Renate C. Smallegange von der niederländischen Universität Wageningen stellte zusammen mit Kollegen aus Grossbritannien und den USA fest, dass weibliche Anopheles-Mücken stärker von einem Stück Stoff mit menschlichem Geruch angezogen wurden, wenn sie mit dem Malariaerreger infiziert waren. Die Forscher glauben damit den ersten Beweis erbracht zu haben, dass eine Infektion mit dem Malariaerreger bei Mücken die Reaktion auf Geruchsreize verändern kann.
Experiment mit Nylonstrümpfen
Für ihr Experiment sperrten die Forscher jeweils 20 Mücken mit einem Stück getragenen Nylonstrumpf in eine Box. Prompt landeten mit Malaria infizierte Mücken innerhalb von drei Minuten rund 0,8 Mal auf dem Stofffetzen. Das bedeutet, dass es im Durchschnitt fast vier Fünftel der infizierten Tiere einmal innerhalb von drei Minuten zu dem nach Mensch duftenden Stoffstück hinzog. Von den nicht infizierten Artgenossen flog in der gleichen Zeitspanne nur ein Fünftel zum Stoffstück.
Bisherige Forschung ungenügend?
Die Forscher warnen nun: «Bislang wurden die meisten Studien zum Verhalten der Moskitos der Art Anopheles gambiae mit nicht infizierten Moskitos durchgeführt. Aber unsere Daten zeigen, dass solche Ergebnisse nicht repräsentativ für infizierte Moskitos sein müssen.» Den mathematischen Modellen zur Berechnung der Malaria-Verbreitung fehle deshalb ein wichtiger Einflussfaktor.