«Tmesipteris oblanceolata» heisst die neue Rekordhalterin: eine 15 bis 30 cm lange Gabelfarnart. Ein internationales Forschungsteam stellt sie in einer kürzlich veröffentlichten Studie vor. Die unscheinbare Pflanze speichert in ihrem Zellkern die grösste bekannte Menge an DNA. 50-mal so viel wie wir Menschen es tun. Würde man das Erbgut einer unserer Zellen wie ein Garnknäuel ausrollen, würde dieser zwei Meter messen. Bei diesem Farn wären es 100.
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Bild 1 von 3Legende: Die neue Rekordhalterin Tmesipteris oblanceolata ist Paradebeispiel des sogenannten C-Wert-Paradoxons: Die Erbutgrösse lässt nicht auf die Komplexität eines Organismus schliessen. Pol Fernandez
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Bild 2 von 3Legende: Bisher galt die japanische Blütenpflanzenart Paris japonica als Beherbergerin des grössten Genoms weltweit. Sie hat den für unantastbar geglaubten Rekord seit 2010 gehalten. Imago Images / Dreamstime
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Bild 3 von 3Legende: Im Tierreich führen Lungenfische die Liste des grössten Genoms an. Sie tragen im Vergleich zu uns Menschen 40-mal so viel DNA in jeder Zelle. Imago Images / Avalon.red
Was hat der Farn von seiner Erbgutgrösse?
Abgesehen vom Weltrekord darf sich der Farn aus Neukaledonien von seinem riesigen Genom nicht allzu viel erhoffen. Denn ein grösseres Erbgut ist in der Regel mehr von Nach- als von Vorteil. So sind Pflanzenarten mit grossen DNA-Mengen weniger effizient in der Photosynthese, benötigen mehr Nährstoffe und wachsen langsamer.
Dass ein grosses DNA-Reservoir etwa bei Klimaveränderungen von Vorteil sein könnte, bleibt bislang eine Vermutung. Das müsste die neukaledonische Farnart erst noch unter Beweis stellen.