Lange schützten die heimischen Ameisen Kenias Akazienbäume vor Elefanten und anderen Pflanzenfressern – indem sie sie bissen und Ameisensäure ausstiessen. Im Gegenzug boten die Bäume den Ameisen Unterschlupf und Lebensraum. Bis eine invasive Art – die grossköpfige Ameise – die heimische Art verdrängte und damit das Ökosystem auf den Kopf stellte.
Die Ameise als Landschaftsarchitektin
Anders als die heimische schützt die invasive Ameise die Akazienbäume nicht vor Pflanzenfressern. So fressen Elefanten die Bäume in befallenen Gebieten fünf- bis siebenmal so häufig ab wie in den Gebieten ohne Eindringlinge. Das Ergebnis: eine viel offenere Landschaft. Was dazu führt, dass Löwen ihre Verstecke verlieren, um ihrer bevorzugten Beute – den Zebras – aufzulauern.
In der Folge verändern die Löwen ihr Jagdverhalten: Sie reissen mehr Büffel. So stieg der Anteil der gerissenen Büffel von 2003 bis 2020 von 0 auf 42 Prozent. Gleichzeitig sank der Anteil der von Löwen getöteten Zebras von 67 auf 42 Prozent.