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Schnupfen und Husten Helfen Zink, Ingwer oder Vitamin C wirklich gegen Erkältungen?

Falls Sie gerade krank im Bett liegen, wird Sie folgende Frage vermutlich interessieren: Was kann man tun, damit eine fiese Erkältung möglichst rasch abklingt?

Seit Generationen werden Tipps weitergegeben, um gegen Symptome wie Husten, Fieber, verstopfte Nase, Hals- und Kopfweh anzukommen. Doch helfen Tee mit Ingwer, Zinktabletten oder Vitamin-C-Präparate tatsächlich, um möglichst rasch wieder auf den Beinen zu sein? Forschende scheinen sich für diese Frage nicht besonders zu begeistern. Qualitativ hochstehende und grossangelegte Studien zur Wirksamkeit der gepriesenen Heilmittel bleiben aus.

Die Ernüchterung vorneweg: In den durchgeführten, kleinen Untersuchungen fallen die Effekte oft gering aus. Das bestätigt auch der Immunologe Christoph Berger, der am Universitätsspital Basel tätig ist. Medikamente oder Hausmittel können meist nur helfen die Beschwerden zu lindern, schneller gesund wird man aber nicht. Das beste Heilmittel sei Erholung. Als Arzt gehöre er nicht zu den geduldigsten Menschen, daher sei diese Devise auch für ihn eine herausfordernde Übung in Geduld.

Falls Sie trotzdem lieber zu gängigen Hausmittelchen greifen wollen, hier eine Übersicht, was Forscherinnen und Mediziner darüber wissen.

Ingwertee mit Honig: «Nützt's nüt so schadt's nüt?»

Berger betont, dass es nicht schadet, gewisse Heilmitteln anzuwenden, wenn man sich dadurch besser fühle. Selbst wenn diese nur darum wirken, weil man daran glaubt. Ingwertee mit Honig bewirke bei ihm Wunder. Einige Studien liefern gar Hinweise, dass diese Wurzel entzündungshemmende Eigenschaften habe und Schwellungen lindern könne.

Falsche Erwartungen an Vitamin C

Ein Glas Orangensaft als Vitamin-C-Boost trinken und deswegen ein Tag weniger krank sein? Das ist eher Wunschdenken. Zwar legt eine Metaanalyse nahe , dass eine Erkältung um etwa einen Tag verkürzt werde, wenn man regelmässiger Vitamin C supplementiere, noch bevor die Symptome auftreten. Andere Studien relativeren diesen Befund aber.

Und wenn Sie bereits krank im Bett liegen, bringt die Einnahme von Vitamin C keine Vorteile. Nur für Menschen, die an einem Mangel leiden, oder auch Spitzensportler mit grosser körperlicher Belastung könnten von Vitamin-C-Präparaten profitieren, sagt Berger.

Zinktabletten mit Nebenwirkungen

Auch das tönt vielversprechend: Wer gleich zu Beginn einer Erkältung anfängt, Zinktabletten einzunehmen, sei durchschnittlich einen Tag weniger lang krank und häufiger nach einer Woche wieder gesund als jemand, der nur ein Placebo schlucke, besagt eine Studie .

Aber: Es ist eine grosse Menge Zink für einen kleinen Effekt nötig. Alle drei bis vier Stunden muss es geschluckt werden.

Was es bei der Zinkeinnahme zu beachten gilt

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Zink erfüllt zwar viele Aufgaben im Körper und ist besonders wichtig für ein gut funktionierendes Immunsystem. Aber: Eine erhöhte Einnahme hat auch ihre Tücken. «Es kann zu Nebenwirkungen wie Durchfall oder bei längerfristiger Anwendung gar zu einer Vergiftung führen», warnt der Immunologe.

Zudem sollte es zusammen mit Nahrung eingenommen werden, da einem sonst übel werden kann.

Salzwasser: günstig und wirksam?

Es klingt wie ein simpler Trick: Wer mit Salzwasser die Nase spült, entfernt Krankheitserreger und zähen Schleim aus der Nase. Gleichzeitig wird die Schwellung der Schleimhäute reduziert, die dazu führt, dass kaum mehr Luft durch die Nase strömen kann.

Salzwasserspülungen können dadurch auch vor einer Nasennebenhöhlenentzündung schützen, welche bei Erkältungen auftreten kann, ergänzt der Immunologe Berger. Das zeigt auch eine neue Studie in einer renommierten Fachzeitschrift : Mit salziger Nasenspülung könne die Krankheitsdauer gar verkürzt werden.

Achtung: Nicht normales Leitungswasser verwenden

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Ein weiterer Vorteil dieser Methode: Krankheitserreger würden sich in stark gesalzenem Wasser nicht wohlfühlen, was deren Verbreitung zusätzlich hemmen könne, sagt Berger. Darum hilft Salzwasser etwa beim Gurgeln, Schleim und Krankheitserreger aus dem Hals zu entfernen. Aber Achtung: Fürs Gurgeln oder Spülen nur destilliertes, steriles oder abgekochtes Wasser verwenden. Oder Nasensprays mit Salzlösungen aus der Apotheke ausprobieren.

Der aktuelle Stand der Forschung lege nahe, dass folgendes Sprichwort etwas Wahres habe, sagt der Immunologe Berger. «Wenn man eine Erkältung behandelt, verschwindet sie in sieben Tagen, wenn man sie in Ruhe lässt, klingt sich nach einer Woche ab.»

Redaktioneller Hinweis

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Dieser Artikel wurde am 23. November 2023 zum ersten Mal veröffentlicht.

Tagessaschau, 01.11.2024, 19:30 Uhr

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