Pubertät? Was das ist, weiss ja jeder! Wir alle haben sie durchgemacht, die Zeit mit Pickeln auf der Nase und der brenzligen Lektüre unterm Kopfkissen. Die Zeit der zugeknallten Türen und überschiessenden Gefühle von himmelhoch jauchzend bis zu Tode betrübt. Und vielleicht haben wir auch unsere Kinder mit mehr oder weniger Hilflosigkeit durch die Jahre des Sturm und Drangs begleitet – oder sind dabei, es zu tun. So oder so, für die Jugendlichen ist eines klar: Pubertät ist, wenn Eltern peinlich werden.
Psychologen und Pädagoginnen bezeichnen die Wende zwischen 11 und 17 häufig auch als «zweite Geburt». Der Begriff ist hilfreich, weil unter anderem klar ist: Es tut höllisch weh!
Wenn es um die Pubertät geht, haben die Mädchen die Nase vorn. Durchschnittlich zwei Jahre vor den Jungs kommen sie in diese Wechseljahre der besonderen Art. Eine Schulklasse von 13-Jährigen sieht deshalb auch häufig aus wie eine Gruppe von kichernden jungen Frauen mit einem Gewusel an Kindsköpfen um sich – und beide wissen miteinander nur bedingt etwas anzufangen.
Wenn man das Wort Pubertät beim Wort nimmt, stösst man auf etwas sehr Intimes. Pubertät leitet sich nämlich ab vom lateinischen Wort Pubes, und Pubes bedeutet so viel wie Schamhaar. Gut zu wissen. Und hilfreich zu wissen ist, was der bekannte deutsche Erziehungsberater und Buchautor Jan-Uwe Rogge den geplagten Eltern zu sagen pflegt: «Stellen Sie sich vor, Ihr Kind trägt nun zwei Sätze auf der Stirn. Der eine Satz heisst ‹Wegen Umbau geschlossen›, der andere ‹...aber das Leben geht weiter›.»