Die Rezepte der «Puls»-Sendung
Die nachfolgenden Aussagen und Empfehlungen ersetzen nicht die individuelle Abklärung oder Diagnose bei Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt.
Chat-Protokoll
Dankeschön für die informative Sendung! Bin ich mit Biofisch statt Wildfang trotzdem auf der sicheren Seite? Zuchtfische sind ja, entgegen früherer Empfehlungen, nicht mehr zu empfehlen. Besten Dank im Voraus für die Antwort!
Christine Brombach: Sie sind mit 1 bis 2 Portionen Fish pro Woche immer auf der guten Seite, wenn Sie dann noch darauf achten, dass Sie verschiedene Fische, unterschiedliche Zubereitungsweisen, und Abwechslung in den Grössen der Fische einplanen, dann machen Sie all das, was empfohlen wird..
Guten Abend, Ist der in der Schweiz produzierte Lachs in Bezug auf Giftstoffe bedenkenlos? Vielen Dank!
Christine Brombach: Ja, sicher, denn auch hier gelten die Vorschriften und Grenzwerte!
In welchem Laden bekommt man denn Schweizer Fisch? Bei den Detailhändlern gibt es 90% Importfisch.
Christine Brombach: Auf dem Wochenmarkt und sicher auch bei ihrem Fischer vor Ort. Es lohnt sich auch, an der Fischtheke gezielt nachzufragen.
Guten Abend Wie steht es grundsätzlich mit Thunfisch? Ist dieser wie Lachs besonders belastet oder nicht?!
Lothar Aicher: Ja Thunfisch ist ein grosser Raubfisch der weit oben in der Nahrungskette steht. Er wird älter und ist generell stärker belastet als kleine Fische, weil er während des Lebens mehr Schadstoffe aufnehmen kann, die sich im Körper anreichern.
Guten Abend Wir essen gerne Lachs. Kann es schädlich sein, wenn wir ihn 2-3 Mal pro Woche verzehren?
Christine Brombach: Es wird empfohlen 1 bis 2 Portionen pro Woche an Fisch und dann auch Fischvielfalt zu verzehren. Damit wird das eventuelle Risiko minimiert und es ist ökologisch sinnvoller.
Hallo, Mich interessieren die verschiedenen Fischarten die gesundheitlich am wertvollsten sind. Besten Dank im Voraus für Ihre Antwort.
Christine Brombach: Fettreiche Meeresfische enthalten besonders viel Omega 3 Fettsäuren, Mineralstoffe zB Jod, Vitamine D, B12 sind daher also zu empfehlen. Das heisst konkret: Abwechslung von Süss- und Meeresfische und deren Vielfalt nutzen.
Guten Tag. Ich habe folgende Frage: Wie gross ist der Unterschied von Bio Lachs zu normalem Lachs? Mich würde vor allem interessieren, wie es mit Hormonen aber auch Medikamenten und Pestiziden aussieht, wenn es um die Zucht von Lachsen geht und die Auswirkungen auf die Gesundheit des Konsumenten.
Christine Brombach: Wenn Sie Lachs essen möchten, dann ist Bio Lachs sicher eine weniger belastete Quelle. Allerdings ist es immer auch entscheidend, ob es sich dabei um Lachs aus Zucht oder in der Wildform handelt.
Welcher ist insgesamt, also unter Berücksichtigung der Nährwerte und der Schadstoffbelastung der wohl gesündeste Fisch? Merci fürs beantworten der Frage
Christine Brombach: Das ist so pauschal nicht zu beantworten. Es hängt von der Menge und Häufigkeit, wie auch der Zubereitung ab, mit der der Fisch gegessen wird. Hier ist Abwechslung der Fischarten immer die besser Wahl, ebenso die unterschiedliche Zubereitung.
Ist Fisch gesünder als Poulet??
Stéphanie Bieler: Sowohl Fisch wie auch Poulet zählen in der Schweizer Lebensmittelpyramide zur gleichen Stufe, nämlich: «Hülsenfrüchte, Eier, Fleisch und Weitere.» Lebensmittel dieser Gruppe liefern dem Körper in erster Linie Protein. Darüber hinaus enthält jedes dieser Lebensmittel weitere wertvolle Inhaltsstoffe, weshalb es sinnvoll ist, zwischen den verschiedenen Vertretern dieser Gruppe abzuwechseln. Sowohl Fisch wie auch Poulet haben – massvoll konsumiert – ihren Platz in einer ausgewogenen Ernährung.
Ich möchte aus ethischen Gründen keinen Fisch essen. Das Tierleid graust mich. Wie decke ich Omega 3 & Co. am besten ab, z.B. mit Leinsamen? Wie müsste ich diese sinnvoll kombinieren?
Stéphanie Bieler: Da Fisch als Quelle der langkettigen Omega-3 Fettsäuren EPA und DHA wegfällt, ist ein ausreichender Konsum an pflanzlichen Omega-3 Fettsäure-Quellen besonders wichtig. Täglich sollten Nüsse und Samen (v.a. Baumnüsse) sowie Pflanzenöle mit hohem Gehalt an Omega3-Fettsäuren (z. B. Leinöl, Rapsöl) auf dem Speiseplan stehen. Gleichzeitig sollte die Zufuhr an Linolsäure (eine Omega-6-Fettsäure) nicht zu hoch sein. Deshalb sollten Pflanzenöle mit hohem Gehalt an Linolsäure wie z. B. Sonnenblumen-, Distel-, Traubenkern-, Sesam-, Maiskeim- und Erdnussöl nicht als Standardöl in der Küche verwendet werden.
Guten Abend, Wäre es nicht ethisch, ökologisch und gesundheitlich sinnvoll, ganz aufs Fische essen zu verzichten? Wir brauchen das ja nicht zum Überleben.
Christine Brombach: Wir haben eine grosse Auswahl an Lebensmitteln, die uns mit Nährstoffen versorgen. Es gibt allerdings viele Kulturen, die leben vom Fischfang und den Fischprodukten. Fisch hat den Vorteil, dass er uns mit sehr wertvollen Omega 3 Fettsäuren versorgt, hinzu kommen beim Meeresfisch auch Jod, verschiedene Vitamine, vor allem Vitamin D und B12 und Mineralstoffe. Wer keinen Fisch essen möchte oder Fisch nicht mag, kann für die Versorgung mit Omega 3 Fettsäuren auf Algenöl zurückgreifen, auch Leinöl, Leinsamen, Chiasamen oder Baumnüsse sind Quellen für pflanzliche Omega 3 Fettsäuren, allerdings kann der menschliche Körper die pflanzlichen Quellen nicht so gut nutzen, wie die aus den Fischen.
Guten Abend Wir kochen unseren 4 Grosskindern (2, 4, 5 und 7-jährig) jede Woche Fisch (vorallem Felchenfilets) aus dem Sempachersee, z.T. aus dem Zugersee, zum Zmittag. Nun haben wir gelesen, dass die Felchen im Zugersee mit Pfas sehr belastet sind. Bei den Felchen aus dem Sempachersee wird es nicht anders sein. Zudem werden gerade in diesen Seen die Fische auch mit Substanzen angereichert sein, die Einfluss haben auf unser menschliches Hormonsystem. Ist es zu verantworten, den Grosskindern weiterhin wöchentlich solche Fische zum Essen zu geben?
Lothar Aicher: Wie stark die einzelnen Fische belastet sind, hängt sehr stark davon ab, in welchem Umfeld sie gefangen worden sind. Die Gewässer können unterschiedlich stark belastet sein und Fische aus stark belasteten Gewässern sind dann entsprechend auch stärker belastet. Man kann also nicht generell sagen, dass alle Felchen gleich stark belastet sind. Generell gilt, dass kleine und junge Fische mit geringerem Fettanteil weniger stark mit PFAS belastet sind als grosse Fische mit hohem Fettanteil.
Können Sie mir mehr über die Bedeutung und den Wert von Trüschen (Quappen) als Speisefisch erzählen?
Christine Brombach: Trüschen sind Fische, die in der Dunkelheit aktiv sind, es sind dorschartige Fische, die in grosser Tiefe leben. Sie sind sehr gute Speisefische und besitzen ein festes Fleisch. Da der Fisch relativ grätenarm ist, eignet er sich gut zum Dämpfen Grille oder auch Backen.
Hallo, ich habe mir gerade den SRF-Film angesehen. Habe ich das richtig verstanden, dass diese ganzen Schadstoffe am stärksten in «Wassertieren» enthalten sind? Und ist das so, dass allgemein in tierischen Produkten mehr solcher Schadstoffe vorhanden sind als in pflanzlichen Lebensmitteln? Wäre es am gesündesten «vegan» zu essen, um möglichst wenig solcher Schadstoffe aufzunehmen über die Ernährung? Und haben Sie eine Liste oder Übersicht, welche «Fischnamen» am «gesündesten» sind? Das würde mir den Einkauf sehr erleichtern.
Lothar Aicher: Kleine/ junge und fettarme Fisch sind oft weniger mit Schadstoffen wie PFAS oder Schwermetallen belastet, weil sie im Laufe des kürzeren Lebens weniger Schadstoffe imm Körper anreichern können.
welche fischarten, aus welcher region und welchem fischfang können aktuell noch unbedenklich konsumiert werden. ich denke da an die überfischung oder aus zuchten. für eine rückmeldung danke bestens. freundliche grüsse
Lothar Aicher: Generell gilt, je grösser und älter ein Fisch ist, umso höher kann der Gehalt an Schadstoffen sein, die sich in Fisch ansammeln. Hechte sind z.B. grösser als Felchen und können tendenziell höhere Konzentrationen von PFAS aufweisen. Hechte sind Raubfische und stehen weiter oben in der Nahrungskette. Da sie Nahrung essen, die schon mit PFAS belastet ist sammelt sich mehr PFAS in ihrem Körper an. Generell sind Salzwasserraubfische wie Thunfisch oder Schwertfisch häufig stärker belastet z.B. mit Quecksilber als Süsswasserfische. Die Schadstoffbelastung hängt immer von der Art des Fisches und der Belastung des jeweiligen Gewässers ab. Kleine, fettarme Fische sind häufig weniger belastet als grosse Raubfische.
Guten Abend Mich würde interessieren, was wirklich wahr ist, an den Berichten bezüglich Quecksilberbelastung von grossen Raubfischen, insbesondere Thunfischen. Wir essen ab und zu (max. 1 Mal im Monat) eine Dose Thunfisch in einer Tomatensauce mit Pasta. Wir sind eine vierköpfige Familie mit zwei Mädchen (2 und 4 Jahre alt). Erhöhte Quecksilberkonzentrationen sind ja für Kleinkinder nicht empfehlenswert, da sie im zentralen Nervensystem Schaden anrichten können. Ich habe auch schon gelesen, dass Thunfisch in Dosen primär von kleineren und somit jüngeren Thunfischen stammt, welche durch die kürzere Lebensdauer nicht gleich viel Quecksilber ansammeln wie beispielsweise Thunfische für Sushi. Was ist Ihre Empfehlung bezüglich Verzehr von (Dosen)Thunfisch insbesondere mit kleinen Kindern?
Christine Brombach: Generell gelten Thunfische als stärker mit Quecksilber belastet als andere Fischarten, unabhängig von der Verarbeitung der Fische. Auch gehört Thunfisch zu den gefährdeten Arten, auch deshalb sollten sie eher selten gegessen werden. Generell stammen Thunfische aus Regionen, die meist keine strengen Fangquoten oder Einschränkungen von Fanggebieten haben. Daher ist es überlegenswert, ob Sie dann ggf. vielleicht mal eine andere Fischart ausweichen, die ebenfalls in einer Tomatensauce angeboten wird (zB Hering).
Ich liebe Meeresfisch und Meeresfrüchte. Ich habe jedoch starke bedenken wegen den Überfischung und verzichte deswegen in der Regel auf Fisch. Können Sie mir sagen, welchen Fisch man heute noch mit einem guten Gewissen geniessen kann?
Stéphanie Bieler: Der Fischratgeber vom WWF liefert ganz konkrete Antworten zu dieser Frage für die einzelnen Fische (je nach Fanggebiet und Fangmethode).
Kann selbstgefangener Fisch , Hecht noch gegessen werden Wegen hohem Pfas Anteil
Christine Brombach: Es hängt davon ab, wo genau gefischt wird. Generell ist die Verunreinigung dort am geringsten, je weiter entfernt der Fischfang von Industrie oder möglichen Einleitungen von Abwässern ist. Mündungsgebiete im Meer sind daher auch eher ungünstig.
Wie lange sind selbst gefangene Fische im Tiefkühler haltbar? Es hängt sicher von der Fischart ab? Mich interessieren Felchen, Forellen, Egli, aber auch unkonventionelle wie zB Alet.
Christine Brombach: Die Haltbarkeit im Tiefkühler hängt ab von der Temperatur. Bei -18°C hält Fisch sehr gut bis zu 2 Monaten, ohne dass er an Geschmack verliert. Danach kann man Fisch auch noch unbedenklich essen, allerdings schmeckt er dann nicht mehr ganz so gut. Besser, vorher den Fisch essen! Bei Alet (gehört zur Familie der Karpfenfische) weiss ich es nicht, es ist ein eher selten gegessener Fisch (zu Unrecht), aber auch hier wird es so sein, dass er mindestens 2 Monate ohne Geschmackseinbussen verwendet werden kann.
Guten Tag, aufgrund meiner Autoimmunerkrankung (RA) wurde mir eine mediterrane Ernährung und eher Meeresfische als Fleisch/Flussfische empfohlen, aufgrund von Omega-Säuren usw. Nun widersprechen sich aber Facharzt, Ernährungsberatung und Hausarzt zum Thema, wie oft pro Woche Fisch gut resp. unbedenklich sei, zuviel sei nicht gut. Ich würde gerne wissen, welche Fischart/en für mich am gesundheitlich wertvollsten wären und wie es mit einer Art «Verzehrobergrenze» aussieht.
Christine Brombach: Die SGE empfiehlt 1 bis 2x pro Woche Fisch, eine Portion entspricht dann 120g. Wie immer gilt, zu Viel ist zu Viel, egal, welches Lebensmittel. Beim Fisch sprechen verschiedene Aspekte für die Empfehlung von 1 bis 2 Portionen pro Woche: aus Nachhaltigkeitsgründen und auch aus Gesundheitsgründen, um ggf eine Schwermetallbelastung zu vermeiden und trotzdem die Vorteile des Fisches zu erhalten.
Guten Tag In letzter Zeit kaufe ich Swiss Alpin Lachs. Kann ich ihn unbedenklich konsumieren oder gibt es da auch Belastungen oder Bedenken? Danke
Lothar Aicher: Wie bei vielen Zuchtfischen können auch bei Lachs Umweltbelastungen wie Schwermetalle (z.B. Quecksilber) oder PCB (polychlorierte Biphenyle) vorkommen. Ausserdem ist die Qualität der Futtermittel und die fachgerechte Anwendung z.B. von Antibiotika bei Zuchtfischen entscheidend für die Qualität des Fisches.
Hätte zwei Fragen : – ob 1 Esslöffel frisch geschrotete Leinsamen (mit Quetscher) gleichwertig sind wie 1 gML Oel? – Alge Schizochytrium in Leinsamenöl ist nur sehr kurz haltbar und geschmacklich nicht einfach einzunehmen. Sind Algenkapseln gleichwertig? Auf was muss man beim Kauf achten? Vielen Dank für Ihre Antworten und die immer interessanten Sendungen.
Stéphanie Bieler: Es ist schwierig zu beantworten, wie viel der Körper konkret aus 1 EL geschroteten Leinsamen resorbiert. Vor allem auch, weil Leinsamen zusätzlich nennenswerte Mengen an Nahrungsfasern enthalten, die die Resorption hemmen können. Algenkapseln sind eine gute Alternative zur Deckung des Bedarfs an EPA und DHA für Personen, die wenig Fisch essen. Ich empfehle Ihnen, sich von einer Fachperson (z.B. in der Apotheke) beraten zu lassen.
Im Normalfall wird in der Fischzucht tierisches Eiweiss verfuttert, das in der Antarktis vermehrt in Form von Krill gefangenwird. Nun steht Krill am Beginn der gesamten Nahrungskette im Meeres und bildet so die Basis für Speisefische, die auch schon überfischt sind. Macht das Sinn und darf man gezüchteten Fisch konsumieren, wenn er nicht aus dem geschlossenen Kreislauf einer Aquakultur kommt? Von der Antibiotikabelastung (Lachs) und -problematik (Resistenzen) einmal abgesehen?
Christine Brombach: Es gibt ja auch frisch gefangenen Fischm der nicht aus einer Zuchtfarm stammt, ebenso ist es aus Sicht der Nachhaltigkeit sinnvoll, den Fischkonsum abwechselnd zu gestalten, aml einheimische Fische oder Fische, die aus den Küstengebieten an der Nordsee stammen, denn die EU hat bestimmte Regelungen, die Fangquoten und den Schutz besser schützen als in Gebieten, wo es keinerlei Regelungen gibt und auch nicht oder kaum nachvollzogen werden kann, woher genau die Fische stammen. Abwechslung in den verzehrten Arten und Grössen der Fische erscheinen daher sinnvoll.
Wie stark sind Meeresfische und -früchte mit Nanoplastik belastet?
Lothar Aicher: Dass Meeresfische und -früchte mit Nanoplastik belastet sind ist bekannt, weil sie die Plastikpartikel, die sich in den Ozeanen befinden aufnehmen. Diese Partikel können sich in der Nahrungskette anreichern, d.h. Tiere, die weiter oben in der Nahrungskette stehen und älter sind, sind stärker belastet, weil sie über längere Zeit kleinere Fische essen, die schon belastet sind. Die genauen Mengen und die Art der Belastung hängt von der Region und der Fischart ab.
Ist es nicht so, dass wir uns an alte Weisheiten klammern wenn wir ernährungstechnisch den Fisch als Nahrungsmittel zu uns nehmen, des Omega 3 wegen? Besitzt nicht auch unser einheimische Raps genau dieae Fettsäuren in ausreichendern Mengen und Qualität?
Stéphanie Bieler: Fisch enthält die langkettigen Omega-3 Fettsäuren DHA und EPA. Pflanzliche Lebensmittel wie z.B. Baumnüsse, Rapsöl, Leinöl enthalten Alpha-Linolensäure (ebenfalls eine Omega-3 Fettsäure). Tatsächlich kann unser Körper aus Alpha-Linolensäure EPA und DHA herstellen. Dafür ist ein ausreichender Konsum an pflanzlichen Omega-3 Fettsäure-Quellen besonders wichtig, während gleichzeitig die Zufuhr an Omega-6 Fettsäuren nicht zu hoch sein sollte (die beiden Fettsäuren konkurrieren um den gleichen Aufnahmemechanismus). Konkret: Konsumieren Sie täglich 15-30g Nüsse und Samen (v.a. Baumnüsse) sowie Pflanzenöle mit hohem Gehalt an Omega3-Fettsäuren (z. B. Leinöl, Walnussöl, Rapsöl). Trotzdem bleibt es schwierig, allein über diesen Weg die Versorgung mit EPA und DHA sicherzustellen.
Wird der bio-Lachs von Coop auch mit Pestiziden behandelt oder kann man diesen unbesorgt essen?
Lothar Aicher: Obwohl der Einsatz von sythetische Pestiziden und Düngemitteln in der biologischen Aquakultur stark eingeschränkt oder verboten ist können natürliche Pestizide oder Medikamente eingesetzt werden, damit die Fische gesund bleiben. Diese “Hilfsstoffe” müssen den Bio-Vorgaben entsprechen.
Guten Abend, wie wichtig sind DHA und EPA? Nur Meeresfischkonsum soll nach Auskunft vieler Ernährungsmediziner und der SGE für eine ausreichende Versorgung sorgen können (ein Verzicht auf Supplementierung vorausgesetzt). Wie können bzw. konnten daher Populationen ohne Zugang zu Meeresfisch überleben? Wie sehr beeinträchtigt sind Personen, die auf Fisch verzichten und wie (un)eindeutig ist der aktuelle Forschungsstand? Vielen Dank
Christine Brombach: DHA und EPA sind Vorstufen der Omega 3 Fettsäuren. Beide haben ganz spezifische Aufgaben im Körper. EPA und DHA kommen in pflanzlichen Lebensmitteln wie Leinsamen, Leinöl, Hanfsamen, Chiasamen oder auch Baumnüssen vor. Allerdings ist die Umwandlung dieser Vorstufen aus den pflanzlichen Lebensmitteln weniger gut als aus den tierischen Quellen. Wenn Sie sich «fischfrei» mit Omega 3 Fettsäuren versorgen möchten, stehen ihnen verschiedene Optionen am Markt zur Verfügung. Algenöle in Kapseln oder flüssige Form. Wichtig ist, dass es zertifizierte Produkte sind.
Guten Abend, ich, eine 29-jährige Frau, mag Fisch leider überhaupt nicht (mit Ausnahme von ganz selten mal Fischstäbli oder Meeresfrüchten wie Jakobsmuscheln oder Scampi). Ich habe leider verschiedene chronische Erkrankungen, auch chronisch-entzündliche, und bin leicht immunsupprimiert. Wie kann ich die Nährstoffe, die mir Fisch liefern würde, am besten über andere Lebensmittel abdecken?
Anja Rossmeissl:Insgesamt ist eine Ernährung, die entzündungsförderne Faktoren einschränkt und antientzündliche bevorzugt sinnvoll. Das heisst z.B. stark fettreiche tierische Lebensmittel (mit hohem Arachidonsäuregehalt) eher zu reduzieren und sich vorrangig pflanzenbasiert ausgewogen und vielseitig zu ernähren. Dazu gehört viel kunterbuntes Gemüse, Hülsenfrüchte, Olivenöl aber durchaus auch Milchprodukte und in geringer Menge Fleisch. Sie könnten in Bezug auf Omega 3 neben Rapsöl und Leinöl Leinsamen, Chiasamen, Hanfsamen, Walnüsse regelmässig essen. Da die Umwandlung der Vorstufen aus pflanzlichen Lebensmitteln im Körper weniger gut ist als aus tierischen Produkten, könnten Sie ggf. eine Supplementation mit zertifizierten Omega-3 Produkten (z.B. aus Algenöl) erwägen.
Nach meiner Ansicht sind nur Fische aus Schweizer Zucht ökologisch und den Ansprüchen an Frische, Geschmack und schonenden Ressourcen gerecht! Glücklicherweise haben wir eine sehr gute Fischzucht in der Nähe die Top Forellen anbietet. Und für mein Geschmack ist ab und zu ein feines Stück Schweizer-Rindfleisch das nur Schweizer Gras, Heu, Mais und etwas Kraftfutter aus der Schweiz gefressen hat auch ökologisch. Da wir sehr viele Weiden und Wiesen haben die nicht anders genutzt werden können.
Christine Brombach: Natürlich ist auch Fleisch in Massen, zumal wenn es Weiderind ist, ökologisch sinnvoll. Fleisch ist aber eine eigene Thematik und vielleicht hierzu nur kurz: in Massen bedeutet, bis zu 300g Fleisch inkl. Fleischprodukte pro Woche. Weniger ist hier mehr!
Guten Abend darf ich meinem 9Monate alten Enkel Lachs geben? Danke für ihre Antwort.
Stéphanie Bieler: Ja. Mit der Einführung der Beikost darf auch Fisch (inkl. Lachs) auf den Tisch. Die darin enthaltenen Fettsäuren sind für die Entwicklung sehr wichtig. Wechseln Sie ganz generell zwischen verschiedenen Proteinlieferanten (Fisch, Hülsenfrüchte, Eier, Fleisch und Weitere) und auch zwischen den verschiedenen Fischsorten ab. Das gilt auch für Erwachsene: Durch Abwechslung reduziert sich das Risiko einer zu hohen Einnahme von unerwünschten Inhaltsstoffen. Gleichzeitig erhält jedes Lebensmittel ein etwas anderes Spektrum an wertvollen Inhaltsstoffen und durch die Abwechslung wird der Körper optimal versorgt.
Guten Abend, Ich kaufe immer BIO Zuchtlachs aus Irland. Sind alle Zuchtlachse schlecht auch BIO? Zudem habe ich gehört Wildlachs sei besser? Und Räucherlachs sollte nur aus Alaska genommen werden stimmt das?
Christine Brombach: Auch hier wird empfohlen, auch auf andere Fischarten zurückzugreifen, damit eben die Problematik von Zuchtlachs oder Überfischung reduziert wird. Bei BIO Zuchtlachs sind der Einsatz von Medikamenten, die nicht der Bioverordnung entsprechen, verboten. Allerdings besteht auch beim BIO Zuchtlachs die gleiche Problematik, die solche Haltungsformen mit sich bringen, die nicht bio sind.
Guten Abend, wie wichtig sind DHA und EPA? Nur Meeresfischkonsum soll nach Auskunft vieler Ernährungsmediziner und der SGE für eine ausreichende Versorgung sorgen können (ein Verzicht auf Supplementierung vorausgesetzt). Wie können bzw. konnten daher Populationen ohne Zugang zu Meeresfisch überleben? Wie sehr beeinträchtigt sind Personen, die auf Fisch verzichten und wie verlässlich ist der aktuelle Forschungsstand dabei? Vielen Dank
Lothar Aicher: Docosahexaensäure und Eicosapentaensäure sind Stoffe, die sich positiv auf das Herz-Kreislaufsystem, das Gehirn und Entzündungen auswirken. Es sind essentielle Fettsäuren, die der Körper nicht selbst herstellen kann und deshalb von aussen zugeführt werden müssen. Fette Fische sind reich an diesen Stoffen, bestimmte Samen, Nüsse und Pflanzenölen beinhalten Vorstufen dieser essentiellen Fettsäuren, die im Körper in begrenztem Umfang zu DHA und EPA umgewandelt werden können.
Welchen Fisch, oder überhaupt, kann ich als Gichtpatient Fisch essen? vorallem die Makrele, Sardinen etc. wo sie jetzt propagieren???
Anja Rossmeissl: Der Puringehalt ist in fettreichem Fisch meist höher. Zu Empfehlen ist Zander, Scholle oder Dorsch, also Fische mit geringerem Purinwert, ca. 1x pro Woche. Weniger empfehlenswert sind Hering und Sardinen, aber auch Forelle. Wichtig ist es, die Haut und Bauchregion möglichst nicht mitzuessen, da hier der Puringehalt besonders hoch ist.
Guten Abend, Vielen Dank für die spannende Dokumentation. Darf ich folgende Frage stellen: Welcher Fisch hat im Durchschnitt mehr Schadstoffe (Quecksilber, PFAS, etc.) drin, die Felche aus dem Greifensee oder das Lachsfilet aus Norwegen? Vielen Dank für die Antwort
Lothar Aicher: Fische aus grösseren und tieferen Gewässern, wie der norwegische Lachs, neigen dazu, höhere Schadstoffkonzentrationen, einschliesslich Quecksilber und PFAS, aufzuweisen. Dies liegt daran, dass sich solche Substanzen in der Nahrungskette anreichern. Als Raubfisch nimmt Lachs im Allgemeinen mehr Schadstoffe auf. Felchen aus kleineren Gewässern wie dem Greifensee können ebenfalls Schadstoffe enthalten, sind jedoch normalerweise nicht so stark belastet wie grössere Raubfische. Die Schadstoffkonzentration kann stark schwanken, abhängig von Faktoren wie der Wasserqualität und der spezifischen Fischart.
Mein Sohn möchte selber Fischen. Darf ich mit ihm einfach eine Angel in einen See halten, oder brauche ich dazu eine Bewilligung? Oder nur, wenn man auch wirklich etwas fängt? Und dürfte man diesen essen?
Daniela Misteli: In der Schweiz gibt es viele Vorschriften rund um das Fischen/Angeln. Mit wenigen Ausnahmen braucht es eine Bewilligung (ein Patent) zudem ist für das regelmässige Fischen eine Ausbildung nötig, der Sachkundenachweis Fischerei. Wenn der Fisch mit gültigem Patent gefangen wurde, darf er natürlich gegessen werden. Informier dich hier über die Anglerausbildung oder im Fischereifachgeschäft wie die Ausbildung abläuft und Petri Heil.
Guten Abend Wir Essen jede Woche 1xLachs ,und wir Backen in im Ofen ,vorher wird er mit Aromat ,und Citrone zubereitet wegen dem Wasser ,und Geschnack .Können Sie mir Lachs Empfehlen.......
Christine Brombach: Lachs ist natürlich ein sehr feiner Fisch mit einem hohen Anteil an Omega 3. Allerdings ist es empfehlenswert, auch bei Fisch verschiedene Fischarten zu essen um damit sowohl ökologische als auch gesundheitliche Vorteile zu erreichen.
Man hört auch viel über Crevetten, dass die genauso schlecht sind wie Lachs vorallem aus Zucht. Aber in der Schweiz bekommt man ja sowieso nur Zucht Crevetten aus Vietnam. Sollte man da darauf verzichten? Oder ist da BIO besser?
Christine Brombach: Wichtig aus meiner Sicht ist es, genau darauf zu schauen, aus welchem Land die Crevetten kommen. Je weiter weg, desto weniger Kontrolle gibt es dazu, was vor Ort passiert. Haben Sie alternativ mal Nordsee Krabben ausprobiert?
Welcher Fisch sollte für Kinder ab 1 Jahr gewählt werden, damit es genug gutes Omega3 Fett im Ernährungsplan hat?
Christine Brombach: Hierzu eignet sich zB Seelachs, (weil Gräten arm), oder auch Kabeljau. Es sind zwar fettarme Fische, dafür aber reich an Mineralstoffen und Vitaminen und wertvollem Eiweiss.
Welche Fischsorten sollten in der Stillzeit vermieden werden? Welche würden sie empfehlen? Gehen zB Quecksilber oder andere Schadstofde in die Muttermilch über?
Christine Brombach: Thunfisch sollte vermieden werden, ebenso Schillerlocken (Haifisch). Generell Vorsicht bei grossen Raubfischen, da sie über die Nahrungskette Schadstoffe anreichern.
Wieviel Fisch pro Woche ist betreff Nutzen/ Risiko empfehlenswer für Erwachsene und Kinder? Und welcher?
Stéphanie Bieler: Die im September 2024 neu publizierten Schweizer Ernährungsempfehlungen empfehlen aus gesundheitlicher Sicht für Erwachsene 1-2 Portionen Fisch à 100-120g pro Woche. Die Mengen für Kinder sind je nach Alter entsprechend kleiner. Wechseln Sie zwischen den Sorten ab. Unter den fettreichen Meeresfischen sind kleinere Arten wie Hering, Sardelle, Sardine oder Makrele den grösseren vorzuziehen. Übrigens: unter den einheimischen Fischen ist die Forelle eine gute Quelle für Omega-3 Fettsäuren.
Guten Abend Wie ist es mit Fertigprodukten wie Fischstäbchen etc. Ist es unbedenklich dies zu essen ? Danke für ihre Antwort
Lothar Aicher: Fischstäbchen bestehen aus Fisch und können somit genau so belastet sein wie ein ganzer Fisch. Bei Fertigprodukten werden generell oft noch andere Inhaltsstoffe zugesetzt und sie können Salz, Zucker oder ungesunde Fette enthalten.
Wie steht es um BIO-Lachs aus Zucht? Sind die Lachse ebenfalls mit Schadstoffen belastet oder unbedenklich? Wie sind die Lebensbedingungen wie z.B. Anzahl Fische, Futter ohne Chemie etc. geregelt? Und wie sieht es aus mit Lachs aus Schweizer Zucht im Tessin? Was ist gesünder: geräucherter (Bio-)Lachs oder (Bio-)Lachsfilet aus Pfanne/Ofen? Danke im Voraus für eine Rückmeldung und herzliche Grüsse?
Lothar Aicher: 1. Frisches Lachsfilet aus der Pfanne ist wahrscheinlich die gesündere Wahl (weil natriumärmer und unverarbeitet) solange man gesunde Fette verwendet.
Guten Abend 1.Haben Zuchtfische, die mit Mais etc. gefüttert werden, überhaupt noch Omega 3 und 6 Fettsäuren. 2. Wie steht es mit den Antibiotika Rückständen bei Zuchtfischen? 3. Sind die in sogenannten «Tunneln» gehaltenen Zuchtfische gesünder? Herzlichen Dank
Lothar Aicher: Zuchtfische, die mit Mais und pflanzlichen Futtermitteln gefüttert werden, weisen häufig einen geringeren Gehalt an Omega-3-Fettsäuren auf. Es ist jedoch möglich, dass sie dennoch einige dieser Fettsäuren enthalten, besonders wenn ihr Futter Fischmehl oder -öl beinhaltet. Im Vergleich zu Wildfischen sind die Werte bei diesen Zuchtfischen in der Regel niedriger.
In der Aquakultur werden Antibiotika zur Bekämpfung von Krankheiten eingesetzt. In vielen Ländern existieren strenge Regelungen, die den Einsatz und mögliche Rückstände kontrollieren. Bei Bio-Zuchtfischen gelten oft noch strengere Richtlinien, die den Einsatz von Antibiotika stark limitieren. Es ist wichtig, beim Kauf auf entsprechende Zertifizierungen zu achten, um sicherzustellen, dass die Fische aus verantwortungsvoller Zucht stammen.
Fische, die in «Tunnel"- oder offenen Systemen gehalten werden, profitieren von einer besseren Wasserqualität und einem natürlicheren Lebensraum. Diese Haltungsarten können zudem die Krankheitsanfälligkeit verringern, wodurch der Bedarf an Antibiotika sinkt. Solche Bedingungen sind in der Regel gesünder für die Fische und können auch die Qualität des Endprodukts verbessern.
Wir essen gerne Hecht aus dem Vierwaldstättersee. Müssen wir unerwünschte Belastungen befürchten? Vielen Dank und beste Grüsse
Christine Brombach: Die Wasserqualität in den Schweizer Gewässern ist gut, die Fische aus heimischen Gewässern liegen meist unter den Grenzwerten, das wird ja auch kontrolliert.
Da dürfte ich ja auch keine Algen oder Meerestiere ( ohne Fisch) essen. Die nehmen ja alles Gift auch auf! ? Danke für die Antwort
Christine Brombach: Leider ist es so, das der Mensch generell zu viele Schadstoffe in die Umwelt entlässt, da ist Fisch leider keine Ausnahme. Deshalb ist auch Abwechslung so wichtig, weil dann ein etwaiges Risiko insgesamt verteilt und minimiert wird. In Bezug z.B. auf Meeresfrüchte ist es sinnvoll, diese 1 bis 2 /Monat und nicht öfter zu essen.
Welcher Fisch ist gesünder: mit oder ohne Haut? Danke für die Antwort. Freundliche Grüsse
Christine Brombach: Das ist abhängig von der Fischart und Zubereitungsweise, dazu gibt es kein pauschale Antwort.
Wir essen wöchentlich 1 mal Pangasius. Grund der Fischgeschmack in Küche ist nur gering. Wie gesund ist dieser? Danke für Antwort
Stéphanie Bieler: Pangasius ist ein sehr fettarmer Fisch und enthält im Vergleich zu anderen Fischen eher wenig Omega-3 Fettsäuren. Unabhängig davon jedoch nennenswerte Mengen z.B. an hochwertigem Protein. Trotzdem würde ich empfehlen, zwischen verschiedenen Fischsorten abzuwechseln und insbesondere aus ökologischen Überlegungen auch auf solche aus einheimischen Gewässern zurückzugreifen.
Enthalten die Sardellen Filet auch Giftstoffe
Anja Rossmeissl: Letztendlich nimmt jeder Fisch das auf, was im Wasser und Futter enthalten ist. Je tiefer der Fisch in der Nahrungskette ist (also auch ob er Plankton frisst oder Fisch) und je kleiner bzw. jünger der Fisch, desto weniger nimmt er Schadstoffe auf. Sardellen sind daher eher weniger mit Schwermetallen und anderen belastet.
Ich esse sehr gerne Sushi, insbesondere Tuna und Lachs. Esse dies nur in ausgewählten erstklassigen Restaurants. Wie gefährlich/kontaminiert sind diese Fische?
Lothar Aicher: Thunfische sind grosse Raubfische , die relativ alt werden und während ihres langen Lebens mehr Schadstoffe aufnehmen und somit stärker z.B. mit Quecksilber belastet sind.
Ja gerne Fisch essen, aber was machen, wenn das Budget klein ist u.eher der teure Wildfisch gegessen werden sollte?
Christine Brombach: Es gibt auch Fische, de günstiger sind als zB Lachs. Beispielsweise Kabeljau, Seelachs oder auch Heringe, Forelle.
Gibt es grundsätzlich Vorteile für Süsswasserfische gegenüber Meerfisch bezogen auf ernährungsphysiologische Betrachtungen?
Stéphanie Bieler: Aus ernährungsphysiologischer Sicht zeichnen sich vor allem die fettreichen Meerfische durch ihren hohen Gehalt an Omega-3 Fettsäuren aus, sowie die Forelle. Trotzdem: Sowohl Süsswasser- wie auch Meerfisch sind wertvolle Lebensmittel – in erster Linie kommt es auch darauf an, was sie mögen. Wechseln Sie ab und bevorzugen Sie (aus Nachhaltigkeitssicht) Fisch mit einem Label (Bio, ASC, MSC) oder Fisch aus einheimischen Gewässern.
ich habe von Ihnen gelernt, dass 100-200gr Fisch pro Woche gesund sei. Das scheint mir extrem tief. Wieviel Fleisch sind denn pro Woche gesund, gemessen an denselben Kriterien?
Stéphanie Bieler: Die neuen Schweizer Ernährungsempfehlungen, die im Herbst 2024 publiziert wurden empfehlen für die Gruppe «Hülsenfrüchte, Eier, Fleisch und Weitere», zu der sowohl der Fisch wie auch Fleisch gehören: «Täglich 1 Portion eines proteinreichen Lebensmittels. Über eine Woche hinweg zwischen den verschiedenen Proteinquellen abwechseln: Hülsenfrüchte, Tofu, Eier, Fleisch, Fisch und Weitere». Dabei entspricht sowohl 1 Portion Fisch als auch Fleisch je 100-120g. Aus gesundheitlicher Sicht wären 1-2 Portionen Fisch pro Woche empfehlenswert. Beim Fleisch wird empfohlen, den Konsum auf 2-3 Portionen pro Woche zu beschränken.
Kompliment für Ihre sehr informative Sendung. Ich gehe oft fischen in Bergseen und fange Forellen, welche in Fischbrutanstalten gezüchtet und nachher ausgesetzt werden. Wie grossen schätzen Sie die Schadstoffbelastung dieser Fische ein? Freundliche Grüsse
Daniela Misteli: Grundsätzlich kann davon ausgegangen werden, dass diese Fische weniger belastet sind als Meeresfische oder Zuchtfische da sie natürlich im Bergsee aufwachsen wo die Belastung geringer ist.
Angesichts der leergefischten Meere finde ich es problematisch, Meeresfisch zu essen. Auch von Lachs hört man haarsträubendes punkto Ökobilanz. Welche Fische können vor diesem Hintergrund überhaupt noch mit gutem Gewissen gegessen werden?
Stéphanie Bieler: Ich empfehle diesbezüglich den Fischratgeber von WWF, der auf die einzelnen Sorten eingeht.
Hallo Thunfisch wurde mir empfohlen bei der entzündungshemmmenden Ernährung. Gilt das auch für den Thunfisch aus der Dose oder nur für den von der Fischtheke?
Lothar Aicher: Thunfisch ist reich an Omega-3-Fettsäuren die entzündungshemmend wirken. Frischer Thunfisch hat in der Regel einen höheren Gehalt an Omega-3-Fettsäuren und ist weniger verarbeitet als Dosen-Thunfisch. Thunfisch kann Quecksilber enthalten, deshalb ist es ratsam, den Fischkonsum zu variieren. Auch andere Fische sind reich an Omega-3-Fettsäuren (und weniger belastet mit Quecksilber).
Ist Forelle gesund ?
Stéphanie Bieler: Man kommt davon weg, Lebensmittel in «gesund» und «ungesund» einzuteilen. Aber man kann sicher sagen: Die Forelle ist wertvolles Lebensmittel und auch als einheimischer Fisch eine sehr gute Quelle für die Omega-3 Fettsäuren DHA und EPA.
Guten Abend, Ich bin Nlutstammzelltransplantiert seit 14. Juni 2023. Bis jetzt darf ich Fisch/Lachs nur dezent essen und wenn dann «a point». Meeresfrüchte oder Sushi sind auch gefährlich gem Hämatologie. Ich liebe Pizza Nspoli mit Sardellen...sind Sardellen aus der Dose und dann im Ofen schadstoffschädlich? Würde so gern mal wieder Sardellen in Öl essen dürfen.... Herzliche Grüsse
Anja Rossmeissl: Der Hämatologie ging es wahrscheinlich eher um das Risiko einer Kontamination bei rohem Fisch mit Parasiten oder unzureichend durchgekochtem Fisch sowie Meeresfrüchten (insbesondere Muscheln), als um die Schwermetalle und Biphenyle. Meeresfrüchte können mit Bakterien verunreinigt sein – was bei eingeschränktem Immunsystem ein Risiko darstellt. Aus meiner Sicht spricht nichts gegen ab und zu eine durchgebackene Pizza mit Sardellen, aber sprechen Sie Ihre Fachärzte doch direkt nochmal darauf an.
Guten Abend Es wird davon geredet, dass man kleine Fische wie Sardienen und Makrelen essen sool. Wie sieht es mit Sardellen aus?
Christine Brombach: Auch das ist ein guter Speisefisch. Ebenso wie Sprotten
Gibt es Fische, die in der Schwangerschaft unbedenklich sind und in der Schweiz gefangen wurden? Aktuell habe ich nur Kenntnis von verschiedenen Meerfischen, die in der Schwangerschaft sehr empfohlen werden.
Christine Brombach: In der Schwangerschaft wird empfohlen, auf Thunfisch und Haifisch zu verzichten. Ebenso sollte auf rohen Fisch und Meeresfrüchte (Muscheln) verzichtet werden. Alle anderen Fische sind empfehlenswert, wie auch, 1 bis 2x die Woche Fisch zu essen.
Ich kaufe bei einem Fischhändler ab und zu Lachsforellenfilet aus Schweizer Zucht. Empfehlen Sie auch auf Fische aus Schweizer Zucht zu verzichten.
Christine Brombach: Nein, das sind gute Quellen und darauf müssen Sie nicht verzichten.
Wenn etwas im konsumierten Fisch das Nervensystem schädigt, wie wirkt sich das aus, wie merkt man das?
Lothar Aicher: Wenn Schadstoffe im Fisch das Nervensystem schädigen, können verschiedene Symptome auftreten, abhängig von der Art des Schadstoffs, der Schwere der Belastung und dem Alter der Person. Das Gehirn von Kinder reagiert besonders empfindlich auf Nervengifte, weil das Gehirn noch nicht vollständig entwickelt ist. Zu den häufigsten Nervengiften, die in Fischen vorkommen können, zählen Quecksilber und bestimmte Polychlorierte Biphenyle (PCBs). Zu den mögliche Auswirkungen auf das Nervensystem gehören Taubheit, Kribbeln in den Extremitäten, Muskelschwäche oder Koordinationsprobleme. Schwierigkeiten beim Denken, Erinnern oder Konzentrationsstörungen. Verhaltensänderungen wie Reizbarkeit oder Angstzustände. Bei einer extrem hohen Belastung können akute Symptome auftreten. Das ist aber sehr unwahrscheinlich. Von besonderer Bedeutung sind die Folgen langanhaltender umweltrelevanter Belastungen mit kleinen Schadstoffmengen über viele Jahre.
Guten Abend zusammen Meine Frage: Wie verhält es sich bei Ölsardinen in Dosen, auf was muss geachtet werden? Besten Dank für Ihre Rückmeldung
Christine Brombach: sie sind eben durch das Einlegen in Öl besonders fettig, meist ist das Einlegeöl nicht besonders hochwertig im Sinne von zusätzlichem Omega 3 . Daher ist es empfehlenswert, wenn Sie Ölsardinen essen, diese gut abzutupfen und damit das Einlegeöl zu entfernen.
Guten Abend. Ist Zuchtlachs von den Färöer gesünder als Zuchtlachs aus Norwegen?
Christine Brombach: Diese Frage kann ich nicht beantworten.
Hallo, Können sie kurz zusammenfassen -wieviel Lachs ( aus nicht Bio, Norwegen ) pro Woche kann man als Erwachsener bedenkenlos essen?
Christine Brombach: es ist ja hierbei nicht nur die Frage der gesundheitlichen Unbedenklichkeit sondern auch, ob es dazu nicht nachhaltigere Alternativen gibt. Es ist generell zu empfehlen, den Verzehr von Lachs, egal ob Wildlachs oder aus Zucht in der Menge zu reduzieren, eben auch aus beiden Gründen von Gesundheit UND Nachhaltigkeit.
Wie bewerten Sie ernährungstechnisch Fisch aus der Dose wie z.b. Thon oder Sardinen? Sollte man auf diese ganz vermeiden oder ab und zu in die Ernährung einbauen?
Stéphanie Bieler: Aus ernährungsphysiologischer Sicht ist es durchaus möglich, Fisch aus der Dose in eine abwechslungsreiche, ausgewogene Ernährung einzubeziehen. Die Darreichungsform ist in dieser Hinsicht eher sekundär: Sardinen enthalten auch aus der Dose nennenswerte Mengen an DHA und EPA.
Guten Abend. Ich esse ca.2-3x pro Monat Fisch oder auch Meeresfrüchte. Seit ca. 10 Jahren weiss ich, dass ich hochallergisch mit Übelkeit, Schüttelfrost.... auf Pangasius reagiere. Da ich sonst alle anderen Fischsorten essen kann frage ich mich, was in Pangasius enthalten ist, dass ich einzig auf diese Sorte allergisch bin und z.B. bei TK-Produkten akribisch prüfen muss, welche Fischsorte(n) enthalten sind. Gibt es Erkenntnisse zu allfälligen «Giftstoffen» oder schädlichen Rückständen in diesem Fisch? Besten Dank
Anja Rossmeissl: Es gibt tatsächlich Menschen, die eine Monosensitivität auf Pangasius und Tilapia haben (also nur auf darauf reagieren). Es gibt auch Tests auf verschiedene Allergene. Insgesamt ist es nicht unüblich, dass Sie z.B. Meeresfrüchte essen können, wenn Sie eine Fischallergie haben, hier gibt es selten Kreuzallergien. Eher unüblich ist Schüttelfrost als allergische Reaktion. Falls noch nicht geschehen ist es sicher am besten mit genauer Anamnese und abhängig davon spezifischer Testung bei einem Allergologen oder mit Allergien betrautem Arzt die Diagnose erheben zu lassen.
In der Sendung wurde gesagt, dass der gefrorene Fisch langsam aufgetaut werden sollte. Da ich eine Histaminintoleranz habe, wird mir empfohlen den Fisch schnell aufzutauen oder gefroren zu kochen. Was hat das für Nachteile?
Christine Brombach: Schnelles Auftauen führt dazu, dass sich die Konsistenz verändert und der Fisch schneller weich wird. Gesundheitlich hat das keine Konsequenzen
Guten Abend, Gibt es bez. der Schwermetallbelastung und dem Nährwert einen Unterschied ob man Fisch roh (safe to eat, mindestens 7 Tage gefroren) oder gekocht verspeist?
Stéphanie Bieler: Nein, das hat keinen Einfluss auf die Schwermetallbelastung und keinen nennenswerten Einfluss auf die Nährwerte.
Während den Festtagen gab es 3 x Lachsbrötli. Ebenfalls gab es während ca 1 Jahr 1xmonatlich Lachs. Wie „gefährlich“ ist das betreff Schadstoffbelastung vorallem für die Kinder (6, 8 Jahre)? Wie oft und viel Fisch empfehlen sie für Kinder?
Christine Brombach: Sie müssen sich keine Sorgen machen! Und auch Kinder sollten 1 bis 2 die Woche Fisch essen, es ist ein wertvolles Lebensmittel
Ich bin auch Fischer und fange und esse viel Egli/Hecht aus dem Murtensee. In der Hochsaison sicher 200-300 gramm pro Portion. Muss ich mir sorgen machen(
Christine Brombach: nein
Kann der Lachs aus der Schweizer Zucht – Tropenhaus Frutigen – bedenkenlos konsumiert werden?
Christine Brombach: ja, sicher
Wieso kostet BIO Zuchtlachs doppelt so viel wie Wildlachs?
Lothar Aicher: Die Kosten von BIO-Zuchtlachs sind oft auf die höheren Standards in Bezug auf Umwelt- und Tierwohl zurückzuführen. Biologische Aquakulturen unterliegen strengen Richtlinien und Standards, die sicherstellen, dass die Fische in umweltfreundlichen Bedingungen gezüchtet werden. Dies umfasst den Einsatz von hochwertigem Futter, und eine artgerechte Haltung und weniger überfüllte Zuchtbecken (was u.a. den Einsatz von Antibiotika und Pestiziden minimieren kann).
Guten Tag Worauf kann ich achten um gesund Fisch zu essen möglichst ohne Schadstoffe? Welche Labels sind wirklich aussagekräftig? Und wie häufig sollte man Fisch essen und welchen?
Christine Brombach: Fisch und Meeresfrüchte sind hochwertige Lebensmittel. Daher wird auch empfohlen, sie 1 bis 2x Woche zu verzehren. Die Labels MSC oder ASC beziehen sich auf die Fangart und die Einhaltung von Regelungen zum Schutz vor Überfischung. Es ist vorzuziehen, dann auf regionalen Fisch zuzugreifen , möglichst von Ihrem Fischer vor Ort und abwechslungsreich verschiedene Fische zu essen.
Ich hatte eine starke schwermetallvergiftung Vorallem quicksilver Jetzt hab ich einen jodmangel weil ich kein fisch mehr esse Was soll ich tun ? Arzt hat mir empfohlen kein fisch mehr zu essen weil ich eine starke entgiftungsstörung habe.
Stéphanie Bieler: Besprechen Sie die Situation des Jodmangels mit ihrem Arzt. Ganz allgemein lässt sich jedoch sagen: Die Schweiz ist ein Jodmangelland. Verwenden Sie in der Küche ausschliesslich jodiertes Speisesalz und achten Sie auch bei verarbeiteten Produkten (wie z.B. Brot), dass diese mit jodiertem Speisesalz hergestellt wurden.
Wir essen oftmals auch Dorsch. Ist dieser Fisch unbedenklich? Danke
Christine Brombach: Ja, es ist aber auch hier wichtig, die Herkunft zu beachten. Dorsch (in der Ostsee) oder auch Kabeljau (Nordsee) wird in unterschiedlichen Gebieten gefangen. Auch hier gilt wie bei allen Fischen: 1 bis 2 Woche ist unbedenklich
Ich bin ein passionierter Bergseefischer und fische gerne auf kanadische Seesaibling in gen Alpen. Die Fische werden jeweils als «Sömmerlinge» also als sehr «junge» Fische ausgesetzt. Wie schätzen sie die Fischqualität dieser Fische ein?
Daniela Misteli: Grundsätzlich kann davon ausgegangen werden, dass diese Fische weniger belastet sind als Meeresfische oder Zuchtfische da sie natürlich im Bergsee aufwachsen wo die Belastung geringer ist. Weiterhin Petri Heil
Ist der Kabeljau bzw. der Dorsch ein Raubfisch und dementsprechend mehr mit Giftstoffen belastet? Gehören der Kabeljau und der Dorsch im Vergleich zum Thunfisch bzw. dem Schwertfisch zu den ernährungsmässig weniger belasteten Fischsorten? Wie reich sind der Kabeljau und der Dorsch an Omega3 ?
Christine Brombach: Kabeljau bzw Dorsch sind eher fettarme Fische, dh eventuelle Schadstoffe können sich nicht so gut anreichern, weil Schadstoffe meist an Fett stärker andocken wie zB in sehr fetthaltigen Fischen wie Lachs, Makrele, Thunfisch.
Macht es überhaupt sinn Omega 3 in Form von Fischkapseln zu sich zu nehmen?
Christine Brombach: Wenn Sie keinen Fisch essen und auch sonst wenig Omega 3 aus Rapsöl oder auch Leinsamenöl verzehren, kann es sinnvoll sein.
Wie steht es mit Zuchtfisch aus der Schweiz, Zander oder Egli, z.B. aus Rafz (localfisch AG)? Sind die gesundheitlich wertvoll? Und bezüglich Schadstoffen unbedenklich?
Christine Brombach: Ja, sicher, diese Fische sind gesund und unbedenklich
Immer wieder wird Hering als besonders gesunden Fisch deklariert. Auch in dieser Sendung soeben. Ich weiss diese Tatsache seit Jahren, doch, wo kann man Heringe in der Schweiz kaufen? Ich finde nichts (ausser geräucherten Fisch).
Stéphanie Bieler: Die häufigste Form, in der Hering zu finden ist, ist eingelegt als «Matjes"/Rollmops. Frischer Hering ist allenfalls an der Fischtheke oder beim Fischhändler erhältlich.
Hallo Ich kaufe regelmässig geräucherten Lachs aus Wildfang in Alaska (Fine Food bei Coop!) Meine Frage: muss ich vorsichtig sein beim Verzehr wegen Quecksilber und anderen Schadstoffen? Bin gespannt auf Ihre Antwort
Christine Brombach: Es ist immer sinnvoll, vielseitig, abwechslungsreich zu essen. Dazu gehört auch, verschiedene Fischarten zu essen. Die Verzehrsempfehlungen liegen bei 1 bis 2 Portionen pro Woche an Fisch.
Guten Abend Was gibt es für Ausleitungsmethoden? Wie kann ich mich schützen vor Quecksilberbelastung?
Anja Rossmeissl: Am wichtigsten ist es, stark belastete Lebensmittel zu meiden. Eine ausleitende Therapie für den Einzelnen im Alltag ist medizinisch nicht etabliert.
Wie sieht es mit dem Schweizer Lachs von «Swiss Lachs» aus? Ist der Verzehr von diesem Lachs unbedenklich?
Christine Brombach: Ja, sicher ist das unbedenklich, denn es unterlieget, wie alle Lebensmittel auch der regelmässigen Kontrolle einschliesslich Einhalten von Grenzwerten.
Wir essen Fisch, Sardinen im Oel (MSC) und Makrelenfilets (Coop ohne Label) aus der Büchse. Ist das unbedenklich?
Stéphanie Bieler: Sardinen und Makrele zählen zu den kleineren Arten und sind bezüglich Belastung mit unerwünschten Stoffen den grösseren (wie Lachs oder Thunfisch) vorzuziehen. Die Beachtung eines Labels (Bio, ASC, MSC) ist sicherlich aus ökologischer Sicht sinnvoll. Und zu guter Letzt spielt natürlich auch die Menge eine Rolle: Da es sich bei Sardinen und Makrelen um fettreiche Fische mit einem hohen Gehalt an Omega-3 Fettsäuren handelt, ist der Bedarf mit 1 Portion à 100-120g pro Woche bereits gedeckt. In diesem Rahmen konsumiert ist dies sicherlich unbedenklich.
Wie weiss ich was in Fischen in Züchtereien der Schweiz enthalten ist? Z.B. Fischzucht Kundelfingerhof oder Lostallo Tessin?
Christine Brombach: Es ist sicher möglich, vor Ort Informationen zu erhalten, welches Fischfutter genutzt wird und was darin enthalten ist.
Wir kochen unseren 4 Grosskindern (2, 4, 5 und 7-jährig) jede Woche Fisch (vorallem Felchenfilets) aus dem Sempachersee, z.T. aus dem Zugersee, zum Zmittag. Nun haben wir gelesen, dass die Felchen im Zugersee mit Pfas sehr belastet sind. Bei den Felchen aus dem Sempachersee wird es nicht anders sein. Zudem werden gerade in diesen Seen die Fische auch mit Substanzen angereichert sein, die Einfluss haben auf unser menschliches Hormonsystem. Ist es zu verantworten, den Grosskindern weiterhin wöchentlich solche Fische zum Essen zu geben?
Stéphanie Bieler: Es ist davon auszugehen, dass die gesundheitlichen Vorteile von moderatem Fischkonsum die potentiellen Nachteile überwiegt. Durch Abwechslung minimieren Sie jedoch einerseits potentielle Risiken, andererseits wird das Nährstoffspektrum breiter.
Guten Abend Ich hätte es wichtig gefunden, auf die grosse Problematik des kommerziellen Fischfangs in den Meeren verstärkt aufmerksam zu machen. Ich finde es höchst problematisch, Fischfang aus dem Meer als positiv anzupreisen, ohne auf Problematiken wie Beifang und Überfischung im Detail einzugehen.
Christine Brombach: Das Thema Fisch wurde in diesem Fernsehformat hauptsächlich aus der Gesundheitsperspektive behandelt. Es gäbe natürlich noch viele weitere Aspekte die das Thema «Fisch» betrifft. Überfischung und Beifang gehören dazu.
Guten Abend und Petri Heil! Vielen Dank für den interessanten Beitrag und für die Möglichkeit Fragen zu stellen! Sind Verpackungen aus Plastik und Metall mitunter auch problematisch für die Gesundheit? Gibt es eine Kennzeichnungspflicht für Fische – d.h. konkrete Informationen aus welchen Gewässern diese stammen? Werden Rückstände von Medikamente in Fischen auch gemessen? Welche sind hier problematisch? Sind die Metalle, von denen gesprochen wurde, anthropogen verursacht oder auch natürlich vorkommend? Richten sich die Grenzwerte nach nationalen oder nach internationalen Standards? Vielen Dank für die Beantwortung der Fragen und Petri Dank! Viele Grüsse vom Bodensee
Lothar Aicher: Verpackungen aus Plastik und Konservendosen können problematisch sein, da sie Chemikalien wie Weichmacher und/oder Bisphenol A (BPA) enthalten, die möglicherweise gesundheitsschädlich sind. Diese Stoffe können in Lebensmittel übergehen, besonders in fettreiche oder saure Lebensmittel. Rückstände von Medikamenten in Fischen, insbesondere aus der Aquakultur, werden in der Regel überwacht. Problematische Substanzen können Antibiotika sein. Die Metalle, die in Fischen vorkommen, können sowohl anthropogen (durch den Menschen verursacht, z. B. durch industrielle Abwässer, Bergbau oder Landwirtschaft) als auch natürlich vorkommend sein (z. B. Quecksilber aus natürlichen geologischen Prozessen). Die Grenzwerte für Schadstoffe in Lebensmitteln, einschliesslich Fischen, richten sich häufig nach nationalen Standards, die jedoch oft auch internationalen Richtlinien folgen, wie denen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) oder der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA).
Guten Abend. Weil ich seit ca. einem Jahr an Gichtschüben leide, habe ich praktisch auf den Fleischkonsum verzichtet, was mir sehr hilft. Ich konsumiere in einer Einkaufskette mit Restaurant zum Mittagessen ca. 2x die Woche ca. max. 120 Gramm = 240 Gramm gebratene Lachsschnitten. Region oder Herkunftsland unbekannt. Anderer Fisch den das Restaurant anbietet weiss ich meistens den Purinsäuregehalt nicht. Können sie mich beraten, ob ich diesen Fisch weiterhin konsumieren soll und haben sie Angaben wo ich eine komplete Liste der Fische mit dem Purinsäuregehalt erhalte? Danke im Voraus für ihre Bemühungen.
Anja Rossmeissl: Es hängt davon ab, was Sie sonst essen und ob Sie die Obergrenzen für purinarme Diät erreichen oder nicht. Lachs ist insgesamt eher im mittleren Bereich angesiedelt an Puringehalt, die Angaben sind natürlich immer Durchschnittswerte. Generell wäre die Menge z.B. Zander, Kabeljau, Barsch, Aal oder Scampis (jetzt nur bezogen auf den Puringehalt) noch etwas geringer. Es gibt im Internet Tabellen zugängliche Tabellen, nicht alle sind jedoch von Fachgesellschaften herausgegeben, können aber einen Anhaltspunkt darstellen /Suchfunktion Puringehalt Fisch und Krustentiere
Grüezi Meine Frage gilt dem Fischöl. Ich nehme täglich 1 EL Omega3 Fischöl ein. Sind die herkömlichen Fischöle, wie z.B. das von Burgerstein auch mit giftigen Substanzen belastet? Vielen Dank für Ihre Antwort.
Christine Brombach: In der Regel sind die Fischöle mit Zertifikat gut kontrolliert und sie dürfen sowieso keine giftige Substanzen enthalten! Sie unterliegen den regelmässigen Kontrollen, die dann prüfen, dass etwaige Grenzwerte eingehalten werden.