Am alljährlichen Kaufrausch freut sich nicht zuletzt der Detailhandel: Die meisten Branchen generieren bis zu einem Drittel des Gesamtumsatzes in der Vorweihnachtszeit. Weshalb aber lassen sich viele ausgerechnet zur Weihnachtszeit zum Überfluss verführen? Und wie viel ist eigentlich zu viel?
Weihnachten stimuliere den Konsum, weil Weihnachten eine besonders emotionale Zeit ist, meint der Soziologe Ueli Mäder: «Wir suchen Gemütlichkeit, wir suchen vielleicht auch etwas Sinn. Waren und Güter sind ein Stück weit ein Ersatz dafür.» Doch der Überfluss an Gütern mache nicht glücklich, und so entstehe ein Teufelskreis. «Gerade weil es nicht glücklich macht, braucht es dann immer noch mehr. Genug ist dann eigentlich nie genug.»
Der Soziologe beobachtet aber auch einen Wandel in der Gesellschaft. Viele Menschen hätten von der Konsumwut genug – eben weil sie dabei keine innere Zufriedenheit fänden. Immer häufiger heisst es stattdessen «weniger ist mehr» und statt teurer Gaben schenkt man sich zum Beispiel mehr Zeit miteinander.