Die nachfolgenden Aussagen und Empfehlungen ersetzen nicht die individuelle Abklärung oder Diagnose bei Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt.
Chat-Protokoll
Guten Abend
Stimmt es, das Alkohol das Risiko für einen Schlaganfall erhöht? Wenn ja, kann man sagen, wie viel Alkohol? Ist es eher das allgemeine Trinken, oder ist ein «Rausch» gefährlich?
Simon Jung: Generell ist Alkohol leider neurotoxisch, d.h. schädigt Nervenzellen. Natürlich gilt das vor allem bei starkem Konsum und häufigem Konsum. Sehr starker Konsum erhöht zusätzlich auch noch das Schlaganfallrisiko. Möglicherweise ist ein moderater Konsum von vor allem roten Wein sogar schützend, allerdings ist weder die genaue Menge, ab der Alkohol schädlich ist noch diese Aussage selber ganz gesichert, da es nach wie vor konträre Studienresultate dazu gibt.
Kann man einen Schlaganfall vorbeugen ? Wie mit Was ?
Oliver Höfle: Das ist eine gute Frage. Empfohlen ist eine ausgewogene, mediterrane Ernährung, regelmässige körperliche Ausdaueraktivitäten, das Vermeiden von Übergewicht, Rauchen und übermässigem Alkoholkonsum, das Vermeiden von psychosozialem Stress sowie die Kontrolle von allfälligem Bluthochdruck, Diabetes mellitus sowie einer Cholesterinstoffwechselstörung. Ziel dieser Präventionsmassnahmen ist der Erhalt der Gefässgesundheit.
Wie machen sich stumme Hirnschläge bemerkbar und sind Gliosen immer ein Zeichen eines Hirninfarktes?
Simon Jung: Guten Abend. Stumme Hirnschläge verlaufen per Defintion vorerst stumm, d.h. zum Zeitpunkt des Auftretens sind sie in Arealen aufgetreten, die nicht unmittelbar zu Symptomen geführt haben. Allerdings verwenden wir heute lieber den Begriff versteckte Hirnschläge, da sie bei genauem Hinsehen manchmal doch Symptome verursacht hatten und da es bei einer starken Häufung solcher Infarkte zur Entwicklung einer Demenz kommen kann. Gliose beschreibt eine Narbe, diese kann durch einen Schlaganfall oder aber auch durch eine Entzündung entstanden sein. Oft kann die Ursache aber anhand der Form und Lokalisation unterschieden werden.
Leide nach Schlaganfall november 2023 an einer homonymen Hemianopsie re. Mache viel Therapie welche von Novavision aus Magdeburg kompetent betreut wird. Wo gibt es in der Schweiz einen Spezialisten für diese Diagnose? Habe schon viel gesucht aber niemanden gefunden. Mit bestem Dank für ihre Antwort.
Oliver Höfle: Guten Abend, speziell die von Ihnen genannte Applikation zur Therapie bei homonymer Hemianopsie kenne ich nicht. Ziel der Behandlung ist das sogenannte Explorationstraining, unter welchem es in der Regel zunehmend besser gelingt, sich den verlorengegangenen Raum wieder aktiv zu erschliessen. Spezialist:innen, welche sich mit dem Gesichtsfeldsdefekt im engeren Sinne beschäftigen, sind Neurologi:innen, Neuropsychologi:nnen und Neuroophthalmologi:nnen. Ich kenne ihre individuelle Diagnose nicht und empfehle, falls gewünscht, eine entsprechende Kontaktaufnahme. Eine Therapie sollte möglichst massgeschneidert, basierend auf dem individuellen Bedürfnis ausgerichtet werden. Es sind grundsätzlich diverse PC-gestützte Anwendungen verfügbar. Im stationären Neuroreha- Setting erfolgt eine interdisziplinäre Therapie unter Einbezug auch von Physio- und Ergotherapie (alltagsbezogenes Training).
Guten Tag Bei meiner Frau (79) wurde ein Vorhofflimmern diagnostiziert (7-Tage EGK) Ihr wurde ein Blutverdünnendes Medikament verordnet. Frage: ist es sinnvoll, mittels einer Smart Watch den weiteren Verlauf zu beobachten? Welche passenden Smart Watches gäbe es? Besten Dank.
Oliver Höfle: Guten Abend, da Vorhofflimmern bereits diagnostiziert wurde und auch medikamentös behandelt wird, ist die Beobachtung mit einer Smart Watch nicht (mehr) erforderlich resp. hilfreich. Letztere kann bei der Diagnosestellung eines Vorhofflimmerns helfen: Sofern das Gerät Unregelmässigkeiten detektiert, ergeht typischerweise die Empfehlung zur ärztlichen Weiterabklärung. Letztere wiederum ist indiziert, da die Smart Watch nicht direkt selbst ein Vorhofflimmern erkennen kann, sondern nur allfällig Hinweise detektiert. Eine Markenempfehlung möchte ich nicht abgeben, insgesamt können dies mittlerweile diverse Geräte. Bitte konsultieren sie für Details Hausärztin resp. Hausarzt.
Guten Tag Kann man nach einem Amaurosis Fugax veränderte Hirnströme messen auch wenn das MRI unauffällig ist? Besten Dank
Oliver Höfle: Guten Abend, Hirnströme werden über das sogenannte EEG abgeleitet. Registriert wird dabei die elektrische Oberflächenaktivität des Gehirns. Bei der Amaurosis fugax wiederum handelt es sich um eine vorübergehende Durchblutungsstörung der Netzhaut des Auges. Das EEG kann folglich in der Diagnostik nicht weiterhelfen. Es handelt sich um eine sehr gute Frage, da nach einer Amaurosis fugax eine spezifische Schlaganfallabklärung erfolgen sollte. Sofern noch nicht erfolgt, empfehle ich Ihnen, sich an ihre behandelnde Ärztin/Ihren behandelnden Arzt zu wenden.
Grüezi Bei meinem Mann wurde nach kurzzeitigem und vorübergehendem Mundwinkelhängen und Armschwäche eine mittel/hochgradige Stenose im MCArechts und verschiedene weitere Stenosen ??? befundet. Er nahm bis jetzt 2x2,5mg Eliquis/d wegen früheren multiplen cerebralen Mikroembolien. Jetzt wurde – als einzige Therapie – das Eliquis auf 2x5mg erhöht. Gäbe es bei all diesen Stenosen nicht weitere Therapieoptionen? Kathetertherapien? Mit freundlichen Grüssen
Oliver Höfle: Guten Abend, zur Beantwortung Ihrer Frage im Detail liegen keine ausreichenden Informationen vor. Grundsätzlich ist aber neben einer geeigneten Blutverdünnung, zu welcher ich Ihnen persönlich aus genannten Gründen keine näheren Empfehlungen abgeben kann, ein sogenanntes Best Medical Treatment empfohlen. Hierzu zählt die Behandlung der Gefässrisikofaktoren wie unter anderem Bluthochdruck, Zucker- und Cholesterin- Stoffwechselstörung, das Vermeiden von Genussmitteln, ausreichende körperliche Betätigung und eine ausgewogene mediterrane Ernährung, Gewichtsmanagement und Abklärung einer allfälligen schlafbezogenen Atemstörung (Schalapnoe Syndrom). Ich empfehle Ihnen, sich an die behandelnde Ärzteschaft zu wenden.
Sehr geehrte Damen und Herren. Ich bin gut 60 Jahre alt und hatte vor 25 Jahren eine leichte Streifung mit kurzzeitigem Sprachverlust und Lähmungserscheinungen auf der rechten Seite. Und vor 15 Jahren hatte ich eine starke Lungenembolie. Ich hatte beide Male Glück, da ich keine bleibenden Schäden oder Behinderungen davon trug. Seit der Lungenembolie muss ich aber täglich Marcoumar einnehmen. Mir geht es soweit gut, ich jogge jede Woche etwa 40km, fahre viel Ski im Winter und wandere oft im Sommer und stehe noch voll im Berufsleben. Haben sie mir einen Rat für mein weiteres Leben. Soll/Muss ich irgendetwas ändern auf‘s Alter hin? Besten Dank im Voraus für Ihre Antwort. Freundliche Grüsse!
Simon Jung: Guten Abend. Generell ist sicher wichtig zu erfahren, was genau die Ursache war. Hat man eine Thromboseneigung identizfiert? Haben Sie ein Antiphospholipd-Antikörper Syndrom? Wurde ein PFO gefunden und verschlossen? Braucht es weiter Marcoumar oder kann auf ein neueres Medikament gewechselt werden? Dies wären die wichtigsten Fragen um hinsichtlich der Schlaganfallursache und medikamentösen Prävention sicher das richtige zu machen. Da Sie aber nun schon lange Ruhe hatten, scheinen Sie gut behandelt zu sein. Dennoch lohnt es sich vielleicht, diese Fragen mal anzuschauen. Daneben ist natürlich ein gesunder Lebenstil relevant zur Prävention: viel Bewegung/Sport, gesunde Ernährung, Behandlung einer allfälligen arteriellen Hypertonie usw. Und natürlich auch und vor allem das Leben geniessen.
Guten Abend, ich bin mittlerweile 74, bis letzten Herbst noch berufstätig. Hin und wieder habe ich Migraine accompagnée, dh keine Kopfschmerzen, aber Sehstörungen (Zacken und seitliche Seheinschränkung) und hin und wieder, zum Glück selten, auch Sprachstörungen, dh ich habe dann enorm Mühe einen Satz hinzukriegen, im Kopf ist alles durcheinander. Auch ohne Migräne habe ich ab und zu Mühe, meine Sätze hinzukriegen oder Worte zu finden, ich habe das Gefühl, das dies in der letzten Zeit zugenommen hat. Ich habe zunehmend Mühe mit den Augen, dh sie tränen stark (eine OP mit Stents hatte ich letzten November, ein Auge ist etwas besser), aber ich sehe schlecht (gemäss Augenarzt ist jedoch keine Einschränkung der Sehkraft festzustellen). Ich habe das Gefühl dass ich ein ziemlich hohes Risiko habe, einen Schlaganfall zu erleiden. Kann ich Vorkehrungen treffen, bzw das Risiko vermindern? Besten Dank im Voraus für Ihre Antwort. Freundliche Grüsse
Simon Jung: Guten Abend. Die Sehstörungen klingen nicht wie Schlaganfallsymptome. Die geschilderten Sprachstörungen könnte neben Symptom einer Migräne zu sein natürlich auch eine zunehmenden Vergesslichkeit im Alter entsprechen. Durch eine Testung könnte man Abschätzen, ob dies ggf. auch eine beginnende Demenz ist. So wie sie es schildern, klingt es aber auf den ersten Blick nicht Besorgniserregend. In sofern kann ich Ihnen nur generelle Vorkehrungen ans Herz legen, die Sie vielleicht schon kennen, die aber oft unterschätzt werden: viel Bewegung/Sport, gesunde Ernährung, wenig Stress, eine allfällige arterielle Hypertonie behandelt, nicht Rauchen usw.
Guten Abend. Vielen Dank für Ihre hilfreichen Auskünfte. Meine Frage: Um wieviel Prozent erhöht sich das Risiko eines Schlaganfalles bei Diabetes-Typ2-Betroffenen? Sind Betroffene mit einem frühen Eintritt der Erkrankung (vor dem vierzigsten Lebensjahr) einem noch zusätzlich erhöhten Risiko ausgesetzt und wie sollte darauf reagiert werden? Vielen Dank und freundliche Grüsse
Simon Jung: Guten Abend. Das lässt sich generell nicht beantworten, da dies massgeblich von der Güte der Therapie abhängt. Ohne Behandlung ist das Risiko mehr als doppelt bis dreimal erhöht. Neuere Therapien lassen dieses Risiko aber stark senken. Auch ist das Körpergewicht und die zusätzlichen Risikofaktoren hier entscheidend. Zusätzliches Übergewicht oder unbehandelter Bluthochdruck erhöhen das Risiko beispielweise stark.
Grüäzi Mitänand Ich lebe alleine in meiner Wohnung Ich möchte gerne fragen, bei mir merkt es ja niemand , falls ich mal Alarmzeichen von einem Schlaganfall habe. Hab ich trotzdem noch eine Chance selbstständig die Ambulanz zu rufen und bei welchen Anzeichen? Vielen herzlichen Dank
Oliver Höfle: Guten Abend, dies ist eine gute Frage. Ich kann Ihnen einen sogenannten Notrufknopf empfehlen. Letzteren gibt es von diversen Anbietern. Es gibt über diesen die Möglichkeit, direkt die Ambulanz oder beispielsweise auch zunächst Angehörige zu alarmieren. Für Details rate ich Ihnen, sich hausärztlich beraten zu lassen. Anzeichen für einen Hirninfarkt können vielfältig sein. Typisch sind beispielsweise Lähmungserscheinungen, Sprech- oder Sprachstörungen, Gefühlsstörungen, Denkstörungen oder Seh-/ Wahrnehmungsstörungen.
Guten Tag Seit einigen Monaten in Abständen von manchmal 3-4 Wochen, verspüre ich auf der rechten Seite Oberlippe bis zur Nase kurzzeitiges Taubheitsgefühl, als hätte ich eine Betäubungsinjektion erhalten. Nach Massieren oder Mundbewegungen verschwindet dieses Gefühl wieder nach ca. 3-5 Minuten. Was könnte da die Ursache sein? Ich bin 68 Jahre alt. Kenne in meiner Familie niemand, der etwa mal ein CVI gehabt hätte. Mit freundlichem Gruss
Oliver Höfle: Guten Abend, aufgrund der geschilderten Symptomatik und der vorliegenden Informationen ist mir eine ursächliche Zuordnung nicht möglich. Es kommen unterschiedliche Ursachen in Betracht. Ich empfehle Ihnen eine ärztliche/neurologische Vorstellung.
Guten Abend! Meine Frage: Mit welchen Massnahmen kann man Blutgerinnsel am besten präventiv verhindern und, wenn sie auftreten, möglichst beseitigen?
Oliver Höfle: Guten Abend, dies ist eine gute Frage. Neben Faktoren, welche man selbst nicht beeinflussen kann, gibt es diverse sogenannte modifizierbare Risikofaktoren für einen ischämischen Hirninfarkt. Hierzu gehören unter anderem arterielle Hypertonie, Bewegungsmangel, Übergewicht, ungesunde Ernährung, Rauchen und Alkoholkonsum, psychosozialer Stress sowie Stoffwechselstörungen wie Diabetes mellitus und Dyslipidämie. Hier können sie präventiv ansetzen. Sobald sich ein Schlaganfall durch ein Blutgerinnsel ereignet, gibt es in Abhängigkeit von unterschiedlichen Faktoren unter anderem die Möglichkeit, das verantwortliche Blutgerinnsel medikamentös aufzulösen oder mit einem Katheter zu bergen und das betroffene Gefäss somit wieder zu eröffnen.
Offenbar gibt es für niemanden eine „Sicherheit“ keinen Schlaganfall zu erleiden. Auch junge, gesund lebende Personen können einen erleiden! Mit einer schweren Rheumakrankheit habe ich leider sowieso ein erhöhtes Risiko
Simon Jung: Guten Abend. Ja, generell hat jeder ein Risiko einen Schlaganfall zu erleiden. Und ja, eine rheumatoide Arthritis erhöht das Risiko etwas, etwa um 30%. Allerdings haben andere Faktoren einen wesentlich grösseren Einfluss: Bewegung, gesunde Ernährung, nicht Rauchen usw. Diese Faktoren sind in der Summe für 80-90% aller Schlaganfälle verantwortlich. Mit anderen Worten: 80-90% könnten verhindert werden.
Warum gibt es immer wieder sehr interessante und wichtige Sendungen zum Thema Schlaganfall OHNE eine betroffene Person? Ich hatte vor vielen Jahren eine massive Hirnblutung (Schlaganfall) mit einschneidenden kognitiven Beeinträchtigungen. Ich habe mich über einige Jahre zurück gekämpft und arbeite heute als Co-Referentin bei Fragile Suisse an Fachhochschulen und anderen Institutionen. Das ERFAHRENE Wissen von Betroffenen muss zwingend in einer Sendung zum Thema Schlaganfall mit einbezogen sein. Das theoretische, erlernte und das durch Betroffenheit erfahrene Wissen muss kombiniert weiter vermittelt werden. Als betroffene Hirnverletzte Co-Referentin erfahre ich rundum nur positives Verständnis für dieses Vermitteln zum Thema Schlaganfall. Danke für Ihr Verständnis.
Priska Fritsche: Vielen Dank für die positive Rückmeldung zur Tätigkeit und den Einsatz als Co-Referentin. Für Fragile Suisse ist es sehr wichtig, Fachwissen mit erworbenen bzw. erfahrenen Kenntnissen zu kombinieren. Wir können dadurch in Schulungen gemeinsam ein besseres Bild vermitteln, mit welchen Schwierigkeiten jemand nach einer Hirnverletzung konfrontiert sein kann.
Guten Abend mein LDL ist zu hoch, der HDL ist auch höher als normal.Mein Arzt meint ich müsse keine Angst haben das ich gesundheitliche Probleme bekomme.Wie ein Schlaganfall.Ich nehme keine Medikamente gegen das zu hohe LDL.Ein Herzcheck war auch gut.Wie schätzen sie es ein, ich bin mir manchmal nicht so sicher ob derArzt recht hat.Vielen Dank für ihre Antwort..
Oliver Höfle: Sofern sie keinen Hirninfarkt oder Herzinfarkt erlitten haben, dreht sich Ihre Frage zur Behandlung eines erhöhten LDL um eine sogenannte Primärprävention. Ein isoliert erhöhtes LDL bedarf nicht grundsätzlich einer Behandlung, ein erhöhtes HDL ist sogar günstig. Für die Entscheidungsfindung sind weitere Kennzahlen nötig. Nach Hirninfarkt wird die Indikation (in der sogenannten Sekundärprophylaxe) strenger gestellt.
Gerne frage ich Dr Jung: unser Mitarbeiter, JG 78, hatte am 23.12.24 einen Schlaganfall. Er war in Valens für 6 Wochen. Wurde dann entlassen.. geht von zuhause in Therapie. Ist dies nicht fahrlässig? So ein junger Mann sollte meines Wissens intensiv therapiert werden und nicht den Bescheid bekommen, die KK zahle dien Aufenthalt nicht mehr. Körperlich fast keine Einschränkung, jedoch mit Kopf/Erinnerungen/Worte finden… Freue mich auf eine Antwort. Besten Dank Hildi Wagner ./. mein Mann ist leider 3 Tage nach Hirnblutungen gestorben im 2006
Simon Jung: Guten Abend. Generell kann man sagen, dass gerade zu anfangs eine hohe Therapiefrequenz sinnvoll ist und zu schnelleren Verbesserungen führt. Deshalb sollte im Falle von stärkeren Einschränkungen zu Beginn eine stationäre Rehabilitation erfolgen (allerdings ginge das in einigen theoretisch auch ambulant, scheitert aber an der fehlenden Bezahlung der Krankenkassen)l. Sobald die Einschränkungen nicht mehr zu stark sind, oder ein Plateau erreicht wird (die Verbesserungen nur noch deutlich langsamer auftreten) kann auch in die ambulante Therapie gewechselt werden. Zu dem konkreten Patient kann ich keine Aussage treffen, da dazu wesentlich detaillierter Informationen notwendig wären.
Mein Mann hatte vor einigen Wochen eine Thrombose am inneren Oberschenkel (er ist erst 35 und hatte schon immer riesige Krampfadern beiden Beinen entlang, sich aber nie Gedanken dazu gemacht). Das Blutgerinnsel am Bein löst sich nur sehr langsam auf – er nimmt jetzt Blutverdünner. Meine Fragen: Wie geht es danach weiter? Sollten die Krampfadern zwingend entfernt werden, wann? Was bestehen allgemein für Risiken? Ist das normal in diesem Alter? Was muss er beachten, damit das nicht wieder passiert oder Schlimmeres?
Simon Jung: Guten Abend. Eine Thrombose oberflächlicher Venen kann mit Krampfadern zusammen hängen- eine der tieferen nicht zwingend. Hier sollte in der Regel eine Thromboseneigung ausgeschlossen werden. Üblicherweise wird bei nicht provozierten Thrombosen mindestens 6 Monate therapiert und danach hat sich eine Messung des D-Dimers zur Festlegung des weiteren Prozederes als vorteilhaft erwiesen. Bei normalem D-Dimer kann die Therapie gestoppt werden, bei deutlich erhöhten werden profitieren die Patienten von einer Fortführung.
Grüezi Ich hatte 2021 einen leichten Hirnschlag. Glücklicherweise sind keine Einschränkungen geblieben. Ich habe nun Blutverdünner & Cholesterintabletten. Welche regelmässigen Kontrollen sind sinnvoll? Besten Dank & Grüsse
Simon Jung: Guten Abend. Insbesondere Blutdruck und Zuckerwerte sollten in regelmässigen Abständne kontrolliert werden (Blutdruck am besten durch Selbstmessungen). Daneben sind beinahe noch wichtigere Faktoren aber AUSREICHEND SPORT/BEWEGUNG, GESUNDE ERNÄHRUNG, kein Rauchen usw. Diese Faktoren sind z.B. wesentlich relevanter als Aspirin (was Sie trotzdem weiter nehmen sollten; aber der Effekt der anderen Massnahmen ist noch grösser)
Ich hatte 2010 mit 56J.einen Schlaganfall. Die linke Halsschlagader war nicht mehr durchblutet. Seither ist mein linkes Auge in der Sehstärke schwächer als das rechte Auge (Links Dioptrien in die Weite -3.5 und Nähe +2.5 und rechts -2.5 und +2.5). Die vielen Augenuntersuchungen ergaben keine Diagnose. Als ich den Schlaganfall beim Augenarzt erwähnte, wusste er nicht ob das einen Zusammenhang hat.
Simon Jung: Guten Abend, ob hier ein Zusammenhang mit dem Verschluss der Halsschlagader besteht oder nicht sollte sich augenärztlich klar beantworten lassen. Insbesondere ein OCT (eine Art Computertomogramm für das Auge) kann die Frage zweifelsfrei beantworten.
Meine Mutter 83j. Hatte 1. März einen Schlaganfall. Sie kann sprechen und gehen . Sie hat einen Gesuchtsfeldausfakl links aber das erklärt für mich nicht alle Leseschwerierigkeiyen. Sie hat Schwierigkeiten Buchstaben und Ziffern zu erkennen. Wörter zu lesen, die komplex sind. Oft ratet sie .. Bis zuvor hat sie Bücher verschlungen. Gibt es Hoffnung in ihrem Alter, dass sich das verbessert?
Oliver Höfle: Ein Gesichtsfeldsausfall nach links verursacht eine sogenannte hemianope Lesestörung. Durch Markierung des Zeilenanfangs, Optimierung des Schriftbildes und Übung kann man dies abmindern. Die von Ihnen geschilderten Beschwerden deuten auf mögliche zusätzliche neuropsychologische Defizite hin (sogenannte Agnosie). Der Schlaganfall ist noch nicht lange her, eine spezifische Abklärung und Behandlung (Rehabilitation) kann, durchaus auch im höheren Alter, zur Besserung beitragen. Auch sollten natürlich allfällige Einschränkungen des elementaren Sehens (Lesebrille) optimal angepasst sein.
Liebes Ärzte Team Ich erlitt am 24. Oktober 2022 mit 25 jahren einen Schlaganfall. Mann fand keine Hirnblutung oder Gerinnsel. Ich war einseitig Rechts gelähmt, musste alles neu lehrnen in der Rehaklinik. Doch sind immer noch 100 Fragen offen.. Woher stammt dieser Schlaganfall? Es sind im laufe der Zeit diverse Diagnosen ans Licht gekommen, so wie das Antiphospolipid Antikörper Syndrom und die Dermatomyositis. Die Ärzte sind sich nicht sicher ob dieser Schlaganfall mit der Funktioneller störung, vom Antiphospolipid Antikörper Syndrom kommt. Wie hoch ist die wahrscheinlichkeit oder gibt es noch andere Gründe die ein sollcher Schlaganfall auslösen kann? Zurzeit kämpfe ich seither täglich mit Schmerzen vorallem Kopfschmerzen und ganzkörper (Gelenke, Muskeln, Haut). Viele Ärzte ziehen sich zurück weil die Krankheit zu komplex. Vielleicht habt Ihr mir hierzu noch einen Tipp, bei welchen Ärzten bezüglich Neurologie und Rheumatologie ich mich melden könnte, die mir weiter helfen könnten. Danke für Eure Antwort. Freundliche Grüsse
Simon Jung: Guten Abend. Generell kann ein Antiphospholipd-Antikörper Syndrom natürlich einen Schlaganfall verursachen. Und es gibt über 200 verschiedene Ursachen. Ob bei Ihnen aber tatsächlich ein Schlaganfall vorlag oder eine funktionelle Störung wie von Ihnen angedeutet, sollte mit einem MRI zweifelsfrei beantwortet werden können.
Ich hatte im Jahr 2012 eine Aneurysma, das geplatzt ist. Geplagt war/bin ich vor allem mit Müdigkeit und eine erweiterte Pupille. Kann die Müdigkeit ewig bestehen bleiben? Besten Dank.
Oliver Höfle: Nach Hirnblutungen kann es unter anderem zu vermehrter Müdigkeit, sogenannter Fatigue kommen. Ich empfehle zunächst, zusätzliche potentiell behandelbare mögliche Einflussfaktoren hausärztlich abzuklären, beispielsweise internistische Erkrankungen (hormonell/ Stoffwechsel…) oder auch eine Schlafstörung wie beispielsweise das Schlafapnoesyndrom. Grundsätzlich kann sich eine Fatigue nach Hirnblutung weiter erholen. Unterstützen können Sie diesen Prozess durch ein moderates aerobes Ausdauertraining, am besten unterstützt durch Physiotherapie (sogenanntes Pacing). Auch erweist es sich als hilfreich, Strategien im Umgang mit dem Energiehaushalt (Energiemanagement) zu erlernen.
Guten Abend Gibt es Tests wie hoch das Risiko für einen Schlaganfall ist? Besten Dank Freundliche Grüsse
Simon Jung: Ja, zum Beispiel von der Herzstiftung
guten Abend ich möchte fragen welche Voraussetzung es braucht um bei fragile suisse zu arbeiten. diese Betreuung fasziniert mich. lg
Priska Fritsche: Guten Abend. Vielen Dank für Ihr Interesse an einer Tätigkeit bei Fragile Suisse. Für die Wohnbegleitungen stellen wir Fachpersonen aus dem Gesundheits- und Sozialwesen ein, zum Beispiel mit Ausbildung in Sozialbegleitung, Sozialpädagogik oder Sozialer Arbeit. Für mehr Informationen können Sie sich gerne an Julia Eugster, Leiterin Dienstleistungen wenden. Sie finden ihre Koordinaten unter www.fragile.ch.
Ich hatte vor einem Jahr eine Hirnezifalitis (herpesvirus). Mein Gedächniss und Konzetration sind angeschlagen. Im Dezember 24 hatte ich auf Grund von narben auf dem Hirn einen epi Anfall. Wie sind meine Chancen auf Genesung und oder iv Unterstützung. Bin beruflich in der Buchhaltung tätig. Liebä Gruess
Markus Loher: Ob die Invalidenversicherung Leistungen erbringt, hängt von der Schwere der gesundheitlichen Beeinträchtigung ab. Fall Sie in Ihrem Beruf bereits jetzt Einschränkungen erleben, wäre eine Anmeldung bei der IV oder zumindest eine Früherfassung sinnvoll. Es ist nicht ratsam, die Einschränkungen zu verheimlichen. Es könnte zur Kündigung kommen, ohne dass Ihre gesundheitlichen Beeinträchtigungen arbeitsrechtlich dokumentiert sind. Damit gehen nicht nur Leistungen der IV, sondern auch Leistungen aus der beruflichen Vorsorge verlustig. Die IV bietet nicht nur Rentenleistungen, sondern auch Massnahmen der Frühintervention. Diese Massnahmen greifen, wenn ein noch bestehendes Arbeitsverhältnis gefährdet ist.
Grüezi Mitenand ich hatte im September 23 gleich 2 Hirnblutungen und wurde nach 1 Woche ( 2 Tage Intensiv und 3 Tage normal Station im Inselspital Bern) einfach ohne Nachbehandlung nach Hause geschickt. Ist das normal ? Ich hatte jetzt nach ein einHalb Jahren endlich Neuropsychologie, aber anscheind ist es jetzt zu spät :-( Jetzt kämpfe ich um die IV weil ich nicht mehr 100 % Belastbar bin. Liebe Grüsse
Simon Jung: Guten Abend. Generell wird der Entscheid zur Entlassung anhand der Symptome und des Rizidivrisikos gefällt. Dabei sind Entlassungen nach Schlaganfall nach 2 Tagen nicht ungewöhnlich. Was man bei der Testung am Krankenbett aber wenig abschätzen kann ist die Belastbarkeit. Tatsächlich gibt es vereinzelt Patienten, die längere Zeit unter einer reduzierten Belastbarkeit leiden. Zu spät für Therapien ist es aber generell nie, sofern Aufälle bestehen, für die es Therapien gibt.
Ich habe Vorhofflimmern und nehme Blutverdünner, Betablocker und ein Blutdrucksenker. Kann ich trotzdem einen Schlaganfall erleiden?
Simon Jung: Guten Abend. Ja, einen 100% Schutz bieten alle Massnahmen nicht. Und unterschätzen Sie nicht den Anteil, den Sie selber beitragen können: ausreichend Sport, gesunde Ernährung, kein Nikotin usw. Diese Faktoren haben sogar einen deutlich stärkeren Effekt als zB. Aspirin (Ihre Blutverdünnung bei Vorhofflimmern hat einen noch stärkeren protektiven Effekt als Aspirin).
Guten Abend Ich hatte als junge Erwachsene einmal gleichzeitig Sehstörungen und konnte nicht mehr reden und schreiben (vertauschte Buchstaben auf der Taststur). Könnte dies ein Schlaganfall gewesen sein? Ich dachte, es sei ein Migränenanfall. Liebi Grüess!
Simon Jung: Guten Abend, das hängt von den genaueren Umständen ab. Was waren das für Sehstörungen? Sind diese gewandert? Haben Sie Migräne oder jemand in der Familie? Im Zweifel sollten Sie die Symptome nochmals mit Ihrem Hausarzt besprechen.
Grüezi! Ich verlor für 15 Minuten meine Sprache und weil ich nachher wieder normal sprechen konnte, ging ich erst am anderen TG ins Spital. Dort wurden 2 grössere und 5 kleinere Schlaganfälle festgestellt. Meine Frage: Kann es sein, dass ein Loch im Herz Schuld ist? Jetzt nehme ich Lixisna 30 mg. Muss ich Angst haben , dass ich nochmal einen Schlaganfall bekomme? Danke für die Antwort. Liebe Grüsse
Simon Jung: Guten Abend. Das lässt sich anhand dieser Angaben nicht ganz beantworten. Wurde ein Vorhofflimmern bei Ihnen diagnostiziert? Dann ist ein Loch am Herzen ziemlich sicher nicht die Ursache. Generell kann keine Massnahme das Risiko auf 0% senken. Viel beitragen kann man aber durch gesunde Lebensumstände (Sport, Ernärhung usw.). Nicht desto trotz sollte man nicht ängstlich sein. Das Leben ist nicht risikofrei und sollte dennoch genossen werden.
Mein Mann hatte vor 10 Jahren einen Hirnschlag! Seit dem gehts ihm aber gut! Jetzt während der Sendung sagt er plötzlich: Dass er seit ca. 3 Wochen immer wieder doppelt sieht! Soll er sich bei seiner Ärztin melden? Vielen Dank für Ihre Antwort und freundlichen Gruss
Oliver Höfle: Guten Abend, ja, völlig richtig, ich empfehle eine zeitnahe ärztliche Vorstellung
Guten Abend, was hat anhaltender Schwindel und Übelkeit drei Wochen nach einem Infarkt des Kleinhirns zu bedeuten, und was kann man dagegen tun? Vielen Dank für Ihre Antwort!
Oliver Höfle: Das Kleinhirn unterstützt uns massgeblich bei der dynamischen Raumverarbeitung. Sobald dies beispielsweise durch einen Kleinhirninfarkt nicht mehr einwandfrei möglich ist, kommt es zu Schwindel, mitunter verbunden mit vegetativen Reaktionen wie Übelkeit. Nach einer Verletzung des Kleinhirns verbunden mit Schwindel ist eine sogenannte vestibuläre Rehabilitation indiziert. Dabei wird das zuständige Netzwerk aus Nervenzellen sozusagen neu kalibriert. Drei Wochen sind in diesem Kontext noch keine lange Zeitspanne, unter geeigneter Therapie sollte, sofern die Diagnose zutrifft, eine kontinuierliche Besserung zu erreichen sein. Mit dem Schwindel geht in der Regel auch die Übelkeit zurück. Letztere kann man auch medikamentös behandeln.
Guten Abend Bin leicht hypochondrisch und habe immer etwas Angst vor einem Hirnschlag. Ich habe immer wieder Kopfweh und bin häufig im Nacken- und Schulterbereich verspannt. Bin 68 und meine Mutter hatte einen Schlag mit 70. Ich mache Sport, rauche nicht und bin 66 Kilo schwer. Macht es Sinn, wenn ich mich ohne Beschwerden mit einem CT oder MRI untersuchen lasse? Viele Grüsse
Oliver Höfle: Guten Abend, sie machen bereits Vieles richtig. Die Angaben zum Kopfschmerz reichen für eine saubere Diagnose nicht aus. Denkbar ist ein Spannungstyp- Kopfschmerz. Ich empfehle eine ärztliche Zuordnung Ihrer Kopfschmerzen. Sofern sich keine Hinweise auf einen sogenannten sekundären Kopfschmerz finden sollten, wäre allein zur Frage Hirnschlag allgemein kein CT oder MRI präventiv anzuraten. Die individuelle Entscheidung obliegt aber natürlich Ihnen.
Guten Abend, kann man mit Prävention einen Schlaganfall weniger wahrscheinlich machen?
Simon Jung: Guten Abend. Mit Vermeidung der Faktoren Bluthochdruck, Rauchen, Diabetes, Fettstoffwechselstörungen, Übergewicht, Bewegungsmangel, Vorhofflimmern, Stress, Alkoholkonsum und ungesunde Ernährung lassen sich 80-90% der Schlaganfälle verhindern.
Meine Mutter (67) kann seit einigen Jahren nicht mehr richtig sprechen bzw. kann keine simplen Fragen stellen oder beantworten. Sie antwortet meistens mit Ja oder repetiert die Frage, stottert oder ringt nach Worten. Zudem gabe es vor 5 Jahren eine Zeit wo sie stark auf eine Seite hin gekrümmt gelaufen ist. Mittlerweile kann sie wieder gerade laufen und ist motorisch nicht eingeschränkt. Wir gehen davon aus, dass sie vor einigen Jahren ein Streifung hatte. Mit einem MRI wollten wir letzten Monate herausfinden, ob sie eine vaskuläre Demenz hat. Die Ergebnisse waren nicht eindeutig. Ich habe die heutige Sendung gesehen und frage mich nun, ob wir unseren Fokus auf den Schlaganfall und geeigneten Massnahmen statt auf eine Demenz setzen sollen. Wo könnten wir entsprechende Abklärungen machen? Vielen Dank
Simon Jung: Guten Abend, wenn die Ursache im MRI unklar blieb, hat man mutmasslich keinen grösseren Hirninfarkt gesehen. Entsprechend würde ich mehr eine Abklärung in der Demenzsprechstunde z.B. bei uns in der Neurologie am Inselspital empfehlen.
Grüezi, bei mir wurde vor einigen Jahren ein stumm verlaufener Hirnschlag festgestellt. Seit da nehme ich Blutverdünner, bin mir aber je länger je mehr nicht sicher, ob ich den Blutverdünner noch weiterhin nehmen soll. Gibt es dazu Erfahrungswerte? Die halbjährlichen Checks beim Hausarzt zeigen keinerlei Auffälligkeiten, heisst ich bin eigentlich kerngesund.
Simon Jung: Guten Abend. Tatsächlich gibt es zu diesem Thema keine abschliessenden Studienresultate. Allerdings ist es mehr als wahrscheinlich, dass Blutverdünner auch bei stummen Infarkten helfen. Ich würde, wäre ich selber betroffen, keineswegs warten wollen, bis ich eine Halbseitenlähmung habe, weil ein Infarkt endlich die motorischen Bahnen getroffen hat und dann die Studienlage klar ist. Ich würde auch bei stummen Infarkten die gleichen Massnahmen treffen. Dazu zählen aber auch gesunde Ernährung, Sport usw.
Ich habe ab und zu auch in Ruhe einen oberen Blutdruck zwischen 130 und 140, bin aber mit 52 sportlich sehr aktiv und normalgewichtig. Väterlicherseits bin ich jedoch vorbelastet, da mein Vater mit 60 einen Schlaganfall hatte. Ist hier ein Blutdrucksenker zur Schlaganfallsprophylaxe angezeigt, oder genügt es, den aktiven Lebensstil beizubehalten?
Simon Jung: Guten Abend. Das ist ein Graubereich, eine klare Behandlungsindikation besteht erst bei Werten über 140 (ausser man hatte bereits ein Ereignis, dann wäre das Ziel <130 oder besser <120).
Ich (59)hatte vor 30 Jahren eine arterielle Hiirnblutung. Können Aneyrismen vererbbar sein? Besten Dank für Ihre Antwort Freundliche Grüsse
Simon Jung: Guten Abend. Ja, es gibt seltene Formen von vererbbaren Gefässwandschwächen, diese liegen aber in der absoluten Minderheit vor. Neben diesen klar vererbaren Faktoren gibt es gewisse familiäre erhöhte Risiken, diese sind aber bei weitem nicht so hoch, wie z.B. autosomal dominante Erbgänge.
Meine Mutter hatte mit 47 Jahren einen Schlaganfall. 2 Tage im Spitan den zweiten und es folgten weitere. Im 2009 ist Sie mit 82 Jahren gestorben. Rechts gelähmt und Sprache kam nie mehr. Ich bin jetzt 71 Jahre. Meine Eltern Vater Lungenkrebs habe ich fast 30 Jahre gepflegt. Was kann ich tun, dass mir das nicht passiert?Vater war starker Raucher, Ich rauche nicht, schaue auf mein Gewicht, mache täglich 10000 Schritte und jogge 2 mal die Woche. Gibt es Vorsorgeun tersuchungen. Freundliche Grüsse
Simon Jung: Guten Abend. Es klingt für mich so, dass Sie bereits die wichtigsten beeinflussbaren Faktoren richtig umsetzen. Herzliche Gratulation. Regelmässige Kontrollen Blutdruck, Fettstoffwechsel, Zucker usw. gehören ab einem gewissen Alter auch noch dazu.
Wie kann ich dem entgegen wirken überhaupt einen Schlaganfall zu bekommen? Danke für die Antwort!
Simon Jung: Den grössten Effekt haben Bluthochdruck, Rauchen, Diabetes, Fettstoffwechselstörungen, Übergewicht, Bewegungsmangel, Vorhofflimmern, Stress, Alkoholkonsum und eine ungesunde Ernährung. Die Vermeidung dieser Faktoren kann das Risiko um 80-90% senken.
Meine Mutter hatte mit 72 einen Schlaganfall und mein Vater hatte Angina Pectoris und 2 Infarkte. Mein Blutdruck ist seit ca. 20 Jahren behandelt und ist stabil bei 120-135/85-90 mit einem Puls von 85-90 (bei mir wurde schon mit 15 Jahren eine Tachykardie festgestellt). Ich habe irgendwo gelesen, dass es in Zürich einen Gefässcheck gibt, kann man das such in Bern machen? Ich würde meine Gefässe gerne vorsorglich checken lassen.
Simon Jung: Guten Abend. Wir haben eine Hirngesundheitssprechstunde am Inselspital (Brain Health Sprechstunde). Dort können wir Sie beraten.
Warum hatte mein Partner auf der Intemsiv Inselspital 2021 einen 2. viel schlimmeren Schlagsanfalll
Simon Jung: Guten Abend. Diese Frage lässt sich ohne nähere Informationen leider so nicht beantworten.
können unsicherheit....mit Händen überall anstossen, gegenstände fallen lassen, wörter verkehrt sagen seit ca. 1/2 Jahr (was vorher nie passiert ist) vorzeichen für Schlaganfall sein? Falls...was unternehmen?
Simon Jung: Guten Abend. Um das abschliessend beurteilen zu können, brächte es detaillierte Angaben und die Möglichkeit für Rückfragen an Sie. Ich empfehle eine Vorstellung bei Ihrem Hausarzt.
Guten Abend soll ich zum Vorbeugen eines Hirnschlages Cardioaspirin einnehmen? Ein Apotheker hat mir das vorgeschlagen. Herzlichen Dank für ihre Antwort
Oliver Höfle: Guten Abend, ich kenne Ihren Gesundheitszustand nicht, sofern sie dies alleine zur Vorbeugung erwägen, keinen Hirn- oder Herzinfarkt in der Vergangenheit hatten, auch sonst gesund sind, würde ich dies nicht grundsätzlich empfehlen, ich rate Ihnen, dies auch noch hausärztlich zu besprechen.
Ich hatte im Nov. 20 einen Thalamusinsult, 3 Mte. zuvor eine Rückenoperation. Als ich im Spital eintraf, ordnete man das Ganze der Rücken-OP zu. Ich konnte nicht mehr laufen, es drehte mich blitzartig nach rechts ab. So kam ich auf die Orthopädie schliesslich und erst 2 tage später machte man das MRI. Es lief alles nicht gut in der Covitsituation. Ich möchte fragen, wo ich Unterstützung im Alltag finden kann in der Region Olten ausser Spitex und Physio. Ich lebe allein und musste mich auch so durchkämpfen- Vielleicht können Sie mir auch eine rechtliche Auskunft erteilen. Besten Dank und freundliche Grüsse
Markus Loher: Falls Sie in Ihren täglichen Verrichtungen – Hygiene, Essenszubereitung und -zufuhr, Haushaltführung etc. – eingeschränkt sind, sollten Sie eine Anmeldung bei der IV in Erwägung ziehen. Unter Umständen besteht ein Anspruch auf Hilflosenentschädigung. Zu Ihrer Frage betr. unterstützende Angebote: Allenfalls kann Ihnen auch das Schweizerische Rote Kreuz helfen.
Priska Fritsche: Sie können sich auch bei Fragile Suisse für eine kostenlose Beratung melden. Über unsere Helpline 0800 256 256 oder bekommen Sie eine telefonische Beratung oder können einen Termin vereinbaren über die helpline@fragile.ch.
Grüezi jetzt habe ich soeben Puls Schlaganfall. Mein Vater hatte ein Schlaganfall mit einseitiger Lähmung, mein Bruder eine Streifung. Ich habe bereits meine Schlagader rechts neurologisch untersucht. Sollte ich das immer wieder tun? Danke Freundliche Grüsse NB: Bin 77 Jahre alt
Simon Jung: Guten Abend. Wenn die Gefässuntersuchung keine wesentlichen Engstellen zu Tage brachte, ist eine erneute Kontrolle erst in frühestens 5 Jahren sinnvoll.
Sehr geehrte Damen und Herren ich bin Schweizer, wohne aber in Deutschland. Meine Frage ist ob man auch von einem oft erhöhten Puls einen Schlaganfall bekommen kann. Kann dieser auch in einem MRT vom Kopf nachgewiesen werden? Ich habe seit einiger Zeit Sprechstörungen, sowie schwache Beine und Gehstörungen. Ebenso Seh und Schluckstörungen. Kann dies eventuell von einem Schlaganfall hervorgerufen worden sein, welcher nicht erkennbar war bzw. ist? Herzlichen Dank und freundliche Grüsse
Simon Jung: Guten Abend. Diese Fragen lassen sich leider nicht sicher ohne genauere Angaben beantworten. Ich empfehle Ihnen eine Vorstellung bei Ihrem Hausarzt.
Guten Abend Ich drei Freunde die direkt nach oder in einem Fall während einer Covid-Infektion einen Schlaganfall erlitten haben. Das hat mich doch sehr erschreckt und ich hab online etwas «recherchiert» und gelesen, dass jede Covid Infektion das Risiko auf Blutgerinnsel deutlich erhöht, selbst wenn man geimpft ist. Wissen Sie wie gross das Risiko genau ist? Warum wird davor nicht gewarnt wie vor Rauchen und Übergewicht? Niemand in meinem Umfeld wusste das.
Simon Jung: Das Risiko eines Schlaganfalls ist im Rahmen der Infektion erhöht. Die Angaben schwanken je nach Studie zwischen 1.2x – fast 4 fach erhöht. Das hängt auch wesentlich von der Schwere der Infektion ab. Generell ist das Risiko aber auch bei anderen Infektionen oftmals leicht erhöht.
Guten Tag Erhöhen Schädelhirntraumata auch Jahre später noch die Gefahr eines Schlaganfalls? Besten Dank und freundliche Grüsse
Simon Jung: Guten Abend. Nein, das ist nicht bekannt. Bei wiederholten Schädelhirntrauma steigt aber unter Umständen das Demenzrisiko
Gibtves Anzeichen, die ev.auf einen kommenden Schlaganfall hinweisen können ?
Simon Jung: Ich empfehle die sehr informativen Seiten der Herzstiftung im Internet.
Vor 4 Jahren, an meinem 80. Geburtstag erlebte ich 3 Hirnstreifungen. Es geht mir wieder gut. Meine Frage an Sie, besteht die Gefahr, dass sich dies wiederholt oder gar einen Hirnschlag zu befürchten ist. Kann ich vorgorgen? Ich lebe seit 35 Jahren vegetarisch, lebe allein mit Hund und Katze. Täglich bin ich mit dem Hund unterwegs, habe ein Trampolin und mache oft Gymnastik. Meine Sorge ist mein Kurzzeitgedächnis, aber das ist wahrscheinlich altersbedingt, oder? Ich bedanke mich für Ihre Wntwort und grüsse Sie vom Appenzellerland.
Oliver Höfle: Guten Abend, das Risiko hinsichtlich eines erneuten Schlaganfalls hängt von der Schlaganfallursache, wie beispielsweise eines allfälligen Vorhofflimmerns, und der effektiven Behandlung derselben ab. In einigen Fällen bleibt die Schlaganfallursache allerdings trotz intensiver Abklärungen unklar. Hinsichtlich Schlaganfallursache kann ich anhand ihrer Angaben keine Aussage treffen. Hinsicht allgemeiner Risikoreduktion machen Sie bereits vieles sehr richtig. Neben Ernährung und regelmässiger Bewegung habe ich im Chat bereits weitere hilfreiche Massnahmen erwähnt. Das Kurzzeitgedächtnis kann im Alter etwas nachlassen. Präventive Massnahmen zum Erhalt der geistigen Leistungen im Alter decken sich sehr mit den empfohlenen Regeln zum Hirnschlag. Hier kann zusätzlich das Pflegen sozialer Kontakte, dass Nutzen kultureller Angebote und das Erlernen beispielsweise einer neuen Sprache oder eines Instrumentes empfohlen werden.
Mir ist auch schon kurz 2x ein Schleier in einem Auge aufgetreten und musste mit dem Auto anhalten und meine Frau bitten das Steuer zu übernehmen. Könnte die Abnehmspritze mir dabei helfen einen Schlaganfall zu verhindern? Sie sei sehr weit einsetzbar. Auf welche anderen Symptome muss ich achten?
Simon Jung: Guten Abend. Ob der Schleier ein Schlaganfallsymptom war, lässt sich so nicht beantworten und bedarf weiterer Informationen. Ich empfehle eine Konsultation beim Hausarzt. Die Abnehmspritzen sind nicht als generelle Massnahme zu empfehlen, kann aber im Einzelfall sinnvoll sein, auch dies muss ärztlich genau beurteilt werden. Betreffend Symptomen empfehle ich z.B. die Informationsseiten der Herzstiftung. Dort kann man auch kostenlos Informationsmateral bestellen.
Werte Damen und Herren Hatte im letzten Sommer einen Hirnschlag und im Oktober 2024 gleich mehrere. Starke Kopfschmerzen, Nackenschmerzen und ein pulssynchroner Tinitus haben mich über lange Zeit begleitet. Die Nackenschmerzen und Kopfschmerzen haben mit der Zeit abgenommen und der Tinnitus war leicht weniger. Seit den Vorfällen nehme ich Marcumar Blutverdünnung und täglich blutdrucksenkende Medikamente wie Valsartan 160 und Amlodipin 5mg. Doch vor ca. 9 Tagen musste ich stark niesen. Seit diesem Tag habe ich wieder stärkere Kopfschmerzen, Schwindel und einen starken Druck auf dem Kopf. Auch der Blutdruck ist wieder höher als vor ca. 1 Monat. Kann es trotz Blutdverdünner einen weiteren Hirnschlag geben? Ich habe morgen mich morgen zum Untersuch beim Hausarzt gemeldet. Im Mai hätte ich dann die nächste MRI-Untersuchung. Sollte man dies eventuell schon jetzt machen? Vielen Dank für eine Antwort.
Simon Jung: Guten Abend. Gut haben Sie morgen die hausärztliche Kontrolle. Wenn seit dem Niessen tatsächlich neuartige dauerhafte Kopfschmerzen bestehen, sollte eine Hirnbildgebung (CT würde reichen) erfolgen.
Mein Kollege hatte vor einigen Jahren einen Schlaganfall. Ich habe mich immer gewundert, dass er ein so schlechtes Körpergefühl hat, d.h. er lief einmal auf nassem Boden mit nur einem Schuh an den Füssen neben mir her. Oft merkt er nicht, dass er sich irgendwo gestossen hat und blutet. Einmal musste sein Siegelring aufgeschnitten werden; er merkte nicht, dass sein Finger schon sehr angeschwollen war. Zudem stottert er zuweilen, merkt dies jedoch nicht. Macht man ihn darauf aufmerksam, kann er fliessend und ohne ins Stammeln zu geraten, sprechen. Sind diese Symptome etwa auf diesen Schlaganfall zurückzuführen? Ich möchte ihn schon lange zu einer Logopädin schicken; er hat jedoch immer «Wichtigeres» zu tun. Danke für Ihre kurze Antwort.
Simon Jung: Guten Abend, das kann sein. Um dies abschliessend beurteilen zu können, müsste man ihren Kollegen aber natürlich untersuchen.
Sehr geehrtes Chat-Team Genau vor einem Jahr erlitt meine Frau nach der erstmaligen Einnahme eines Blutverdünners eine schwere Hirnblutung. Sie leidet am Sensomotorischen Hemisyndrom recht und unter einer motorisch betonten Aphasie. Meine Frau war und ist eine leidenschaftliche Köchin, welche immer alles von A-Z alles selber zubereitet. Heute kochen wir, allen Hürden zum Trotz, mit mir als Küchenhilfe und es gelingt immer mehr. Nun bin ich auf der Suche nach Menschen (Köchen & Köchinnen), welche ebenfalls durch eine halbseitige Lähmung betroffen sind und mit der Einschränkung regelässig in der Küche stehen und sich in Punkto Autonomie ein grosses Knowhow erarbeitet haben. Es geht um Tipps und Tricks in Küchenalltag, so dass wir nicht alles selber erfinden müssen. Meine bisherigen Anfragen in viele Richtungen sind hinter dem Vorhang Datenschutzes versandet. Haben sie eine Idee, wie unkompliziert Brücken geschlagen werden können? Mit freundlichen Grüssen
Markus Loher: Fragile Zürich bietet einen Kochkurs an für Betroffene. Allenfalls können Sie dort nach Erfahrungen fragen...oder gleich selbst mitmachen.
Mein Mann hatte einen schweren Dchlaganfall vor ca 4 Wochen im Spital nach Stenteonlsge in der Carotis interna re. Jetzt li Arm vollständig gelähmt und re Bein nur noch im Oberdchenkel Reststossfunktion. Er ist oft psychotisch. wurde in eine psychiatrische Klinik eingewiesen nach ca 3 Wochen Rehabilitation mit der Angabe, dass Rehab nicht möglich so. Nun wird der körperliche Zustand nach kurzzeit. Verbesserung wieder schlechter in der Klinik und psychiych kaum Besserung.Kann da wirklich keine Besserung mit Rehab. erzielt werden? Muss ich zuschauen, wie mein Mann immer meht bettlägerig wird und Deformationen bekommt?
Simon Jung: Guten Abend. Verlässliche Angaben kann ich aus einem Text natürlich nicht geben. Aber generell gilt: Patienten im psychotischen/deliranten Zustand sind meist nicht rehabilitationsfähig. Leider gibt es einzelne Patienten, bei denen dieser Zustand mehrere Wochen anhalten kann. Die Rehabilitation sollte dann aber unbedingt nach Abklingen nachgeholt werden.
Guten Abend. Vielen Dank für Ihre hilfreichen Auskünfte. In diesem Chat wurde «Psychosozialer Stress» als einer von mehreren Risikofaktoren erwähnt. Dürfte ich Sie darum bitten diesen in medizinischen Kontext immer häufiger verwendeten, aber eher schwer zu fassenden Begriff für das allgemeine Publikum etwas auszudeutschen? Vielen Dank und freundliche Grüsse
Oliver Höfle: Guten Abend, das ist eine gute Frage. Psychosozialer Stress kann unterschiedlichste Ursachen haben, resultiert beispielsweise aus Spannungen im familiären oder beruflichen Kontext, welche typischerweise längerfristig wirken. Betroffenen Personen gelingt es nicht, ausreichende Resilienz zu entfalten, ausreichend selbstwirksam zu werden. Unterscheiden sollte man hiervon positiven Stress, welcher typischerweise kurzzeitig wirkt und gar motivierend sein kann (beispielsweise Abschluss eines Projektes). Psychosozialer Stress führt auf Dauer zu erhöhter innerer Alarmbereitschaft, das heisst zu einer Aktivierung der Stresshormonachse mit weiteren Auswirkungen u.a. auf Stoffwechsel, Blutdruck, Schlaf und psychisches Wohlbefinden
Mit 46 hatte mein Mann einen Hirninfarkt. Dank schneller ärztlicher Hilfe blieb er beweglich und hatte keine Nachteile. Jetzt mit 85 ist er sehr gut zwäg. Doch hatte er etwa 3 mal eine leichte Berührung, ich war dann mit ihm auf dem Notfall. Nun, diese Tests mit ihm mache ich jeweils, (Gesicht, Sprache usw.). Zum Punkt: wenn wir 1/2 Std. spazieren gehen, beginnt er manchmal an zu «schlarcken» und geht sehr schlecht, die eine Achsel stark nach unten gekippt und ich merke, dass er plötzlich fallen könnte. Daher war ich schon etwas 3 Mal auf der Intensiv – sie fanden jedoch nichts. Das letzte Mal vor ca. 2 Monaten wollte er nicht ins Spital, hat sich dann einfach hingelegt, dann gings wieder besser. Ich weiss einfach nicht, was ich tun soll in dieser Situation. Ganz herzlichen Dank für ihre Beratung Freundlich grüsst
Simon Jung: Guten Abend. Leider kann ich aus dieser Beschreibung nicht sicher ableiten, woran Ihr Mann leidet. Ich empfehle auf alle Fälle eine fachärztliche neurologische Untersuchung.
Guten Abend Meine Schwester A. erlitt vor genau 4 Jahren einen Schlaganfall mit 49 Jahren. Der rechte Arm ist gelähmt, das Gehen erschwert und sie kann nicht mehr sprechen. Sie verständigt sich mit Mimik und Gestik, mit der Hand und mit einem Tablet. Sie ist ledig und Kinderlos. Die letzten vier Jahre waren alles andere als einfach! Sie und auch wir Angehörige mussten viele Hürden überwinden. Das ganze Administrative und die Versicherungen sind eine grosse Last und oft wird einem der Weg nicht einfach gemacht. Durch das, dass A. selber nicht mehr sprechen oder Sätze schreiben kann, bin ich seit Tag 1 als Sprachrohr und als Stütze sehr gefordert. Gerade auf dem Land sind Unterstützungen wie z B abhören vom Notfallknopf, Aphasiechor, Logopädie etc einfach nicht vorhanden. Zur Zeit ist meine Schwester in der Epiklinik in Zürich. Wir sind sehr dankbar für diese Chance! Und ich hoffe, es bringt sie ein Stück weiter im Leben. Es sind nun 4 Jahre vergangen. Aber Fortschritte, evtl. mit sprechen können auch nach Jahren noch eintreffen oder? A. ist eine Kämpferin und wir glauben daran. Vielen Dank für diese Sendung!
Simon Jung: Guten Abend. Ja, Fortschritte können auch nach Jahren noch erreicht werden. Ich wünsche Ihrer Schwester und Ihnen alles Gute und weiterhin viel Kraft. Ihre Schilderung illustriert eindrucksvoll, welche Auswirkungen ein solches Schicksal auf die Beteiligten und das Umfeld hat,
Ich habe seit den 90er Jahren (Unfall) ein Liquorleck im Bereich der Halswirbelsäule. Glücklicherweise komme ich damit relativ gut zurecht und habe nur ab und zu Beschwerden in Form von Kopfschmerzen – dies resultierend aus Über-, wie auch Unterdruck. Ein Neurochirurg hat nach mehreren, verschiedenen Untersuchungen (Druckmessungen, Ultraschall, MRI, CT, Ultraschall, usw.) von einer Verschliessung des Lecks abgeraten. Meine Frage an Sie: Bestehen Risiken bei Liquorlecks in Bezug auf Schlaganfälle?
Simon Jung: Guten Abend. Nein, hier ist kein Zusammenhang bekannt.
Was ist der Unterschied zwisschen Schlaganfall und Hirnblutung? Meine Frau hatte vor 1 Monat eine Hirnblutung und ist nun im Pflegeheim VIVALE in Emmenbriche. Sie rechts gelähmt, kann nicht sprechen, nicht schlucken, nicht essen, hat anfangs sehr viel geschlafenJetzt ist sie wacher aber die Beschwerden sind gleich geblieben ausser dass sie langsam versucht zu sprechen, aber man versthet sie nicht. Was empfehlen Sie mir. Morgen Nachmittag habe ich eine Besprechung mit dem Hausarzt (Pflegheim). Meine Partnerin, Alter 84 Jahre! Danke für eine erste Antwort.
Simon Jung: Guten Abend. Ein Hirnschlag kann als Ursache einen Gefässverschluss oder eine Hirnblutung haben. Eine Hirnblutung ist also eine Form des Hirnschlags.
An den Neurologer: Besteht die Moeglichkeit mit K I Einsatz bessere Diagnose inkl. alle RISIKOFAKTOREN vorauseilende Schlaganfaelle zu prognostozieren
Simon Jung: Guten Abend. Möglicherweise wird KI hier die Forschung noch stärken, wir sind gespannt.
Vor 5 Jahren hatte ich einen Schlaganfall, worauf ich 2 WO im Spital (Sion) und 6 WO in der REHA (Luzern) war. Anfänglich habe ich mich gut erholt. Ich bin sogar wieder ein wenig Ski gefahren. Bis heute fahre ich Velo und Auto. Laufen macht mir etliche Mühe, da mir meine ganze linke Seite je länger je mehr Schmerzen bereitet. Anfänglich hatte ich «nur» ein schweres Bein und fühlte sich «eingeschnürt». Mit der Zeit ist alles «gewandert» bis zur Schulter und Genick. Die ganze linke Seite inkl. Schulter, Arm und Hand ist zu ca. 60 % «eingeschlafen», vom Knie bis Fuss sogar mehr. Die Feinmotorik bereit mir links zunehmend Mühe. Feine Frage: Wie ist es möglich, dass meine Behinderung zunimmt. Mein Alter ist 80 Jahre, und sonst fühle ich, dank täglicher Bewegung mich ziemlich fit. Ich danke Ihnen für Ihre Bemühungen in voraus. Mit freundlichen Grüssen
Simon Jung: Guten Abend. Das könnte mit Ihrem Alter zusammenhängen. Generell nimmt mit dem Alter vor allem auch die Muskelmasse ab, auch nimmt unser Gehirnvolumen jenseits des 20. Lebensjahr stetig ab. Diese Faktoren können zu einer schrittweisen Verschlechterung in höherem Alter führen. Bleiben Sie unbedingt in Bewegung.
Guten Abend, Ich werde bald 45 Jahre alt und hatte vor Kurzem einmalige Sehstörungen. Ich musste den Satz mehrmals lesen, um zu wissen, was ich genau lese. In meiner Wahrnehmung hatten immer wieder Buchstaben gefehlt und ich verstand nicht, was geschrieben war. Erst dachte ich, ich regaiere einfach etwas über, weil meine Mutter (72 Jahre alt) kurz zuvor wegen einer 90%igen Gefässverengung drei Stents einsetzen lassen musste. Die Gefässverengung ist familiär bedingt, es sind mehrere Familienmitglieder in der Generation meiner Mutter betroffen und auch mein Grossvater war betroffen. Er verstarb an seinem dritten Herzinfarkt. Nach der Senung heute bin ich mir nicht mehr sicher, ob ich mich sinnvollerweise abklären lassen sollte. Ich fühle mich sonst gut und gesund. Einzig wenn ich arbeitsbedingt im Zeitstress bin und mir selbst wenig gut achte (z.b. zu wenig Bewegung und/oder zu wenig Flussigkeitszufuhr) spüre ich manchmal leichten Schwindel. Sind dies schon Anzeichen, die eine Abklärung notwendig machen? Falls dies noch keine Alarmzeichen sind, ab welchem Alter würden Sie eine vorsorgliche Untersuchung empfehlen? Vielen Dank für die Beantwortung meiner Frage.
Simon Jung: Guten Abend. Ich empfehle Ihnen unbedingt eine hausärztliche Konsultation.
Guten Abend Mich hat es schon immer interessiert, ob auch Schlaganfälle symptomlos verlaufen können? Oder auch leichte Symptome fälschlicherweise als eine andere Erkrankung abgetan werden können? Ich nehme an nicht jeder Schlaganfall ist lebensbedrohlich. Vielen Dank! LG
Oliver Höfle: Guten Abend, das ist eine gute Frage, sie haben völlig gerecht. Wie ein Schlaganfall sich manifestiert, hängt davon ab, wo im Gehirn er sich topographisch ereignet. Selbstverständlich gibt es vor diesem Hintergrund auch Schlaganfälle, welche ohne Symptome ablaufen. Dies impliziert, dass nicht jeder Schlaganfall lebensbedrohlich ist. Zugleich sollte jeder Schlaganfall sehr ernst genommen werden, da dieser Vorbote für allfällige weitere Hirninfarkte sein kann und somit eine Abklärung und weiterführende Therapie von grosser Bedeutung sind. Es gibt auch sogenannte Schlaganfall Mimicrys, dazu gehört beispielsweise eine Migräneaura. Eine Unterscheidung ist mitunter nicht einfach.
Guten Tag Ich habe ein wenig zu dickes Blut. Ist das ein Risikofaktor für einen Schlaganfall? Mit bestem Dank und freundliche Grüsse
Simon Jung: Guten Abend. Nein. Lediglich deutlich erhöhte Konzentrationen an roten oder weissen Blutkörperchen oder Blutplättchen sind ein Risikofaktor.
Wie kann ich einem Schlaganfall vorbeugen, verhindern? Gibt es Faktoren, die ich beeinflussen kann. Wie sind genetische Voraussetzungen zu bewerten? Sind Stents eine zusätzliche Gefahr für einen Schlaganfall? Vielen Dank
Simon Jung: Guten Abend. Die wichtigsten Faktoren sind: Bluthochdruck, Rauchen, Diabetes, Fettstoffwechselstörungen, Übergewicht, Bewegungsmangel, Vorhofflimmern, Stress, Alkoholkonsum und eine ungesunde Ernährung. Stents per se sind kein Risikofaktor. Die Genetik spielt eine Rolle, diese können wir aber nicht beeinflussen.