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Wildpflanzen essen – Urbanes Kraut auf dem Teller
Aus Puls vom 13.05.2019.
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Wildpflanzenküche Von der Wiese auf den Teller

Eine städtische Wiese ist nicht nur schön anzuschauen. Aus vielen der Pflanzen lassen sich leckere Gerichte zaubern.

Sie neigt sich dem Ende zu – die Bärlauch-Saison. Während der vergangenen Wochen fand das kräftig schmeckende Kraut seinen Weg in so manches Gericht. Nun steht er jedoch in Blüte und das heisst: Finger weg.

Stimmt nicht, erklärt Stefanie Gross-blau. Die saftigen Stängel seien sogar sehr lecker und können wie Spargeln gedünstet werden.

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Wildkräuterexpertin Stefanie Gross-blau erklärt, wie auch blühender Bärlauch zubereitet werden kann.
Aus Puls vom 13.05.2019.
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Stefanie Gross-blau ist selbsternannte Wildpflanzenexpertin und teilt ihr Wissen in Kursen und Seminaren mit interessierten Sammlerinnen und Sammlern.

Irrglauben, wie jenen, dass Bärlauch nur vor der Blüte gepflückt werden kann, gibt es viele. So würden die wenigsten von uns eine Brennnessel pflücken und diese dann in den Mund stecken. Stefanie Gross-blau macht’s vor.

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Brennnesseln roh essen, will gekonnt sein.
Aus Puls vom 13.05.2019.
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Der Trick dabei: Sie «streichelt» die Pflanze einige Male entlang der Wuchsrichtung ab und quetscht sie ein bisschen. So werden die Nesseln unschädlich gemacht und die Pflanze wird zum Snack – vom Waldrand direkt in den Mund.

Mehrheit der Pflanzen ist essbar

Bärlauch und Brennnessel sind dabei nur zwei von einer Vielzahl an essbaren Pflanzen. Und auch in städtischen Gebieten wie der Stadt Zürich sind gut 80 Prozent aller Pflanzen essbar. Dabei sollte auf drei Dinge geachtet werden:

  • Wegen der Abgase sollten Pflanzen, die in unmittelbarer Nähe zum Strassenverkehr wachsen, gemieden werden.
  • In der Stadt gibt es viele Hunde und auch der eine oder andere Fuchs. Darum: Pflanzen immer gut waschen bevor sie verzehrt werden.
  • Es sollten nur Pflanzen gepflückt werden, die auch eindeutig als essbar erkannt werden.

Denn es gibt durchaus auch Gewächse, die giftig sind und die durch den Verzehr zu mehr als nur Unwohlsein führen können. Ein gutes Beispiel für eine solche, potentiell verhängnisvolle, Verwechslung stellt das Duo Giersch und Schierling dar.

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Legende:Giersch und SchierlingDiese beiden Gewächse der Familie der Doldenblütler werden oft verwechselt.SRF

Den giftigen Schierling erkennt man an seinem rot gefleckten Stiel. Giersch hingegen hat diese Flecken nicht. Ein weiteres wichtiges Merkmal des Gierschs ist sein dreikantiger Stiel und die dreigeteilten Blätter, die ihrerseits dreigeteilt sind und einen gesägten Blattrand besitzen.

Wer den Giersch erkennt, kann ihn sehr vielfältig in der Küche einsetzten. «Es ist ein tolles Gemüse für Suppen, als Gemüsefüllung oder Gemüsemischung», erklärt Stefanie Gross-blau.

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«Giersch kann man in grossen Mengen essen und enthält Kalzium, Kalium, Magnesium, Vitamin C und sehr viel Eisen»
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So gehörten das Erkennen und Sortieren von Wildpflanzen fix ins Programm bei den Kursen von Stefanie Gross-blau. Bevor die Gewächse also gekocht werden, wird immer alles sortiert.

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In die Küche kommt nur, was eindeutig erkannt und als essbar bestimmt wurde.
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Ist diese Arbeit getan, dürfen die Pflanzen in die Küche und ihr Potenzial voll entfalten. So gibt es in der Wildkräuter-Wohngesellschaft von Stefanie Gross-blau am Abend nach dem Sammelkurs folgendes Menü: Crostini mit gedämpften Bärlauch- und Löwenzahnknospen, Brennnessel-Pesto, Labkraut-Tortilla und zum Dessert im Bierteig frittierte Blüten und Kräuter – Guten Appetit.

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