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Blick in ein leeres Spitalzimmer durch eine halb geöffnete Tür.
Legende: Passieren Fehler, sollen sie nicht hinter geschlossenen Türen verborgen bleiben. Keystone

Mehr Patientensicherheit in Zürcher Spitälern

In den Spitälern, die vom Kanton Zürich einen Leistungsauftrag haben, gelten ab 1. Januar 2016 verbindliche Anforderungen für Qualitätskontrolle und Fehlerverarbeitungskultur. Der Kanton übernimmt damit schweizweit eine Vorreiterrolle.

Der Schlüsselbegriff heisst CIRS: Das «Critical Incident Reporting System» stammt aus der Luftfahrt und ist ein System zur Meldung von «kritischen Zwischenfällen» – im Spitalkontext also von Vorfällen und Fehlern, die einem Patienten hätten schaden können. Mit Hilfe von CIRS soll daraus gelernt werden, solange noch nichts Schlimmes passiert ist.

Seit 2012 im Einsatz

Eingeführt wurde das intranetgestützte System 2012 in verschiedenen Kantonen. Seither wurde es weiterentwickelt, nun wird es im Kanton Zürich verbindlich. CIRS hilft mit, die Qualität der Gesundheitsversorgung möglichst hoch zu halten.

Zusammen mit Exponenten verschiedenster Spitäler hat eine Projektgruppe der kantonalen Gesundheitsdirektion einen Anforderungskatalog zum Funktionieren von CIRS erarbeitet. Dieser werde nun zum Jahreswechsel verbindlich, sagte Michael Vetter von der Gesundheitsdirektion. Im Frühling wird das Funktionieren überprüft.

Die Liste hält 14 Vorgaben für den Umgang mit CIRS fest. So muss etwa sichergestellt sein, dass die Meldungen bis zur Spitalleitung gelangen. Zudem hat jemand, der einen Fehler meldet, keine Sanktionen zu befürchten; es gibt auch die Möglichkeit der anonymen Meldung. Die oder der CIRS-Verantwortliche in einem Spital ist speziell geschult. Es gelten bestimmte Fristen für die Bearbeitung von eingegangenen Fällen, und es erfolgen systematische Rückmeldungen.

Schweizweite Vernetzung wünschbar

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Positiv zur verbindlichen Einführung der Vorgaben äusserte sich Erika Ziltener, Präsidentin des Dachverbandes Schweizerischer Patientenstellen . CIRS sei ein «grosser Meilenstein» auf dem Weg der Fehlerverarbeitungskultur. Es entspreche dem, wofür die Patientenorganisationen sich seit Jahren einsetzten.

Es sei nötig und wichtig, das System schweizweit zu etablieren und die Spitäler untereinander zu vernetzen. So könnten beispielsweise Ärzte in Genf von einem Fehler der Kollegen in Zürich lernen, und in Luzern könnten Pflegende aus einem Zwischenfall in Lugano lernen. Eine solche Vernetzung ist laut Vetter allerdings erst «eine Option».

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