Zum Inhalt springen

Folgen des Klimawandels Gletscherschwund: Meeresspiegel steigt, Süsswasser wird knapper

  • Jährlich schmelzen 273 Milliarden Tonnen Gletschereis – das entspricht über 5 Millionen Mal dem Gewicht der Titanic.
  • Der jährliche Schwund gleicht dem Wasserverbrauch der Weltbevölkerung der letzten 30 Jahre.

Im Jahr 2000 enthielten die Gletscher weltweit noch 121'728 Milliarden Tonnen Eis und bedeckten etwa 17-mal die Fläche der Schweiz. «Die kontinentalen Eisschilde Grönlands und der Antarktis waren allerdings nicht auch noch einberechnet», sagt Michael Zemp von der Uni Zürich, der die in «Nature» publizierte Studie geleitet hat.

Ist ein Eisschild auch ein Gletscher?

Box aufklappen Box zuklappen

Im Prinzip ist ein Eisschild ein sehr grosser Gletscher. Denn es entsteht auf die gleiche Weise und verhält sich auch wie einer. Laut Definition wird ein Gletscher jedoch dann zum Eisschild, wenn er eine Fläche von mehr als 50.000 km² bedeckt.

In den Jahren 2000 bis 2023 betrug der globale Verlust an Gletschermasse 6542 Milliarden Tonnen. Die jährlichen 273 Milliarden Tonnen Eis würden dem Wasserbrauch der Weltbevölkerung während 30 Jahren entsprechen, wenn man von drei Litern pro Person und Tag ausgehe, so Zemp.

Satellitenansicht von verschneiten Bergen und Gletschern.
Legende: Blick auf Gletscher in Alaska: Ihr dramatischer Schwund trägt besonders stark zum Anstieg des Meeresspiegels bei und macht dabei fast ein Viertel des Beitrags aller schmelzenden Gletscher aus Sentinel-2 / ESA

Der festgestellte Gletscherschwund trug bereits 18 Millimeter zum globalen Meeresspiegelanstieg bei – etwa 0,75 Millimeter pro Jahr.

Damit sind die Gletscher nach der Erwärmung der Ozeane der zweitgrösste Verursacher für den weltweit steigenden Meeresspiegel. Zudem führt die Gletscherschmelze auch zum enormen Verlust regionaler Süsswasserquellen.

Meistgelesene Artikel