Kinder psychisch kranker Eltern haben ein mehrfach erhöhtes Risiko, später selber psychisch krank zu werden. Sie geben sich selbst oft die Schuld an der Krankheit vom Vater oder Mutter. Da ihnen niemand die Zusammenhänge erklärt, sind sie verunsichert und desorientiert. Und sie geraten in einen Loyalitätskonflikt, sind enttäuscht, manchmal auch wütend. Das alles führt zu einem verminderten Selbstwertgefühl.
Psychisch kranke Eltern auf der anderen Seite sind im Umgang mit ihren Kindern schneller überfordert, vor allem, wenn sie alleinerziehend sind und kein gesunder Erwachsener mit in der Familie lebt, der Situationen auffangen kann. Nicht selten kommen Armut und soziale Ausgrenzung hinzu.
Hilfsangebote gäbe es, doch den Eltern fehlt die Energie, Unterstützung zu suchen; zudem haben viele Angst, ihnen würden die Kinder weggenommen und im Heim oder bei Pflegeeltern untergebracht werden.
Basler Pilotprojekt vermittelt Patenschaften
In Basel ist «HELP! For Families», ein Projekt, das Familien seit 20 Jahren bei der Erziehung und Betreuung ihrer Kinder unterstützt, jetzt aktiv geworden, und hat zusammen mit der Hochschule für Soziale Arbeit der Fachhochschule Nordwestschweiz, FHNW, das Projekt «HELP! Projekt Patenschaften» ins Leben gerufen.
Das Projekt vermittelt Patenschaften an Kinder mit dem Ziel, ihnen eine regelmässige, zuverlässige, achtsame Bezugsperson zur Seite zu stellen. Einen halben Tag pro Woche und ein Wochenende pro Monat verbringt das Kind bei dem Paten. Dabei soll das Kind in die Patenfamilie eingebunden werden. Das verhilft den Eltern zu ein wenig Luft und Verschnaufpause, und auch den Kindern eine kleine Auszeit in einem unbeschwerten Rahmen.