Die beiden Arten von Fettzellen im Körper sind unterschiedlich. Weisse Fettzellen dienen vor allem als Energiespeicher. Braune Fettzellen sind darauf spezialisiert, Energie zu verbrennen, damit Körperwärme entsteht. So haben vor allem Neugeborene viele solcher Zellen, um ihre Körpertemperatur zu regulieren. Als Anpassung an kalte Temperaturen können auch im weissen Fettgewebe von Erwachsenen braune Fettzellen entstehen. Das Gewebe wird dann «beige» und die Zellen werden «brite» genannt.
Bislang war deren Entstehung umstritten. Doch Christian Wolfrum vom Institut für Lebensmittelwissenschaften, Ernährung und Gesundheit der ETH konnte nun mit Doktorand Matthias Rosenwald beweisen, dass sich weisse und braune Zellen ineinander umwandeln können. «Es werden keine neuen Zellen gebildet, sondern die gleichen Zellen ändern ihre Funktion», sagt Wolfrum.
Der Nachweis gelang mit gentechnisch markierten Mäusen. Die Forscher nehmen an, dass es sich beim Menschen ähnlich verhält. Nun wollen Wolfrum und seine Kollegen untersuchen, ob der Prozess beeinflusst werden kann, beispielsweise durch Medikamente.
Die neuen Erkenntnisse könnten in Zukunft womöglich zu einem anderen Therapieansatz gegen Fettleibigkeit führen. Während bisherige Therapien auf eine verringerte Energieaufnahme setzen, liesse sich mit einer Aktivierung brauner Fettzellen der Verbrauch von Energie steigern.