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Weihnachten minus eins
Aus Ratgeber vom 18.12.2013. Bild: Keystone
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Weihnachten minus eins

Der Vater gestorben, die Frau ausgezogen, die Kinder flügge: Das erste Weihnachten ohne ein Familienmitglied ist nie leicht.

Manchmal ist der Zeitpunkt gekommen, um mit Traditionen zu brechen. Der Tod eines Familienmitglieds, die Trennung vom Partner, Konflikte mit den Kindern: All das können Gründe dafür sein, alte Gewohnheiten durch neue zu ersetzen. Das Wichtigste, so der Ratgeber-Psychologe Daniel Regli, ist, dass man auf die innere Stimme hört. Denn das Fest begehen nicht die Weggegangenen, sondern die Gebliebenen. Es kann sein, dass man die Feier vom Abend auf den Mittag verlegt, das ganze Weihnachtsfest woanders stattfinden lässt oder mit ganz anderen Menschen als sonst Weihnachten feiert. Auch wenn einem vielleicht momentan eher nach Alleinsein ist: Rückzug ist eine natürliche Reaktion, aber nicht die Lösung.

Das ist natürlich nicht einfach, denn Weihnachten ist ein emotional beladenes Fest. Dazu gehört auch, die Traurigkeit zuzulassen. Das kann zum Beispiel bei einem Besuch auf dem Friedhof sein oder an einem anderen Ort, der an die verstorbene Person erinnert. Auch wenn ein solcher Ausflug im Moment noch trauriger macht: Die Trauer hat dann aber dort ihren Platz gehabt, sie lässt sich dort vielleicht ein Stück weit zurücklassen und macht Platz frei für die schönen Seiten des Weihnachtsfestes.

Weihnachten als kurze Wiedervereinigung

Für das erste Weihnachten nach Trennungen hängt alles davon ab, in welcher Stimmung die Trennung verlaufen ist. Kommen die Partner weiterhin gut miteinander aus, steht einem gemeinsamen Weihnachten nichts im Wege. Wichtig ist es aber, den Kindern vorher klar zu machen, dass die Familie einfach an diesem speziellen Tag gerne weiterhin zusammen feiert, das an der Trennung aber nichts ändert. Wenn Misstöne vorherrschen, sind getrennte Weihnachten besser, weil man sich sonst auch nicht auf die Kinder konzentrieren kann.

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