Ameisen, Fruchtfliegen, Wespen oder Mücken? Wir haben die SRF-Community zur nicht repräsentativen digitalen Insekten-Urne gebeten, um herauszufinden, welche Tiere im Sommer besonders lästig erscheinen. Insekten führen das Feld an.
Doch in den kleinen Krabblern steckt mehr als Stacheln und Gift, wie einige bemerkenswerte Fakten zeigen. Hier die Top 3:
Platz 1: Wespen
Die absolute Nummer eins: «Wespen sind die schlimmsten und aggressivsten!», schreibt etwa Userin «Liv». Diesen Sommer kommen sie uns tatsächlich näher als sonst. Eine SRF-Recherche zeigt, dass mehrere Spitäler in diesem Jahr häufiger Insektenstiche behandeln: Auf Anfrage heisst es aus dem Kanton Baselland, dass die drei Notfallstationen des Kantonsspitals deutlich mehr Patientinnen und Patienten behandeln. «Auch im Kantonsspital Baden haben wir eine Zunahme», erklärt Stefan Wey, stellvertretender Leiter Marketing und Kommunikation. Unter anderem wegen «Wespenstichen auf der Zunge und im Rachen».
Grund für die Annäherungsversuche: Wespen suchen eiweisshaltiges Futter für ihre Larven. Doch viele Wiesen sind gemäht, Raupen daher schwieriger zu finden. Den Znacht-Teller draussen also weit wegstellen? Davon halten Experten wenig. «Ich kenne keine wirklich brauchbare Lösung», erklärt Hannes Baur, Kurator beim naturhistorischen Museum Bern und Vorstandsmitglied beim entomologischen Verein Bern.
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Bild 1 von 4. Die Feldwespe gehört nicht zu den lästigen Arten, sieht aber der gemeinen Wespe zum Verwechseln ähnlich. Bildquelle: Bähram Alagheband.
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Bild 2 von 4. Riesenholzwespe: Das Weibchen im Bild besitzt einen langen Stachel, der nur zum Eierlegen dient. Bildquelle: Bähram Alagheband.
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Bild 3 von 4. Riesenholzwespe-Schlupfwespe (lat. Rhyssa persuasoria) mit langem Legestachel. Bildquelle: Bähram Alagheband.
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Bild 4 von 4. Die Rote Wespe (lat. Vespula rufa) ist nicht aggressiv und nistet unterirdisch. Bildquelle: Bähram Alagheband.
«Das Einzige, was hilft, ist, die Nester zu entfernen - allerdings nur bei lästigen Arten wie der Gemeinen und der Deutschen Wespe.» Diese Wespen bauen keine kugeligen, freihängenden Gebilde. Ihre Nester findet man in Hohlräumen. Aber: Bloss nicht selbst entfernen, dafür gibt es Schädlingsbekämpferinnen.
Ihr zeigt aber auch Verständnis: «Nicht jede Art Wespe ist aggressiv», schreibt «Swineapple BBQ» – und hat recht. Die Rote Wespe etwa (siehe Bild 4) ist nicht aggressiv, nistet unterirdisch und interessiert sich nicht für unseren Schinken. Und: Viele Wespen besuchen regelmässig Blüten und bestäuben sie – somit sorgen sie auch für unser Obst. Zudem jagen sie andere Insekten wie Mücken, um ihre Nachkommen zu ernähren.
Platz 2: Stechmücken
Euer Plagegeist Nr. 2 diesen Sommer. «Und, wenn man sie kaputtmachen will, muss man suchen, suchen, suchen ... Nervig, gerade wenn nachts und heiss» schreibt User «CPM». Da hilft es wenig, dass nur die Weibchen der Stechmücken einen Stechapparat haben und die Männchen uns in Ruhe lassen. Übrigens: Letztere erkennt man an ihren buschigen Fühlern.
Und für was sind Mücken gut? Für andere Tiere. Kröten und Frösche haben Mücken zum Fressen gern, ebenso beispielsweise Vögel oder Libellen. Ohne Mücken fehlt anderen Tieren eine wichtige Nahrungsquelle.
Platz 3: Zecken
User «Martin Al-Almani» schreibt: «Zecken! Überall sind heute Zecken!» Gemein ist es schon: Man hört und spürt sie im ersten Moment nämlich nicht. Noch gemeiner: Sie können sich praktisch überall hinsetzen und saugen. Hier gilt, was keiner gern macht: Nach jedem Waldbesuch den Körper absuchen.
Zecken übertragen mehrere Krankheiten, unter anderem die Hirnhautentzündung namens Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Vorbeugend hilft hier eine Impfung, welche das Bundesamt für Gesundheit (BAG) in der ganzen Schweiz empfiehlt.
Übrigens: Auch Zecken sind beliebtes Futter für andere Tiere wie Vögel oder Insekten. Es gibt also Gründe, warum sie unter uns weilen.