Bei den Kampfläufern nehmen Männchen drei unterschiedliche Gestalttypen an: der aggressive Kämpfer, der kooperative Satellit und der als Weibchen getarnte Faeder. Diese unterscheiden sich in ihrem Aussehen und ihrer Fortpflanzungsstrategie radikal (siehe Bildergalerie).
-
Bild 1 von 3. Das Kämpfer-Männchen hat einen dunklen Federkragen und verteidigt seine Schauplätze für die Balz aggressiv. Die Weibchen wählen unter den Kämpfern bevorzugt denjenigen, der am ausdauerndsten und dominantesten balzt. Bildquelle: IMAGO / imagebroker.
-
Bild 2 von 3. Das etwas kleinere Satelliten-Männchen mit hellem Federkragen verteidigt keine eigenen Territorien. Stattdessen balzt es in friedlicher Allianz mit einem ausgewählten Kämpfer-Männchen. Bildquelle: IMAGO / alimdi.
-
Bild 3 von 3. Das seltene Faeder-Männchen sieht den Weibchen zum Verwechseln ähnlich. Es schleicht sich unbemerkt in Balzarenen ein und kommt so zur Paarung. Bildquelle: IMAGO / Zoonar.
Mit ihrer innerartlichen Vielfalt faszinieren Kampfläufer Forschende seit Jahrzehnten. Nun findet ein internationales Team heraus, was hinter den drei Gestalttypen steckt: ein sogenanntes «Superenzym». Dieses baut Testosteron im Blut ab. Und entscheidet damit über Aussehen und Verhalten der Männchen.
Bei den Kämpfer-Männchen fehlt das Abbau-Enzym im Blut gänzlich. Daher auch ihr hoher Testosteronspiegel und das damit verbundene aggressive Verhalten.
Im Blut der Satelliten- und Faeder-Männchen kommt das Superenzym hingegen in grossen Mengen vor. So halten sie ihren Testosteronspiegel tief. Denn zu viel Testosteron würde ihren friedlichen Fortpflanzungsstrategien im Wege stehen.