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Hormonyoga könnte bei Wechseljahr- oder Zyklusbeschwerden helfen
Aus Ratgeber vom 28.11.2024. Bild: IMAGO / Zoonair
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Hormonbalance durch Yoga Wie Yoga die Wechseljahre und den Kinderwunsch beeinflussen kann

Wechseljahrbeschwerden, Menstruationsprobleme oder unerfüllter Kinderwunsch – da kann unter Umständen Hormonyoga helfen. Es geht dabei um die hormonelle Balance, die man mit spezifischen Übungen selbst beeinflussen kann. Zuerst gilt es aber, diese fundiert zu lernen.

Martine Urwyler sitzt auf der Yogamatte, atmet schnell und stossweise durch die Nase aus. «Das ist die Feueratmung», erklärt die Yogalehrerin und Bewegungstherapeutin. Dann atmet sie rau im Hals auf Höhe der Stimmritzen.

Das ist die Ujjayi-Atmung, sie regt die Schilddrüse an.
Autor: Martine Urwyler Yogalehrerin und Bewegungstherapeutin

Die Atmung sei ein wesentlicher Teil, um beim Hormonyoga die Hormone wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Gleichzeitig werden auf der Yogamatte Übungen gemacht.

Für den linken Eierstock das linke Bein anziehen

Auf der Matte liegend mit gegen den Bauch angezogenem Bein wird Druck auf den Eierstock ausgeübt. «Presst man die Eierstöcke auf diese Weise, geht nicht so viel Blut durch sie hindurch. Löst man das Bein, schiesst das Blut wieder durch den Körper.» Die bessere Durchblutung werde mit Hilfe der Atmung in Energie umgewandelt.

Eine Frau macht Yoga-Übungen auf einer Matte.
Legende: Yoga-Übungen können gezielt die Durchblutung beeinflussen. IMAGO / Panthermedia

Diese werde dann zu den Drüsen gelenkt, allen voran den Eierstöcken und den Schilddrüsen. Beim Hormonyoga sollen – wie der Name vermuten lässt- die Hormone in den Fluss kommen. «Ob Hypophyse, Schilddrüse oder Eierstöcke – mit spezifischen Übungen wird die Energie im Körper aktiviert und verteilt», sagt Urwyler.

Die Pionierin des Hormonyogas

Die Begründerin des Hormonyogas ist die brasilianische Yogalehrerin Dinah Rodrigues, geboren 1927. Man würde sie leicht auf 20 Jahre jünger schätzen. Ihr Yogakonzept entwickelte sie Anfang der 1990er-Jahre.

Hormonyoga lernt man am besten in drei Einzellektionen.
Autor: Martine Urwyler Yogalehrerin und Bewegungstherapeutin

Heute wird es auch in Europa und in der Schweiz praktiziert. «Hormonyoga lernt man am besten in drei Einzellektionen», empfiehlt Urwyler. Es gehe darum, die immer gleichen Übungen in derselben Reihenfolge selbständig zu Hause praktizieren, idealerweise drei bis fünf Mal pro Woche.

Wann Vorsicht geboten ist

Nach dem Konzept von Dinah Rodrigues sollte Hormonyoga in folgenden Fällen nur nach Rücksprache mit der behandelnden Ärztin praktiziert werden:

  • während der Menstruation
  • bei hormonell bedingtem Brustkrebs
  • akuter Endometriose
  • grossen Myomen in der Gebärmutter
  • Entzündungen im Bauchraum
  • starker Osteoporose
  • bei akuten oder schweren Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • anderweitigen hormonell bedingten Krankheiten

«Frauen, die Hormonpräparate gegen Wechseljahrbeschwerden nehmen oder Antihormone, weil sie einen hormonaktiven Brustkrebs hatten, dürfen Hormonyoga machen», erklärt Petra Stute, Professorin für Gynäkologie und Endokrinologie am Berner Inselspital.

Hormonyoga im Fokus der Wissenschaft

Bisher fehlen wissenschaftliche Nachweise dafür, dass Hormonyoga während der Menopause wirkt. Das will Petra Stute ändern: «Studien haben bereits gezeigt, dass ein hoher Blutzucker, hoher Blutdruck und das kardiovaskuläre Risiko nach der Menopause durch Yoga positiv beeinflusst werden kann.»

Inselspital Bern sucht Studienteilnehmerinnen

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Yoga wird eine Vielzahl positiver Effekte auf die körperliche, mentale und emotionale Gesundheit zugeschrieben. Doch hat Yoga möglicherweise auch einen verjüngenden Effekt?
Dieser Frage wollen die Forscherinnen nachgehen. Dafür suchen sie Frauen mit Wechseljahrbeschwerden. Die Teilnehmerinnen werden in eine Yoga- und eine Kontrollgruppe eingeteilt. Im Rahmen der Studie profitieren die Teilnehmerinnen der Yoga-Gruppe gratis von professionellem Yoga-Unterricht. Vor und nach dem Yoga-Kurs wird das sogenannte biologische Alter der Teilnehmerinnen gemessen, um im Vergleich mit der Kontrollgruppe herauszufinden, ob Yoga tatsächlich einen verjüngenden Effekt haben könnte. 

Die Frauen der Kontrollgruppe erhalten als «Entschädigung» einen Gutschein für einen nachträglichen professionellen Yoga-Unterricht.

Interessierte können sich hier für die Studie anmelden.

Gar klimakterische Beschwerden hätten sich reduziert. In ihrer Studie wollen Stute und ihr Team zusätzlich klären, ob diese Wirkung durch Beeinflussung des Östrogenlevels durch Hormonyoga geschieht.

Ratgeber, 28.11.2024, 11.10 Uhr

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