Vitamin C ist der Star unter den Vitaminen. Es wird nicht nur vielen Nahrungsmitteln zugesetzt, sondern oft auch in Form von Brausetabletten oder Kapseln zusätzlich eingenommen. Dies im Glauben, man stärke damit seine Abwehrkräfte. Mehrere grosse Studien zeigen aber schon seit langem, dass das nichts bringt. Laut offiziellen Empfehlungen liegt der Tagesbedarf eines Erwachsenen bei 100 Milligramm – eine Menge, die eine einigermassen ausgewogene Ernährung bereits abdeckt.
«Nützt‘s nichts, so schadet’s nicht»
Für alle, die bisher trotzdem auf Vitamin-C-Präparate mit zum Teil erheblich höheren Konzentrationen schworen, galt die Devise: «Nützt‘s nichts, so schadet’s nicht». Da Vitamin C wasserlöslich ist, wird es einfach vom Körper über den Urin wieder ausgeschieden.
Laut einer schwedischen Studie, die über elf Jahre mehr als 23‘000 Männer beobachtete, zeigt sich aber, dass es einen Zusammenhang zwischen der Vitamin-C-Menge und Nierensteinen gibt. Dies besonders, wenn die Studienteilnehmer regelmässig hohe Dosen des Vitamins zu sich nahmen. Ab einem Gramm verdoppelte sich das Risiko, Nierensteine zu entwickeln.
Bildung von Oxalat?
Erklärbar wäre das damit, dass Vitamin C über die Niere mit dem Urin ausgeschieden wird. Dies zu einem Teil unverändert als Vitamin C, zum Teil aber auch in Form von Oxalat. Die meisten Nierensteine bestehen wiederum aus Kalziumoxalat.
Die Studienautoren halten weitere Bestätigungen ihrer Daten für nötig, raten aber trotzdem zur Zurückhaltung mit Vitamin-C-Präparaten. «Derzeit ist kein Nutzen von hochdosiertem Vitamin C belegt. Daher erscheint es vernünftig, Patienten dahingehend zu beraten, dass sie auf solche Hochdosispräparate verzichten, ganz besonders dann, wenn sie schon einmal Nierensteine hatten.»