Um den Magen eines fünf Monate alten Schweins zu untersuchen, fuhr eine nur vier Millimeter dünne Magensonde vorsichtig hinein. Während des Eingriffs lag das rund 30 kg schwere Tier betäubt im OP-Saal der Chinesischen Universität Hongkong. Das Brisante: Der minimalinvasive Eingriff wurde von der Schweiz aus gesteuert.
Dank ferngesteuerter Roboterchirurgie und Live-Übertragung konnten Forschende der ETH Zürich aus einer Entfernung von 9300 Kilometern die Magenwand des Tiers anschauen und mit einem winzigen Greifarm gezielt Gewebeproben entnehmen. Dies steht in einem jetzt publizierten Fallbericht.
Für die OP wurde ein an der ETH entwickeltes magnetisches Navigationssystem benutzt. Dafür braucht es eine stabile und schnelle Internetverbindung. Der ferngesteuerte Eingriff wurde von einem Chirurgenteam der Chinesischen Universität Hongkong vor Ort begleitet. Gemäss ETH könnte sich die Methode einst für die diagnostische und chirurgische Versorgung von Personen in abgelegenen Gebieten eignen, wo es oft Mangel an Fachleuten gibt.