Um DNA-Moleküle den Belastungen des Alls auszusetzen, befestigen Forscher vom Anatomischen Institut der Universität Zürich 2011 Erbgut an verschiedenen Stellen der Aussenhülle der Rakete «Texus-49». Während des Flugs (siehe Video oben) war die DNA kurzfristig Temperaturen von schätzungsweise bis zu 1000 Grad Celsius ausgesetzt. Auch den Wiedereintritt in die Atmosphäre mit starker Luftreibung und die Landung überstanden viele Moleküle schadlos. Je nachdem, wo die DNA auf die Rakete aufgetragen worden war, fanden die Wissenschaftler bis zu 53 Prozent wieder.
Laut Laboranalysen blieben bis zu 35 Prozent dieser Moleküle biologisch voll funktionsfähig. Den Grund vermuten die Forscher in einer günstigen Kombination mehrerer Faktoren, darunter die extreme Trockenheit im Vakuum des Alls. Dass die DNA teils so gut erhalten blieb, verdeutlicht freilich auch ein Risiko.
«Das Ergebnis zeigt, dass es gar nicht unwahrscheinlich ist, dass Raumfahrzeuge trotz aller Vorsichtsmassnahmen auch DNA irdischen Ursprunges an ihre Landestelle bringen können», sagt Studienleiter Oliver Ullrich, «das muss man im Griff haben, wenn man nach Leben ausserhalb der Erde sucht.»