zwischen den Beinen: Was Sie dagegen tun können

Es ist heiss, man schwitzt, die Oberschenkel reiben aneinander – die Haut ist wund. Intertrigo heisst diese unangenehme Hautreizung in der Fachsprache. Es gibt Mittel und Wege dagegen – und Prävention.

Läuferinnen, Läufer, Menschen mit etwas kräftigeren Oberschenkeln, aber auch solche mit schlankeren Beinen kann es vor allem bei Hitze treffen. Eben noch hat man mit Jupe oder kurzen Hosen im Café gesessen und ein bisschen geschwitzt. Schon reiben beim anschliessenden Stadtbummel die Oberschenkel aneinander, sodass die Haut plötzlich wund wird.

Haut trocken halten

Wichtig ist, dass die Haut der Oberschenkel stets trocken ist. Das ist im Sommer gar nicht so einfach, gerade wenn man bei hohen Temperaturen auch zwischen den Beinen schwitzt.

Reibung beim Sport vermeiden

Sportlerinnen und Sportler tun gut daran, eine enganliegende Sporthose mit genug Beinlänge zu tragen, sodass die Hose selbst nicht an den Oberschenkeln scheuert. Das Material sollte zudem den Schweiss gut abtransportieren.

Auch für Nichtsportler: Hose mit Beinansatz

Zur Vorbeugung kann es sich lohnen, unter dem Jupe eine Hose mit Beinansatz zu tragen. Diese gibt es aus Strumpfmaterial (mindestens 30den), Microfaser, Viskose oder Baumwolle. Auch eine Shapewear-Hose, eine körperformende, enganliegende Hose mit ein bisschen Bein, kann schützen.

Historisches Foto von sechs männlichen Athleten in Sportuniform neben einem Trainer in einem weissen Anzug
Legende: Etwas aus der Zeit gefallen, das Prinzip jedoch stimmt noch immer: Eine enganliegende Hose unter dem Rock oder der lockeren Sporthose kann die Haut vor Reibung schützen. (Symbolbild) IMAGO / imagebroker

Recherchen von SRF haben gezeigt, dass Modefachgeschäfte für grosse Grössen, Unterwäsche- und Strumpffachgeschäfte oder Warenhäuser mit einer gut sortierten Strumpf- oder Unterwäscheabteilung eine passende Auswahl haben. Am besten lässt man sich vom Verkaufspersonal beraten.

Skorts

Natürlich kann man im Sommer unter dem Rock oder Jupe auch eine Radlerhose anziehen. Auch sogenannte Skorts, eine Kreuzung zwischen Shorts und dem englischen Wort für Rock, Skirt, können präventiv gegen den Wolf helfen.

Präventiv kann man die Hautstellen, die aufeinander reiben, mit Vaseline einschmieren
Autor: Peter Portmann Apotheker und Drogist

Skorts, das ist ein Jupe mit einer eingearbeiteten Hose mit kurzem Bein darunter. Diese werden von Frauen beim Golfsport, Tennis oder Trecking getragen, eignen sich aber durchaus auch für den Alltag.

Die gute alte Vaseline

Und wie kann man die Haut schützen? «Präventiv kann man die Hautstellen, die aufeinander reiben, mit Vaseline einschmieren», empfiehlt der Apotheker und Drogist Peter Portmann. Von Bodylotion rät er ab, da diese zu wenig fettend ist und zu gut in die Haut einzieht.

Fussballspieler steht auf dem Rasenplatz.
Legende: Hitze, Schweiss und Reibung – gerade auch beim Sport – können zu Hautirritationen oder Jucken führen. Etwas Vaseline hält geschmeidig und vermindert das Scheuern. (Symbolbild) IMAGO / Fotostand

Auch mit Körperöl oder Puder kann man die Oberschenkel vor dem Aneinanderreiben schützen. «Wenn man stark zwischen den Beinen schwitzt, hält der Schutz des Puders, leider nicht lange an», so der Apotheker. Wichtig ist, dass man eine Salbe verwenden, die nicht gut einzieht, damit ein Fettfilm auf der Haut bleibt, der das Wundscheuern verhindert.

Und wenn man den Wolf mal hat

Dann gilt es, weitere Reibung vermeiden. Zur Heilung trägt eine beruhigende Wundsalbe bei, allenfalls sogar eine mit desinfizierender Wirkung. Diese verhindert weiteres Scheuern.

Begriffserklärung: Vom «Lupus» zum «Wolf»

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Im 19. Jahrhundert war die Krankheit Lupus, eine Autoimmunerkrankung, weit verbreitet. Gefässe, die Haut und das Bindegewebe entzündet sich aufgrund körpereigener Immunprozesse. Laut Deutscher Gesellschaft für Sprache kursieren zwei Varianten, weshalb die Krankheit die lateinische Bezeichnung Lupus für «Wolf» bekam: Die rötlichen Flecken der entzündeten Hautstellen ähneln Bissen von Wölfen. Eine andere These geht davon aus, dass Menschen, die im Gesicht unter Lupus leiden, während des Heilungsprozesses tiefe Furchen in der Haut haben, die einem Wolfsbiss ähneln. Da die Krankheit Lupus und der Wolf (Intertrigo) für Laien schwer zu unterscheiden sind, bekamen die wunden Stellen auf der Haut, die durch Reibung, Hitze und Feuchtigkeit entstanden umgangssprachlich den deutschen Namen Wolf.  

Beim Kauf darauf achten, dass man besser eine Salbe statt einer Crème kauft, da eine Salbe fettiger ist. Nach zwei bis drei Tagen sollte der Spuk vorbei sein.

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Radio SRF 1, Ratgeber, 25.04.2024, 11:10 Uhr

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