Die Entstehung eines Traumas hängt damit zusammen, wie unser Hirn Informationen verarbeitet und speichert. Dabei spielen unter anderem zwei Hirnregionen eine entscheidende Rolle: die Amygdala und der Hippocampus.
Normalerweise werden in der Amygdala Erlebnisse, also Bilder und körperliche Reaktionen mit den dazugehörigen Emotionen verknüpft und gespeichert.
Die Amygdala speichert gewissermassen Gefühle, ohne diese zu bewerten. Diese Bewertung findet anschliessend im Hippocampus statt, wo das Erlebnis zeitlich und geografisch geordnet und die dazugehörenden Emotionen bewertet werden.
Bei einem traumatischen Ereignis wird unser Gehirn jedoch mit Stresshormonen überflutet. Dadurch wird die Zusammenarbeit zwischen Amygdala und Hypocampus gestört.
Die Amygdala speichert zwar die starken Emotionen, der Hypocampus kann das Erlebnis aber nicht mehr chronologisch nach Ort, Zeit und Kontext des Geschehens ordnen. Die unterschiedlichen Eindrücke werden in Fragmenten und nicht als zusammengehöriges Ereignis abgespeichert.
So reicht zu einem späteren Zeitpunkt ein äusserer Reiz – zum Beispiel ein Geräusch oder ein Geruch – der an das schlimme Erlebnis erinnert, um die Amygdala zu aktivieren.
Da das Gehirn die Erinnerung zeitlich und örtlich nicht zuordnen kann, hat die betroffene Person dann das Gefühl, als würde das traumatische Ereignis jetzt gerade wieder passieren.