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Alles für die Fortpflanzung Dieser Vogel kommt in dreierlei Gestalt

Kampfläufer-Männchen kommen in drei Varianten daher: Aggressiv und mit dunklem Federkranz, friedlich und mit weissem Federkranz – oder gänzlich als Weibchen getarnt. Was steckt dahinter?

Bei den Kampfläufern nehmen Männchen drei unterschiedliche Gestalttypen an: der aggressive Kämpfer, der kooperative Satellit und der als Weibchen getarnte Faeder. Diese unterscheiden sich in ihrem Aussehen und ihrer Fortpflanzungsstrategie radikal (siehe Bildergalerie).

Mit ihrer innerartlichen Vielfalt faszinieren Kampfläufer Forschende seit Jahrzehnten. Nun findet ein internationales Team heraus, was hinter den drei Gestalttypen steckt: ein sogenanntes «Superenzym». Dieses baut Testosteron im Blut ab. Und entscheidet damit über Aussehen und Verhalten der Männchen.

Ein Superenzym?

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Die Forschenden sprechen von einem Superenzym, weil das Enzym im Laufe der Zeit mutiert ist. Und zwar zu einer Enzymvariante, die Testosteron viel effizienter abbauen kann als die ursprüngliche Variante.

Bei den Kämpfer-Männchen fehlt das Abbau-Enzym im Blut gänzlich. Daher auch ihr hoher Testosteronspiegel und das damit verbundene aggressive Verhalten.

Zwei Vögel am Wasser
Legende: Hier präsentieren sich zwei Männchen im Brutkleid. Links, mit hellem Federkragen: ein Satellit. Rechts, mit dunklem Federkragen: ein Kämpfer. IMAGO / imagebroker

Im Blut der Satelliten- und Faeder-Männchen kommt das Superenzym hingegen in grossen Mengen vor. So halten sie ihren Testosteronspiegel tief. Denn zu viel Testosteron würde ihren friedlichen Fortpflanzungsstrategien im Wege stehen.

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