Über dreieinhalb Jahre dauert der Bürgerkrieg in Syrien schon. Gemäss dem Uno-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) hat er die «schlimmste humanitäre Notsituation unserer Zeit» ausgelöst. Fast die Hälfte der syrischen Bevölkerung ist auf der Flucht, darunter viele Kinder. Viele sind traumatisiert.
Leben im Krieg, das bedeutet leben im Ausnahmezustand. Für tausende von Menschen in den aktuellen Krisensituationen ist dies trauriger Alltag. Als Flüchtlinge kommen sie aus Syrien, Afghanistan oder Eritrea. Auf ihrer Flucht erleben sie Gewalt, Angst und Hoffnungslosigkeit.
In einem sicheren Land angekommen, geht das Leiden für einen Grossteil der Flüchtlinge weiter: Sie sind traumatisiert, haben Depressionen. Die Bilder von Tod und Gewalt verfolgen sie bis in die Träume. Sie sind weit entfernt von einem normalen Alltag und brauchen oft Jahre, bis nicht nur im Alltag, sondern auch in der Seele, wieder Frieden einkehrt.
Leben mit einem Kriegstrauma
Experten schätzen, dass fast die Hälfte aller Asylsuchenden traumatisiert sind. Und von jenen, die aus einem Kriegsgebiet fliehen, betrifft es jeden. Krieg ist für sie die Hölle, auch dann noch, wenn der Krieg schon lange vorbei ist.
Kriegstrauma: Was genau ist ein «Kriegstrauma»? Was ist das für ein grosser Schatten, der diese Menschen auf Schritt und Tritt verfolgt? Wie werden kriegstraumatisierte Menschen behandelt? Und wie sieht Heilung aus? Der «Doppelpunkt» hat traumatisierte Kinder begleitet und mit Erwachsenen und Fachleuten gesprochen.