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Health-Hack Stricken Stricken ist gut für Herz und Hirn

«Inestäche, umeschlah, dürezieh und abelah», so haben wir das Stricken in der Schule gelernt. Auch Promis stricken, und besonders ein Sportler nutzt Stricken zur Regeneration ... Wer’s noch nicht tut, dem wird dringend dazu geraten. Denn: Handarbeiten und Werkeln ist gut für die Gesundheit.

Dass Stricken entspannt, hat einmal mehr der britische Turmspringer Tom Daley an den olympischen Spielen in Paris gezeigt. Regelmässig vor und zwischen den Wettkämpfen konnte man ihn beim Stricken beobachten.

Mann strickt und schaut auf Smartphone.
Legende: Dem britischen Turmspringer, Tom Daley, hilft das Stricken in der Wettkampfsituation. Imago Images / Insidefoto

Gegenüber der britischen Zeitschrift GQ sagte er in einem Interview: «Ich verbringe immer viel Zeit mit Stricken, wenn ich einen hohen Cortisolspiegel habe und mich in stressigen Wettkampfsituationen befinde.»  

Cortisol, das Stresshormon. Es macht uns wachsamer oder kann uns einen Energieschub geben, damit wir besser mit allfälligen Gefahren umgehen können . Oder wie beim Turmspringer Daley hilft es, im Wettkampf auf ein bestimmtes Ziel zu fokussieren.

Stricken trifft den Nerv der Zeit

Box aufklappen Box zuklappen
Team GB Athleten mit Masken auf der Tribüne während eines Wettkampfs.
Legende: Getty Images / Clive Rose

An den olympischen Spielen in Tokio 2021 hat Daley für seinen Hund ein Mäntelchen gestrickt und für sich selbst einen kunstvollen Pullover mit eingestrickten olympischen Ringen. In Paris war es ein Pullover mit dem Eiffelturm. Zusätzlich hat er noch eine Tasche gestrickt und einen neuen, verbesserten Beutel für seine Medaillen. Der gestrickte Medaillenbeutel von Tokio hat sich – so Daley gegenüber dem Magazin GQ – nicht so bewährt.

Stricken macht einfach Spass

Daley ist übrigens in bester Gesellschaft. Stricken steht auch bei Schauspielerinnen und Schauspielern hoch im Kurs: Auf dem Set wurden schon Sarah Jessica Parker, Russell Crowe, Kiefer Sutherland oder Meryl Streep beim Stricken gesichtet. Sogar der Kult-Regisseur der Star Wars Filme, George Lucas, wurde beim Stricken beobachtet.

Kein Wunder gibt es online immer mehr hippe Stricklabels, die fix fertige Stricksets und ein Communityfeeling anbieten. Gerne auch mit gröberer Wolle oder dickeren Nadeln, sodass auch Anfänger und Anfängerinnen auf den Geschmack des «Zen des Strickens» kommen können.

So weit, so gut. Aber nach dem Wettkampf, nach der Ausschüttung von viel Cortisol, muss man auch wieder herunterkommen. Dabei helfen, so haben Studien gezeigt , Achtsamkeitsübungen, Meditation – oder eben: Stricken. Denn auch Stricken hat etwas Meditatives. Ist man erst mal im Flow, vergisst man die Alltagssorgen, kann herunterfahren und beruhigt sich. Kein Wunder spricht man heute vom Stricken als neuem Yoga.

Apropos Cortisol: Ein niedrigeres Cortisol ist auch gut für den Blutdruck und schlussendlich auch gut fürs Herz.

Stricken hilft bei psychischen Erkrankungen

Eine schwedische Studie hat gezeigt , dass Stricken Menschen mit psychischen Problemen hilft, zu entspannen, Struktur im Alltag geben kann, und dass Strickforen oder Strickzirkel helfen, Kontakte zu knüpfen.

Verschiedene SRF1-Hörerinnen berichten in der Sendung «Treffpunkt», dass Stricken oder Handarbeiten ihnen bei Niedergeschlagenheit oder depressiven Episoden helfe. Und SRF1-Hörer unterstreichen die kognitiven Vorteile des Bastelns.

Stricken hilft bei kognitiver Beeinträchtigung

Eine amerikanische Studie zeigt : Wer strickt, quiltet oder Bücher liest, hat um 30 bis 50 Prozent weniger kognitive Beeinträchtigungen zu beklagen. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass kognitive Aktivitäten, wie eben das Stricken, die Bildung verschiedener neuronaler Verbindungen im Hirn verstärke und fördere.

Dies könne im besten Fall Demenz oder Alzheimer vorbeugen . Wer also komplizierte Muster strickt oder häkelt, filigrane Bausätze zusammenbastelt, klöppelt oder etwas zimmert, kann etwas für sein Gehirn tun.

Stricken hilft bei Essstörungen

Es geht noch weiter: Eine kanadische Studie zeigt , dass Stricken Patientinnen und Patienten mit Essstörungen helfen kann. Drei Viertel berichten, dass das Stricken eine beruhigende, therapeutische Wirkung hatte und ihre Ängste und Gedanken rund um die Essstörung massiv reduzierte.

Wenn das nicht Lust macht, auf «inestäche, umeschlah, dürezieh und abelah».

Treffpunkt, 01.10.2024, 10:05 Uhr

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