Vorübergehende Rückenschmerzen oder Blockierungen sind ein verbreitetes Phänomen unserer Zeit und für 80 Prozent der Bevölkerung nichts Aussergewöhnliches. Jede/r Zehnte hat aber mit ernsthaften und heftigen Problemen wie zum Beispiel einem Bandscheibenvorfall zu kämpfen.
Was macht den Rücken so oft zum potenziellen Problemfall? Ein Grund dafür: Wir werden zu alt. «Bei Menschen um die 30 werden in der Bandscheibe, unserem Stossdämpfer, bereits Rissbildungen beobachtet», weiss Wirbelsäulenchirurg Christian Etter von der Hirslanden Klinik Aarau. Und mit 50 Jahren sei eigentlich das Ablaufdatum dieser Konstruktion erreicht – die ursprünglich nicht für den aufrechten Gang gedacht war.
Stabil und doch beweglich: Das erreicht die Natur mit einem komplexen Zusammenspiel aus Wirbeln, Bandscheiben, Bändern und Muskeln, die ausserdem die Nerven im Rückenmark schützen. Dass die Gewichtsverteilung früher auf vier Beinen anders als heute auf zweien ist, macht sich vor allem im unteren Rücken bemerkbar – im Kreuz.
Tragen kann der Rücken je nach Ausbildung der Muskulatur weit mehr als 100 Kilo. «Entscheidend ist aber, in welchem Winkel die Belastung erfolgt», so Christian Etter. «In der Linie der Wirbelsäule einwirkende Kräfte sind weit harmloser als Belastungen in einer gebeugten Position.» Am schlimmsten sind einseitige, starke Belastungen bei gebeugtem Rücken mit verdrehter Wirbelsäule – wie dies beispielsweise im Tennis beim Aufschlag der Fall ist.
Tipps, um die Funktion des Rückens möglichst länger als 50 Jahre sicherzustellen:
- Gleichmässig und richtig belasten (zum Heben von schweren Gewichten mit geradem Rücken in die Knie gehen).
- Den Rücken bewegen und regelmässig trainieren.
- Nicht nur die Rücken-, sondern auch die Bauchmuskulatur trainieren.