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Ratgeber für Zahnimplantate

Die Werbung verspricht schöne Zähne und ein unbeschwertes Lächeln – dank Zahnimplantaten. Doch immer öfter haben Patienten nach einer Implantierung nichts mehr zu lachen. Dass das nicht passiert, hier ein kleiner Ratgeber von Experten.

«Mund zu Mund» – Propaganda

Im Bekanntenkreis fragen, wer einen guten Zahnarzt kennt. Allerdings muss gerade dann auch kritisch nachgefragt werden, wie lange der Angehörige den Zahnarzt schon kennt. Bei Zahnimplantate gibt es oft auch langfristige Misserfolge, die beispielsweise erst nach fünf Jahren zum Vorschein kommen. Dann beispielsweise, wenn sich eine Periimplantitis gebildet hat, weil zwei Zahnimplantate zu nah beieinander gesetzt wurden.

Ausbildung

Hier darf gerne der Zahnarzt gefragt werden, wie oft er denn Implantate setzt und wo und wie er sich in diesem Bereich weitergebildet hat. Je nach Implantat gibt es verschiedene Anforderungen. Beispielsweise gelten Frontzahnimplantate als besonders anspruchsvoll. Hingegen ist ein einzelnes Zahnimplantat für einen Backenzahn einfacher zu setzen. Gerade bei Frontzahnimplantaten empfiehlt es sich, einen Spezialisten aufzusuchen. Grundsätzlich eigenen sich dafür vor allem Fachzahnärzte in oraler Chirurgie oder in rekonstruktiver Zahnmedizin. Grundsätzlich sind normale Zahnärzte mit viel Erfahrung (mehr als 100 Implantate pro Jahr) ebenfalls empfehlenswert. Wichtig ist, dass sie dann zum Beispiel einen Weiterbildungsausweis in Implantologie besitzen.

Zudem: Es ist unbedingt empfehlenswert, dass der behandelnde Zahnarzt in der Schweizerischen Zahnärzte Gesellschaft SSO Mitglied ist. Das bringt vor allem rechtlich einen Vorteil, da bei Misserfolgen bei den kantonalen Ombudsstellen der SSO gratis eine Beschwerde eingereicht werden kann.

Zweitmeinung

Auf jeden Fall lohnt es sich, bei einem anderen Zahnarzt eine Zweitmeinung einzuholen und die Angebote hinsichtlich der Preise und der geplanten Massnahmen zu vergleichen. Wichtig dabei ist es, beim Zahnarzt nachzufragen, wieso er welche Lösung vorschlägt. Besonders empfehlenswert ist eine Zweitmeinung an einer Universitätszahnklinik.

Alternativen

Implantate sind nicht die allein seligmachende Lösung beim Zahnersatz. Es ist wichtig, immer auch nach Alternativen zu fragen. Viele Methoden ermöglichen einen Zahnersatz auch ohne Implantate. Je nach Fall sind diese mit weniger Risiken und mit einem kleineren finanziellen Aufwand verbunden.

Vorsicht

Grundsätzlich sollten die Alarmglocken läuten, wenn Zahnärzte Sofort-Implantate mit gleichzeitigem Knochenaufbau und fester Krone anbieten. Seriöse Implantierungen dauern in der Regel mehrere Monate, da man dem Knochen und dem Zahnfleisch genügend Zeit zum Abheilen geben muss. Verdächtig ist es auch, wenn ein Zahnarzt keine Alternativen zum Zahnimplantat anbieten will. Zudem: Wenn ein Zahnarzt vor einer Implantierung nicht über die Risiken spricht und beispielsweise keine paradontale Untersuchung durchführt, sollte auf jeden Fall eine Zweitmeinung eingeholt werden.

Risiken

Zahnimplantate haben eine sehr tiefe Komplikationsrate. Aber nur, wenn der Zahnarzt keine Risiken eingeht, ein qualitativ gutes Produkt einsetzt wird und wenn ein Spezialist die Implantierung vornimmt. Doch diese optimalen Voraussetzungen gibt es nicht immer. Experten schätzen heute, dass rund 20 Prozent der Patienten mit Implantaten früher oder später eine Periimplantitis bekommen – eine Komplikation, die teure und aufwändige Sanierungskosten verursacht. Deshalb gilt: Bevor man Implantate setzen lässt, sollte man sich gut über die Risiken aufklären lassen. Schlechte Mundhygiene, Rauchen und Diabetes erhöhen das Risiko für Komplikationen. Will man die langsam entstehenden Entzündungen im Kieferknochen verhindern, ist eine gute Mundhygiene eine enorm wichtige Voraussetzung. Dieser erhöhte Pflegeaufwand ist ebenfalls mit zusätzlichen Kosten verbunden. Abklären sollte man auch, in welchem Umfang Kosten entstehen, wenn es mit einem Implantat Komplikationen gibt.

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