Chat-Protokoll
Guten Abend Ich nehme seit 16 Jahren 3-4x/Woche 5mg Zolpidem. Mit welchen Langzeitfolgen muss ich rechnen? Besten Dank
Albrecht Vorster: Ich empfehle ihnen eine kognitive Verhaltenstherapie für Insomnie bei einem Psychologen oder Psychiater mit Schlafspezialisierung. Eine langfristige Anwednung der Schlafmedikamente ist ein Risikofaktor für Demenz.
Ich bin in der Nacht extrem angespannt. Haben Sie Tipps, was ich tun könnte, damit mein Körper sich nachts entspannen kann?
Albrecht Vorster: Ein Abendlicher Spaziergang, und eine 15 min Atemmeditation vor dem Einschlafen (4:6 Atmung oder Box Breathing). Gut ist auch ein warmes Bad. Auch eine Einschlafhypnose dürfen Sie einmal testen.
An einer Veranstaltung erwähnte ein Mediziner einmal, dass sechs Stunden Schlaf pro Nacht eigentlich ausreichen, um den Körper fit zu halten. Trifft das zu?
Jens Acker: Unser Schlafbedarf hängt stark vom Lebensalter, der alltäglichen Belastung und unserer genetischen Ausstattung ab. Auf keinen Fall ist eine Bettliegezeit von 6 Stunden (das meinen die meisten Menschen mit Schlaf pro Nacht) für die Mehrheit der Bevölkerung ausreichend. Im Gegenteil zu der Aussage meines Kollegen (die Qualität möchte ich hier nicht kommentieren) benötigen mindestens 80 % der Menschen deutlich längere Bettliegezeiten um ihren Schlafbedarf zu decken. Einfachste Möglichkeit diesen zu bestimmen: In den Ferien mindestens 10 Tage lang ausschlafen (kein Wecker, keine Teilnahme am Frühstücks-Buffett), der entstehende Mittelwert ist derungefähre Schlafbedarf zum jetzigen Lebenszeitpunkt.
habe 2 fragen wenn erlaubt : wann vor dem schlafen das handy weglegen und nützt der true tone und night shift etwas?
Daniel Gujer: Ich würde versuchen das Händy schon 1-2h vor dem Zubettgehen wegzulegen... suchen Sie sich ein anderes Schlafritual ohne Händy, Die Blaufilter sind häufig nicht effizient genug oder zumindest zusätzlich die Helligkeit dimmen! Auch Blaulichtfilter-Brillen sind nach neuen Erkenntnissen ebenfalls nicht sehr effektiv.
Aufgrund meiner eher höheren Belastung im Studium und Arbeit nebenan schlafe ich häufig nur um die 6 Stunden. Ist dies langfristig ungesund?
Daniel Gujer: Die meisten Leute brauchen 7-9 Stunden Schlaf. Wenn Sie sich mit 6 Stunden Schlaf erholt fühlen und am Tage leistungsfähig und fit sind, sollten 6 Stunde für Sie genügen. Sind sie am Tage aber müde oder gar schläfrig und schlafen Sie am Wochende oder in den Ferien deutlich mehr ist das aber ein Hinweise auf ein aufgestautes Schlafdefizit, bzw.Schlafmangel.
Mein Mann schläft generell nicht besonders gut, jedoch besonders bei Vollmond sehr schlecht. Kann der Vollmond wirklich Einfluss auf die Schlafqualität haben, auch wenn das Zimmer absolut abgedunkelt ist? Oder ist es nicht eher das Wissen, dass Vollmond ist?
Jens Acker: Lassen Sie die Fachleute diese Frage weiter untersuchen: diese führt regelmässig auch am Rande von Kongressen zu sehr emotionalen Diskussionen und wird kontrovers diskutiert. Tatsache ist: Ihr Mann hat eine reduzierte Schlafqualität, bei einer relevanten Störung der Tagesbefindlichkeit ist eine Abklärung der Ursache angezeigt.
Trotz CPAP-Gerät wegen Schlafapnoe wache ich mehrmals in der Nacht auf. Nicht mal wegen einer vollen Blase, sondern einfach so. Gilt das schon als Schlafstörung? Und wenn ja, was kann ich dagegen tun? Tatsache ist, dass ich tagsüber oft noch sehr müde bin. Vielen Dank für Ihre Antwort!
Daniel Gujer: Nicht zwingend, tatsächlich wachen wir sehr viel öfters sehr kurz auf ohne das wir dies merken. 1-2 mal pro Nacht sich an das Erwachen zu erinnern um dann schnell wieder einzuschlafen kann durchaus noch „normal“ sein. Von einer Schlafstörung spricht man erst wenn dies zu einer Beeinträchtigung Ihrer Schlafqualität oder einem schlechten Tagesbefinden führt. Bei Ihnen scheint die CPAP-Therapie (Tragen einer Schlafmaske in der Nacht zur Behandlung der Schlafapnoe) nicht optimal zu funktionieren, da Sie sich immer noch tagsüber müde fühlen. Vielleicht stört Sie die CPAP-Maske oder es liegt ein anderes Problem vor, besprechen Sie das mit Ihrem Pneumologen und Ihrem Hausarzt allenfalls sollte die Therapie auch im Schlaflabor überprüft und nach anderen Gründen für die Müdigkeit gesucht werden.
Ich bin 42j. Seit meiner Kindheit habe ich Mühe beim Einschlafen und liege meist 1-2 h wach im Bett, bis ich endlich wegdöse, bei Stress oft länger, mein Hirn schaltet einfach nicht ab. Selten schlafe ich schneller ein, wache dann aber nach 30min wieder auf und liege dann wach. Die «klassischen» Therapien habe ich alle durch (Schlafhygiene, Natel/TV-Verzicht, entsprechende Hörbücher, Entspannungstechniken, Antihistaminika), nichts wirkt wirklich und stärkere Medikamente will ich nicht nehmen. Was kann ich noch tun? Lohnt sich eine Abklärung in einem Schlaflabor?
Carolin Reichert: Ein Abklärung im Schlaflabor kann sich lohnen, ja. Zunächst kann dort geklärt werden, ob Sie an einer Insomnie leiden oder inwiefern noch andere (evtl zirkadiane) Ursachen eine Rolle spielen. Falls Sie eine Insomnie haben, kann diese durch Psychotherapie gut adressiert werden, spezifisch durch eine bestimmte Form der Psychotherapie: der kognitiven Verhaltenstherapie für Insomnie (KVT-I). In einer solchen Therapie lernen Sie, wie Sie Ihren Schlaf stabilisieren können und die Schlafprobleme Sie weniger beeinflussen.
Ich benutze in den Wintermonaten ab und zu eine Breuer Tageslichtlampe. Jetzt habe ich gemerkt, dass ich lange nicht einschlafen kann, wenn ich die Lampe am Abend eingeschaltet hatte. Können Sie etwas zum Einfluss dieser Lampe sagen? Die Sendung hat mich sehr motiviert, Handy und Tablet nicht mehr in meinen Schlafbereich zu nehmen. Vielen Dank – eine super Sendung!
Jens Acker: Wenn sie ihre Lampe zur Verbesserung der Stimmung einsetzen wollen, müssten sie dies nach dem natürlichen Erwachen möglichst früh am Morgen durchführen. Im Tagesverlauf hat eine 10.000 Luxlampe einen leicht stimulierenden Effekt, verändert die Stimmung jedoch nicht mehr so deutlich. Abendlicher Einsatz führt zu dem von Ihnen beobachteten Einschlaf-Problem (Mechanismus: Unterdrückung der Melatoninausschüttung die am Abend natürlicherweise einsetzt).
An einer Veranstaltung erwähnte ein Mediziner einmal, dass sechs Stunden Schlaf pro Nacht eigentlich ausreichen, um den Körper fit zu halten. Trifft das zu?
Jens Acker: Unser Schlafbedarf hängt stark vom Lebensalter, der alltäglichen Belastung und unserer genetischen Ausstattung ab. Auf keinen Fall ist eine Bettliegezeit von 6 Stunden (das meinen die meisten Menschen mit Schlaf pro Nacht) für die Mehrheit der Bevölkerung ausreichend. Im Gegenteil zu der Aussage meines Kollegen (die Qualität möchte ich hier nicht kommentieren) benötigen mindestens 80 % der Menschen deutlich längere Bettliegezeiten um ihren Schlafbedarf zu decken. Einfachste Möglichkeit diesen zu bestimmen: In den Ferien mindestens 10 Tage lang ausschlafen (kein Wecker, keine Teilnahme am Frühstücks-Buffett), der entstehende Mittelwert ist derungefähre Schlafbedarf zum jetzigen Lebenszeitpunkt.
Guten Tag, Ab wann spricht man von einer Schlafstörung. Wenn ich 4-5x die Nacht verwache,jedoch sofort wieder einschlafen kann, zählt das zu Schlafstörung? Wie schnell sollte man im Schnitt einschlafen können, um nicht von Einschlafproblemen zu sprechen?
Jens Acker: Eine Schlafstörung ist im Allgemeinen eine Störung der Erholungsfunktion und gut erkennbar an dem eingeschränkten Tages-Befinden oder einer reduzierten Leistungsfähigkeit tagsüber. Für Einschlafen gibt es keine Normwerte, 15-30 Minuten werden als normal angesehen. Nächtliches Erwachen mit sofortigem Wieder-Einschlafen ist wenig bedenklich, 4-5 (meistens unbewusste) Weckreaktionen pro Stunde Schlaf werden als normal angesehen, wobei wir uns an die meisten Aufwachvorgänge nicht erinnern können.
Guten Abend, ich (60) habe starke Schlafstörungen. Mühe mit einschlafen und mehrmaliges aufwachen pro Nacht. Über die Festtage war ich im Tessin. Dort habe ich wunderbar geschlafen. Bin rasch eingeschlafen und habe durchgeschlafen. Ich nehme manchmal Baldrian Tabletten, aber auch das hilft nicht wirklich. Was würden sie mir raten? Vielen Dank für Ihre Hilfe. Freundliche Grüsse
Carolin Reichert: Aus der Ferne ist es nicht einfach, einen generellen Tipp zu geben. Zum Einen könnte es hilfreich sein, wenn Sie bei Fachpersonen im Schlaflabor Hilfe suchen. Dort kann zunächst geklärt werden, welche Schlafstörung Sie haben und nachfolgend mit einer demenstprechenden Therapie begonnen werden. Zudem können Sie überlegen, was über die Festtage im Tessin anders war als sonst bei Ihnen zuhause. Neben dem Ort an sich, haben Sie vielleicht auch die Tage und Abende anders gestaltet. Diese Unterschiede können Ihnen Aufschluss darüber geben, was zuhause den Schlaf stört.
Guten Tag. Ich schlafe seit 1 Jahr nicht mehr, bin in der Nacht so in Ruhezustand, harre die Nacht aus. Nehme ab und zu Zolpidem, damit ich nicht süchtig werde. Ich habe keine Kraft mehr, bin durch den Schlafentzug richtig erschöpft. Kämpfe mich durch den Alltag, bin nicht mehr belastbar, flippe schnell aus mit den Kindern. Was kann ich tun?
Albrecht Vorster: Ich empfehle ihnen eine kognitive Verhaltenstherapie für Insomnie bei einem Psychologen oder Psychiater mit Schlafspezialisierung. Es gibt mittlerweile auch von den Krankenkassen zugelassene Apps die einem mit einer digitalen Therapie unterstützen. Einige werden auch von Schweizer Krankenkassen übernommen. Da sollten Sie mal bei ihrer Krankenkasse nachfragen.
Ich leide an der Schlafstörung 'pavor nocturnus'. 1-3 mal pro Nacht schrecke ich panisch aus dem Schlaf. Manchmal erinnere ich mich kaum daran, manchmal sind die Attacken so heftig, dass ich ziemlich lange brauche, um mich von der Panik zu erholen. Die Heftigkeit hängt von Stress, allgemeinem psychischen Zustand usw. ab. Gibt es Behandlungsmöglichkeiten, die die Schlafstörung an sich behandeln und nicht nur auf eine Verbesserung der Symptome durch Stressreduktion usw. abzielen?
Albrecht Vorster: Es handelt sich beim Nachtschreck um die kleine Schwester des Schlafwandelns, eine sogenannte Aufwachstörung. Ihr Gehirn erwacht dabei Halb aus dem Tiefschhlaf, überwiegend in der ersten Nachthälfte. Es ist sehr wichtig, dass Sie sehr regelmässig ins Bett gehen und auf Alkohol verzichten. Sollten Sie schnarchen, sollten Sie dies untersuchen lassen, da dies auch Auslöser für die Weckreize sein kann. Auch Stress triggert diese Weckreize. Hier kann es helfen vor dem zu Bett gehen eine Atemmeditation zu machen, zB. 10 Min 4:6 Atmung oder Progressive Muskelentspannung
Wie häufig ist aufwachen in der Nacht als junge Erwachsene üblich? Und warum wächt man öfters am frühen Morgen auf und ist hellwach, obwohl man noch länger schlafen sollte, um ausreichend Schlaf zu erhalten?
Albrecht Vorster: Es ist normal 10-20 mal pro Nacht aufzuwachen. Meist sind die Wachphasen so kurz, dass wir sie wieder vergessen, weil wir innerhalb von 3 min wieder eingeschlafen sind.
Ist die Einnahme von Melatonin für eine längere Zeit schlecht für den Körper und Schlaf? Ist die Einnahme von Antiallergikum vor dem Schlaf in Ordnung, wenn man merkt man schläft besser?
Albrecht Vorster: Melatonin kann so ärztlich verordnet unbedenklich auch über Jahre eingenommen werden. Wichtig ist dass Sie es immer zur selben Uhrzeit zB 21 Uhr einnehmen, da sollten Sie sehr konsequent sein. Antialergika als Einschlafmittel sind nicht zu empfehlen, da sie zu viele Nebenwirkungen haben. Hier empfehle ich Ihnen eher eine kognitive Verhaltenstherapie. Dies ist die Therapie der ersten Wahl bei häufigen EIn- und Durchschlafstörungen.
Ich, w 72, gesund , nehme seit 15 Jahren Trittico 50 mg als schlafanstossendes Medi. Schon einige Male habe ich versucht, Trittico langsam abzusetzen. Jedes Mal litt ich unter extremen Entzugserscheinungen (Schlaflosigkeit, Schwitzen, Unwohlsein) Ich möchte nun noch einen Versuch wagen: seit 4 Nächten nehme ich 37.5 mg T plus 7 Tropfen CBD 10% mit 0.4% THC (verschreibungspflichtig) Bis jetzt keine Entzugssymtome, aber ziemliche Ein- und Durchschlafprobleme ohne Tagesmüdigkeit. Haben Sie mir einen Rat, wie ich es am besten angehen könnte? Freundliche Grüsse und vielen Dank
Albrecht Vorster: Ich empfehle Ihnen die Schlafmedikamente nicht ohne ärztliche Begleitung abzusetzen. CBD anstatt der Schlafmedikamente scheint mir keine gute Wahl. Besser wäre eine kognitive Verhaltenstherapie in einem Schlafzentrum wie in Barmelweid, Luzern oder in Bern. Denn vor dem Absetzen der Medikamente müssen sie höchst wahrscheinlich ihr Schlafverhalten anpassen, sonst kommen die Schlafprobleme, die vorher verdeckt wurden einfaxch wieder. Schlafmedikamente sind ja eine rein symptomatische Behandlung.
Mein Kader-Job bereitet mir recht viel Stress infolge hoher Arbeitslast und auch gelegentlich Ärger. Interessanterweise kann ich immer sehr gut einschlafen, ca. 22.00h Jedoch wache ich in den sehr frühen Morgenstunden auf und das Gedankenkarussel startet. Ich schlafe dann nur noch unregelmässig weiter. In den Ferien besteht das Durchschlafproblem nicht. Ich bin sportlich und gesund. Privat zufrieden.
Daniel Gujer: Achten Sie auf eine ausgewogene Work-Life Balance und versuchen sie Ihren Stress zu reduzieren. Sport ist eine gute Sache und reguliert den Schlaf und das Wohlbefinden. Allenfalls könnte auch ein Achtsamkeitstraining sinnvoll sein, mit dem Besuch eines MBSR-Kurses (mindful-based stress reduction) haben schon einige meiner gestressten Manager-Patienten profitieren können! Informieren Sie sich.
Nach der operativen Entfernung der Prostata kann ich vier Stunden sehr gut schlafen. Dann erwache wegen Harndrang und muss Wasser lösen. Dies in der Regel 2x pro Nacht. Nach sportlicher Aktivität am Tag muss ich in der Nacht alle zwei Stunden Wasser lösen. Alle kontaktieren Ärzte konnten mir nicht helfen. Auch Tees sowie Entspannungs Übungen bringen nicht den erhofften Effekt. Muss ich das so akzeptieren oder gibt es aus Ihrer Sicht noch eine weitere Massnahme die mir helfen könnte?
Albrecht Vorster: Ich empfehle ihnen einmal ein Trinkprotokoll zu führen. Es ist wichtig dass Sie aussreichend trinken. Dennoch sollten Sie die meiste Flüssigkeit am Morgen und am Nachmittag zu sich nehmen und am Abend reduzieren. Nächtliches Wasserlassen ist durchaus nerfig, aber für den Schlafqualität kein Problem. So sie Probleme haben wieder einzuschlafen würde ich Ihnen eine Kognitive Verhaltenstherapie für Insomnie empfehlen.
Ich habe seit der Einnahme von Cipralex 10 mg Durchschlafstörungen entwicklet. Cipralex habe ich vor ca 4 Jahren abgesetzt aber die Schlafstörungen sind geblieben. Kann es sein dass Antidepressiva bleibende Schäden im Gehirn hinterlassen können?
Jens Acker: Chronische Ein- und Durchschlafstörungen sollten besonders nach der Besserung einer Depression (wovon ich hier ausgehe) behandelt werden. Die Behandlung der Wahl ist im Allgemeinen eine verhaltensmedizinische Therapie, die in spezialisierten Zentren angeboten wird. In der Regel sind die sogenannten chronischen Insomnien gut behandelbar.
Ich gehe davon aus, meine Einschlafstörung ist psychisch bedingt: In den Ferien gelingt es mir besser einzuschlafen und seit ich beruflich mehr gefordert bin, kann ich fast täglich nicht einschlafen. Was für Anlaufstellen gibt es dafür? Wo gibt es Begleitung in der Thematik?
Jens Acker: In der Regel sind Einschlafstörungen ein Hinweis für eine verstärkte Weckreaktionen (im Volksmund auch als Stress bezeichnet). Aus diesem Grund ist die Symptomatik weit verbreitet und zählt zu den häufigsten Schlafproblemen. Bedauerlicherweise ist die nicht medikamentöse Behandlung weit weniger bekannt als die Störung häufig ist: Sie können beruhigt sein und sich an ein Zentrum der schweizerischen schlafmedizinischen Gesellschaft (SGSSC) wenden, das über das regionale Netzwerk von Spezialisten in der Regel gut Bescheid weiss.
Guten Abend Ich nehme seit 16 Jahren 3-4x/Woche 5mg Zolpidem. Mit welchen Langzeitfolgen muss ich rechnen? Besten Dank
Albrecht Vorster: Ich empfehle ihnen eine kognitive Verhaltenstherapie für Insomnie bei einem Psychologen oder Psychiater mit Schlafspezialisierung. Eine langfristige Anwednung der Schlafmedikamente ist ein Risikofaktor für Demenz.
Ich habe ein DAB Radio mit Wecker gekauft, Das Radio hat ein starkes blaues Licht, welches man ich dimmen oder löschen kann. Ich glaube dass ich deswegen sehr schlecht einschlafen kann. Ist das möglich? Mit freundlichen Grüssen
Jens Acker: Auch geringe Lichtmengen können in unserer Schlafumgebung zu einer Verringerung der Schlafqualität führen. Machen Sie doch ein Experiment und schlafen Sie 1 Woche ohne das Gerät in ihrem Zimmer (ich gehe davon aus dass das Weckgeräusch auch von ausserhalb des Zimmers hörbar ist und sie pünktlich aufstehen können).
Manchmal wache ich über Wochen nach 2-3 Stunden schlaf wieder auf, bin hellwach und kann nicht mehr einschlafen bis der Wecker läutet und die Gedanken kreisen. Dann schlafe ich wieder über Monate 7-8 Stunden am Stück. Tagsüber bin ich aber unabhängig davon schon seit kleinauf täglich überdurchschnittlich müde. Sollte ich dies mal untersuchen lassen, oder ist das normal? Was kann ich tun um besser wieder einschlafen zu können?
Jens Acker: Eine lang andauernde Problematik, wie sie von Ihnen geschildert wird, mit einer ausgeprägten Störung der Tagesbefindlichkeit ist aus fachlicher Sicht sicherlich abklärungsbedürftig. Gerade die Kombination mehrerer Schlafstörungen (wie sie bei einem grösseren Teil unserer Patienten vorliegt) macht Abklärung und Therapie erst nach einer korrekten Diagnosestellung möglich.
Ich befolge bereits gängige Tipps für besseren Schlaf wie z.B. abends keinen Sport mehr treiben, keine Nahrung oder Wasser mehr zu mir nehmen vor dem zu Bett gehen, Blaulichtfilter auf dem Smartphone aktivieren und selbiges ab einer gewissen Zeit beiseite legen, auf TV verzichten und abends in einem Buch lesen. Trotzdem werde ich oft nicht müde und habe über 1-4h Probleme mit dem Einschlafen. Was kann sonst noch getan werden, um besser einschlafen zu können? Könnte es an einer zu geringen Produktion von Melatonin liegen? Vielen Dank Schätze dieses Angebot sehr.
Carolin Reichert: Eine lange Einschlafdauer kann viele verschiedene Ursachen haben. Häufig halten Gedanken (zum Beispiel Sorgen) uns wach oder Stress und Anspannung. In diesem Fall ist es wichtig, schon während des Tages mit diesen Belastungen einen anderen, für Sie stimmigen Umgang zu finden. Auch wenn Sie keine negativen Gedanken oder Gefühle während des Wachliegens im Bett haben, kann es hilfreich sein, nicht allzu lange, wach im Bett zu liegen. Versuchen Sie, Aufstehen und sich anderweitig beschäftigen bis Sie sich müde genug fühlen. Der Schlaf kommt oft nicht schneller oder eher, nur weil wir im Bett «auf ihn warten». Ebenfalls könnten Sie versuchen, am Morgen Licht zu tanken, denn eine lange Einschlafdauer kann auch dadurch bedingt sein, dass Ihre innere Uhr erst zu einem späten Zeitpunkt das Einschlafen und die Melatoninausschüttung begünstigt. Licht am Morgen hilft dabei, diesen Zeitpunkt nach vorn zu verlegen. Wenn Sie die Einschlafdauer auch am Tag als belastend empfinden, scheuen Sie sich nicht, ein Erstgespräch in einem schlafmedizinischen Zentrum zu vereinbaren, um abklären zu können, ob und welche Therapie angestrebt werden sollte.
Guten Tag, die Wechseljahre bereiten mir schwierige Nächte, ich wache alle 2 Stunden kurz auf, morgens um 4 dauert es dann meist mehrere Stunden, bis ich wieder einschlafen kann. Ab 6 Uhr bis 9 Uhr ist der Schlaf ungestört (aber leider aus beruflichen Gründen nicht immer möglich). Was raten Sie für einen tiefen und erholsamen Schlaf?
Albrecht Vorster: Sie können sich bei Ihrer Frauenärztin bezüglich einer Hormonersatztherapie beraten lassen. Ebenfalls empfehle ich Ihnen auch nach schlechten Nächten morgens immer zu gleich Zeit aufzustehen und nicht zu versuchen Schlaf nachzuholen. Unser Körper kompensiert verlorenen Schlaf viel eher in der folgenden Nacht mit einem mehr an Tiefschlaf. Die Schlafqualität morgens ist hingegend meist nicht so erholsam.
Oft kann ich lange nicht einschlafen oder wache kurz nach dem einschlafen wieder auf. Dann schwitze ich und habe das Gefühl mein Puls ist hoch. Das Einschlafen fällt mir so sehr schwer. Woran kann das liegen und was kann man dagegen tun? Lg
Albrecht Vorster: Sie könnten einmal ein Schlaflabor aufsuchen. Es ist nicht auszuschliessen, dass nächtliche Atemaussetzer Sie aufwachen lassen eine sogenannte Schlafapnoe.
Ich wache oft nachts auf und kann dann nicht mehr einschlafen. 30 Min.vor dem Zubettgehen nehme ich vom Arzt verordnet 8Tropfen Surmontil. Ich bewege mich viel und mache autogenes Training.
Albrecht Vorster: Ich empfehle ihnen ein Schlafprotokoll zu führen . Sollten Sie deutlich mehr Zeit im Bett liegen als Sie tatsächlich schlafen, empfehle ich Ihnen die Zeit im Bett auf 7-8 Stunden zu begrenzen.
Guten Tag Ich habe keine Frage, sondern eine Anmerkung, die leider kaum erwähnt wird. Menschen mit ADHS/ADS und/oder Autismus, haben nicht nur oft, sondern meistens Schlafstörungen, resp. einen anderen Schlafrhythmus, andere Schlafbedürfnisse, Ein- und Durchschlafstörungen, etc. Viele ältere (und jüngere) «ADHS'ler» und Autisten, die niemals diagnostiziert worden sind, weil sie nicht dem Typus des offensichtlich von der Norm abweichenden «Kranken» entsprechen, sondern sich mit intensivem und erschöpfenden «Masking» durch's Leben navigieren – finden so oft ein Leben lang keine plausible Erklärung für ihre Schwierigkeiten. Schlafstörungen gehören wie schon gesagt, in den allermeisten Fällen dazu. Die Wechselwirkung mit Erschöpfungszuständen liegt auf der Hand. Vielleicht wird das hier von unwissentlich Betroffenen gelesen und könnte dem einen oder anderen wenn nicht das Leben, dann zumindest die Lebensqualität retten, indem sie sich Klarheit und Erkenntnis beschaffen können. Wer weiss von was ich rede, weiss auch, dass das keineswegs übertrieben ist. Freundliche Grüsse
Albrecht Vorster: Ja, das ist ein bei uns bekanntes Phänomen. Insbesondere ein regelmässiger Schlafrhytmus kann die Beschwerden bei ADHS lindern und die mentale Gesundheit stabilisieren.
Guten Abend, Ich (w, 28), habe in letzter Zeit immer öfters das Problem, dass ich lange nicht einschlafen kann (teilweise bis morgens um 04:00) und während dieser Zeit auch das Smartphone einfach nicht aus der Hand legen kann. Aber auch, wenn ich abends um 22:00 schon einschlafen kann, fühle ich mich am nächsten Morgen einfach nicht erholt. Ich bin den ganzen Tag einfach nur müde und wenn ich frei habe, eigentlich auch nur am Schlafen und liegen. Wie kann ich diese Situation verbessern? Besonders das mit dem Smartphone nervt mich.
Albrecht Vorster: Ich empfehle Ihnen einen Psychologen oder Psychiater aufzusuchen. Ihre Symptomatik deutet in Richtung Erschöpfung, Depression, Burnout. Dies sollte von einer Fachperson abgeklärt werden. Vielen Stimmungserkrankungen gehen zunächst Schlafprobleme und starke Tagesmüdigkeit vorraus.
Guten Tag Viele Jahre schon leide ich unter Einschlafschwierigkeiten, d.h., oftmals liege ich mehre Stunden wach, bis ich endlich den Schlaf finde. Vor einiger Zeit wurde ich durch Bekannte auf Melatonin aufmerksam gemacht und seit ich dieses nun einnehme, verspüre ich eine deutliche Verbesserung. Mich würde interessieren, warum bei Einschlafstörungen vom Arzt nicht zuerst bestimmt wird, wieviel Melatonin vom Körper ausgeschüttet wird (könnte dies nicht eine häufige Ursache vieler Betroffenen sein?), warum dies in der Schweiz nicht rezeptfrei erhältlich ist und ob es bedenklich ist, dies über längere Zeit regelmässig einzunehmen? Freundliche Grüsse
Albrecht Vorster: Die absolute Menge an Melatonin ist nicht wirklich entscheidend und verschieden von Mensch zu Mensch. Meist wird der Melatoninmangel am Abend hervorgebracht durch einen Lichtmangel am Tag. Indem Sie tagsüber viel nach draussen gehen, steigern Sie ihre körpereigene Melatoninproduktion. Es handeld sich bei Melatonin um ein Dunkelheitshormon, Melatonin sollte daher immer zur selben Zeit eingenommen werden, um ihren Körper keine chemischen Jetlag zuzuführen. Richtig eingenommen ist es nicht bedenklich.
Ich denke, ich habe einen sehr starken Biorhythmus. Ich wache (ohne Wecker) meist zwischen 7.30 und 8.30 Uhr auf, egal, wann ich ins Bett gegangen bin. Dies ist meistens zwar praktisch, aber führt auch häufig dazu, dass ich viel zu wenig Schlaf kriege. Ich arbeite in einer Bar. Wenn ich um 4 Uhr morgens nach Hause gehe, bin ich spätestens um 9 wach, obwohl ich den Schlaf dringend nötig hätte. Ich habe mein Zimmer komplett abgedunkelt, doch das nützt wenig. Kann ich meinen Rhythmus umgehen?
Albrecht Vorster: Seien Sie dankbar für ihren starken Rhythmus. Die Regelmässigkeit des Schlafes ist wichtiger für ihren Körper als eine gewisse Stundenzahl. Das belegen auch kürzlich erschienene Studien. Sie dürfen gern aufstehen wenn ihr Körper sie weckt.
Hallo, Mein Freund hat Schlafapnöe aber er weigert sich, seine CPAP zu tragen. Was kann ich tun? Liebe Grüsse, Luigi.
Daniel Gujer: Wichtig ist eine korrekte Diagnose zu stellen um die Schlafapnoe besser beschreiben zu können und adäquate Therapien zu empfehlen. Die CPAP-Therapie ist sicher die effizienteste Lösung, wird aber von einigen Patienten längerfristig nicht akzeptiert. Alternative Therapien sind Allgemeinmassnahmen (Sport, Reduktion von Alkohol, Medikamente), eine Gewichtsreduktion (falls ein Übergewicht vorliegt, ggf. auch mit Medikamente), bei kurzem Kinn eine Therapie mit einer Unterkieferprotrusionsschiene, ggf. bei Lageabhängigkeit der Störung einer Positionstherapie, in Zukunft werden auch Medikamente eingesetzt werden können etc.... Ich empfehle Ihrem Freund dies mit einem Schlafmediziner zu besprechen um die beste Lösung zu finden.
Guten Tag Was empfehlen Sie mir für den Abend anstatt TV oder Handy? Und wie lange vor dem Schlafengehen ist ein Gebrauch von Handy oder Computer noch „sinnvoll“ oder vertretbar? Besten Dank im Voraus für Ihre Rückmeldung Freundliche Grüsse
Jens Acker: Wenn sie eine gute «Sleep Bubble» aufbauen wollen, sollten Sie die Inhalte ihres Medienkonsums ansehen. Können Sie sich ein Experiment vorstellen? Verzichten Sie während der gesamten Fastenzeit auf TV und Handy und prüfen Sie das Ergebnis. Ich bin gespannt auf Ihre Beobachtungen.
Grüezi, meine Mutte ist 87 Jahre alt und nimmt bestimmt seit 15 Jahren Zoldorm zum Einschlafen. Immer wieder hat sie versucht die Dosis zu reduzieren, aber nach 1-2 schlaflosen Nächten, hat sie dann wieder aufgegeben. In letzter Zeit klagt sie wieder über ganz schlimme Alpträume und versucht von diesem Medikament loszukommen, hat aber natürlich keine Chance. Was würden sie ihr raten, wie sie gegen ihre Abhängigkeit vorgehen soll. Tochter Vreni
Jens Acker: Ohne fachliche Unterstützung ist die Bemühung eines selbstgesteuerten Absetzens vermutlich nicht zielführend. Auch bei älteren Patienten kann eine nichtmedikamentöse Verbesserung der Schlaffähigkeit erreicht werden – sicherlich müssen begleitende Erkrankungen eine umsichtige Einschätzung der Veränderungs-Möglichkeiten erfolgen.
Guten Tag Ich bin 74 jährig, männlich. Ich mache seit Jahrzehnten regelmässig 25‘ Mittagsschlaf. In letzter Zeit bin ich häufig nach dem Schlaf – ich falle sehr leicht in den Schlaf – emotional und auch köperenergiemässig in einem schweren Tief, aus dem ich nur schwer wieder herauskomme. Haben Sie eine Erklärung und evtl. auch einen Rat dazu? Vielen Dank
Albrecht Vorster: So sie schnarchen sollten Sie dies einmal im Schlaflabor abklären lassen. Ansonsten würde ich Ihnen empfehlen den Schlaf auf 15 min zu verkürzen, damit sie nicht in den Tiefschlaf fallen. Dies ist beim Mittagsschlaf eigentlich nicht gewünscht, da er Puls und Blutdruck stark herunterfährt.
Ich bin weiblich, 69 Jahre alt, bewege mich viel und schlafe schon seit jeher schlecht. Ich habe keinen Fernseher, vermeide abends Bildschirm-Licht, esse leicht und versuche entspannt ins Bett zu gehen. Ich schlafe innerhalb weniger Minuten ein, erwache aber jede Nacht (zu unterschiedlicher Zeit) und kann dann lange nicht mehr einschlafen. Ausser, wenn ich vergessen habe das WLAN abzustellen oder das Natel auszuschalten. Komischerweise schlafe ich in diesem Fall sofort wieder ein. Aber wehe ich mache das extra. Dann bewirkt es das Gegenteil. Dies ist keine einmalige Erscheinung, sondern Regelmässigkeit. Was kann das nur bedeuten und welche Konsequenzen kann ich evtl. daraus ziehen? Besten Dank für Ihre Antwort!
Albrecht Vorster: Ich musste ihr Frage gerade zweimal lesen. Ja das ist kurios, da ja die meisten Menschen angeben schlechter zu schlafen, gerade wenn Sie das Natel oder WLAN angeschaltet haben. Dennoch kam mir gerade eine mögliche Begründung. Könnte es sein, dass Sie gerade an Abendenden an denen sie so befreit und Gedankenverloren sind, eben auch vergessen das Natel auszuschalten. Sie sind dann vieleicht so befreit von allem «Müssen» und Vorsichtsmassnahmen, dass Sie sich beschwingt in die Federn fallen lassen und alles um sich herum vergessen und dann himmlisch schlafen. So ist es vielleicht eher den Kopf den Sie lernen abzuschalten als Natel und WLAN. Schlafen ist loslassen, alles egal sein lassen... wie wärs damit?
Guten Abend Abends lese ich Im Bett jeweils eine Stunde. Einschlafen ist dann kein Problem, in der Nacht wache ich aber auf, muss auf die Toilette und kann dann 2 bis 3 Stunden nicht mehr einschlafen. Welches Licht eignet sich zum Lesen im Bett, oder soll ich das ganz sein lassen? Freundliche Grüsse
Jens Acker: Bei Schlafstörungen gilt: eine längere nächtliche Aktivierung im eigenen Bett wird im Rahmen einer schlafbezogenen Therapie nicht gewünscht – das Bett wird als ein Schlafort (und Ort für Sex) betrachtet. Aus diesem Grund wird vom Lesen abgeraten, da dies unsere geistige Aktivität eher steigert (und in der Regel in der Nacht keine langweilig Bücher sondern eher unterhaltsame und stimulierende Literatur konsumiert werden).
Guten Abend, seit rund 5 Monaten kann ich nicht mehr durchschlafen. Ich erwache jede Nacht 1 – 2 Mal . Glücklicherweise kann ich immer wieder sogleich weiterschlafen und fühle mich am Morgen nicht müde. Trotzdem möchte ich wieder einmal eine komplette Nacht durchschlafen. Von meinem Hausarzt habe ich Zolpidem Zentiva erhalten – ohne Erfolg. Danke für Ihre Antwort.
Carolin Reichert: Es ist nicht ungewöhnlich, in der Nacht aufzuwachen und dann wieder einzuschlafen. Das ist zunächst nicht besorgniserregend. Eine Therapie (sei es medikamentös oder psychotherapeutisch) erscheint vor allem dann wichtig, wenn das Wachsein in der Nacht als belastend empfunden wird und/oder man sich am Tag durch das nächtliche Aufwachen beeinträchtigt fühlt. Zudem erscheint es ratsam, den Auslöser (vor rund 5 Monaten) in den Blick zu nehmen und zu evaluieren, ob es hier einer spezifischen Therapie bedarf.
Hat es eine bestimmte Bedeutung, wenn man immer zur gleichen Zeit aufwacht? Bei mir ist das meistens um 02.00 Uhr?
Jens Acker: Unser Schlaf läuft in Zyklen ab, die eine individuelle Länge haben (meist zwischen 60 und 120 Minuten). Am Ende dieser Zyklen tritt häufig eine Weckreaktionen auf, was die Regelmässigkeit unseres nächtlichen Aufwachens erklärt (Voraussetzung: Regelmässige Bettzeiten).
Guten Abend Ich bin 60, habe keine Probleme mit Einschlafen, aber mit dem Durchschlafen. Ich wache 3-4 in der Nacht auf, also alle ca. 2 Stunden. Auch träume ich sehr viel und denke bei jedem Aufwachen, es sei Morgen. Was kann ich tun?
Jens Acker: Eine hartnäckige Durchschlafstörung gehört in ihrem Alter zumindestens mit einer einfachen Screeningmethode abgeklärt (Ausschluss nächtlicher Atmungsstörungen die entsprechende Symptome erklären könnten). Diese Screenings stehen bei niedergelassenen pneumologischen Kollegen und im schlafmedizinischen Zentrum zur Verfügung (Untersuchung erfolgt zu Hause in ihrem eigenen Bett und wird später von einem Experten ausgewertet).
Ist auch das Licht von E-Readern z.B. Tolino schädlich (wie Handys oder Tablets? Danke fürs Feedback
Jens Acker: Es geht ihr nicht nur um das Licht der Reader sondern auch den Inhalt der Literatur, die sie lesen – was in dieser Diskussion etwas zu kurz kommt. Solange sie gut einschlafen können Sie natürlich weiter lesen.
Grüezi mitenand! Ich bin 70 Jahre alt. Kann seit einigen Jahren nicht mehr durchschlafen. Habe keinen Tiefschlaf mehr. Nehme keine Medikamente. Lege mich gegen 22.00 Uhr ins Bett und stehe gegen 08.00 Uhr auf. (Mache keinen Mittagsschlaf). Einschlafen geht eigentlich gut. Dann: ich erwache manchmal nach einer Stunde wieder – meistens sicher nach 3 Stunden. Habe aber das Gefühl ich hätte gar nicht geschlafen. (Zur Toilette muss ich nicht – gehe manchmal trotzdem). Je nach dem kann ich wieder einschlafen für eine oder höchstens drei Stunden. Viele Male bin ich aber auch bis zu zwei Stunden wach. Am Morgen fühle ich mich nicht erholt und bin müde – stehe aber trotzdem auf. Habe schon „VIELES“ probiert! ( Essverhalten/Spaziergänge am Abend/kein TV vor dem Schlafengehen/kein Computer am Abend etc.). Frage: Haben Sie mir einen „Typ“ wie ich meinen Tiefschlaf wieder finde ( wenn auch nur für eine Stunde)! Vielen Dank. Freundliche Grüsse.
Albrecht Vorster: Sie liegen ja tatsächlich 10 Stunden im Bett! Es gibt kaum jemanden der täglich 10 Stunden schlafen kann. In ihrem Alter sind eher 7 Stunden Schlaf möglich. Durch solch lange Bettliegezeiten wird ihr Schlaf dünner und sie wachen häufiger auf. Begrenzen Sie fürs erste ihre Schlafdauer von 22 Uhr auf 5 oder 6 Uhr. Das sollte nach wenigen Wochen ihren Schlaf deutlich verbessern. Weniger ist mehr!
Ich nehme seit längerm (ca 2 Jahren) Melatonin. Oft ein Mischpräparat mit Baldrian, Zink, Passionsblume, Vit B. etc. Kann ich so weiterfahren? Habe seit Jahren Insomie, ear schon im Schlaflabor (habe keine Apnoes) in Gruppentherapie Schlafstörung (keine Hilfe gefunden und Veränderung erlernt)
Albrecht Vorster: Wenns Ihnen hilft, dürfen Sie es gerne weiternehmen. Ich empfehle ihnen eine Stunde kürzer im Bett zu liegen, als sie es derzeit tun, das macht den Schlaf kompakter und tiefer.
Guten Abend Können meine Schlafstörungen daher kommen, dass ich mein Bett umgestellt habe, und es nun an der «falschen» Wand steht? Und warum wach ich Nachts auf und kann den Schlaf nicht mehr finden?
Albrecht Vorster: Was wäre denn die richtige Wand? Sie sollten sich in ihrem Bett wohl, geborgen und sicher fühlen. Wählen Sie nach diesen Aspekten den besten Ort für sich aus. Ansonsten empfehle ich Ihnen eine kognitive Verhaltenstherapie für Insomnie.
Guten Abend, ich schlafe gut ein und durch. Aber durch die Smartwach weiss ich, dass ich zu kurzen Rem-Schlaf habe. Meistens (4-6x in der Woche) sind es nur 10-30 Minuten und ich fühle mich dann energielos und habe auch häufiger Migräne. Pflanzliche Mittel (redormin) halfen nichts. Was kann ich für mehr Rem-Schlag tun? Herzlichen Dank für die Rückmeldung.
Albrecht Vorster: Smartwatches sind sehr schlecht darin Schlafphasen korrekt zu messen. Ich gehe bei ihnen von Fehlmessungen aus, insbesondere da sie keine ein und durchschlafprobleme aufweisen. Ziehen Sie nachts am besten ihre Smartwatch aus, sie können wahrscheinlich sehr gut ohne schlafen, wie auch die Jahre bevor sie diese Uhre gekauft haben.
Guten Abend Ich habe immer wieder das Problem müde und erschöpft einzuschlafen, nach wenigen Minuten wieder aufzuschrecken, um danach teilweise bis zu einer Stunde hellwach dazuliegen, um wieder einzuschlafen. Was könnte da zugrunde liegen, resp. was kann man dagegen tun? Herzlichen Dank
Albrecht Vorster: Das hört sich für mich nach starkem inneren Stress an. Ich empfehle Ihnen vor dem ins Bett gehen eine 15 min Entspannungsübung durchzuführen zB Atemmediation oder progressive Muskelentspannung. Gerne auch ein heisses Bad zum runterkommen.
Ist es auch eine «Schlafkrankheit» wenn ich zu gut schlafe und am morgen ungefähr 5 Wecker brauche, dass ich überhaupt aufstehen? Oft ist es sogar so, dass ich diese Wecker im «Halbschlaf», nicht ganz bewusst, einfach abstelle und oft verschlafe...
Albrecht Vorster: Das ist eher ein HInweis darauf, dass Sie zu früh aufstehen, entweder weil Sie noch nicht ausreichend Schlaf bekommen haben, oder ein starker Spättyp sind.
Ich nutze in den Wintermonaten morgens jeweils eine Lichtherapielampe (Sanalux San 40, 5000-1000 Lux je nach Entfernung). Unter der Woche nutze ich Sie ca. 10-15 min so gegen 6:00 Uhr. Wenn ich frei habe stehe ich später auf und nutze die Lampe dann bis zu 1.5h aber dafür in einer Distanz von mehr als 1.5m. Kann ich so weiterfahren oder empfehlen Sie eine andere Nutzung für einen besseren Tag-Nacht-Rythmus? Wie ist es in der helleren Jahreszeit, kann ich die Lampe auch dort nutzen? Vielen Dank für Ihre Antwort
Daniel Gujer: Die Frage ist wozu Sie die Lichttherapie einsetzen. Leiden Sie unter einer saisonalen affektiven Störung (winter blues) geht es Ihnen generell in den Wintemonaten «schlechter», fühlen Sie sich depressiv oder erschöpft? Oder sind Sie ein Nachtmensch und haben mühe am Abend den Schlaf zu finden? Zu empfehlen ist ein Lichttherapie möglichst nach dem Aufstehen mit 10'000 Lux im Abstand von 50 cm für 30 Minuten. Je früher Sie das Licht nach dem Aufstehen anwenden desto effizienter ist die Behandlung. Der Effekt sollte sich recht schnell innerhalb der ersten Therapiewochen einstellen. Wenn die Tage wieder länger werden genügt dann das natürliche Tageslicht. Besuchen Sie www.cet.org für mehr Informationen!
Seit 35 Jahren IV, wegen Psyche. Viele verschiedene Neuroleptika. Vor 20 Jahren nur noch häppchenweise Schlaf, höchstens 1,5 Stunden am Stück, auch mit Benzos gegen Panikattacken. Heute keine Benzos mehr, keine Panik, keine Psychose- aber immer noch nur Häppchen Schlaf. Mit manchmal Alkohol, Kaffee, seit einem halben Jahr das neue Medi Quiviq- mein Gott, wer kann mich beraten zu einem besseren Schlaf!? Sei es Gewohnheiten, Lebensführung, oder realistischer mit Medikamenten,
Albrecht Vorster: Suchen Sie ein Schlafzentrum welches eine Therapie mit kognitiver Verhaltenstherapie anbietet zB Barmelweid, Zurzach Care in Luzern, Sleep House in Bern. Der Beginn könnte ein sehr regelmässiger Schlaf sein. Führen Sie gerne einmal ein Schlafprotokoll!
Wie hänget Schlafstörige mit Angstzueständ zemme?
Albrecht Vorster: Ängste lassen und nicht einschlafen. Wer sich Sorgen macht hält sich fest am Tag und kann nicht loslassen und in den Schlaf fallen lassen. Man kann sie Insomnie auch als Angststörung bezeichnen.
zwei Typos: Ängste lassen uns nicht einschlafen. Wer sich Sorgen macht hält sich fest am Tag und kann nicht loslassen und in den Schlaf fallen lassen. Man kann die Insomnie auch als Angststörung bezeichnen.
In den 1- ca 5 Tagen vor der Mens schlecht schlafen, sei hormonell erklärbar. Warum ist diese Tatsache so unbekannt? Welche (möglichst natürliche) Mittel können da helfen? (Baldrian und Hopfen reichen da meistens nicht mehr.)
Albrecht Vorster: Es ist vollkommen ok ein paar Tage im Monat nicht optimal zu schlafen. Gerne dürfen Sie es sich an diesen Tagen gut gehen lassen. Ein heisses Bad nehmen, einen gemütlichen Fernsehabend und etwas später ins Bett gehen.
Guten Abend Wie kommt es, dass ich vor dem Fernseher einschlafe, obwohl das Fernsehlicht meine Schlafbereitschaft laut Ihrer aktuellen Sendung herabsetzt? Wenn ich dann wieder aufwache, habe ich Probleme zur gewohnten Zeit einzuschlafen. Normalerweise schlafe ich sehr schnell ein. Freundliche Grüsse,
Carolin Reichert: Beim Einschlafen (und auch Durchschlafen) spielen verschiedene Prozesse eine Rolle. Wichtig ist neben der inneren Uhr auch der sogenannte Schlafdruck und ein Gefühl der Entspannung und/oder Sicherheit. Schlafdruck baut sich auf, solange wir wach sind, und wird während des Schlafs abgebaut. Wenn Sie tagsüber wach waren, sollte er am Abend also eine gewisse Höhe erreicht haben. Der Fernseher hilft häufig dabei, zu entspannen («abzuschalten»). So kommt es, dass Sie auch vor dem Fernseher einschlafen können, auch wenn es mit Blick auf die innere Uhr nicht die besten Bedingungen sind und sie die Schlafbereitschaft etwas herabsetzt. Nach dem Nickerchen vor dem Fernseher ist dann der Schlafdruck abgebaut und es ist daher schwierig, zur gewohnten Zeit einzuschlafen. Es müssen jeweils mehrere Bedingungen gegeben sein, um gut einschlafen zu können.
Ich habe knap 30% Apneu. Schnarche sehr stark. Mit der velumont-Spange sagt meine Frau schnarche ich auch. Was für altrnativen gibt es noch? MfG
Daniel Gujer: Ich empfehle Ihnen die nächtliche Atemstörung in einem Schlaflabor oder Pneumologen weiter abklären zu lasen. Grundsätzlich empfehle ich die «Schnarchspange» nur bei Schnarcher:Innen ohne nächtliche Atemstörungen.
Grüezi mitenand Seit etwa 3-4 Jahren leide ich darunter, dass ich in meinen Träumen mitgehe. So spiele ich zum Beispiel Fussball, und „gingge“ dann in die Wand. Oder Handball und werfe dann den Ball an die Wand. Ich erwache erst, wenn ich Schmerzen verspüre. Manchmal kämpfe und schlage ich mich mit Gegnern und treffe dann meine Frau. Kürzlich bin ich aus dem Bett gefallen, weil ich in einen Pool springen wollte. Vor 3 Wochen fiel ich ebenfalls aus dem Bett, weiss aber nicht weshalb. Gelegentlich brülle ich auch ein paar Sachen. Wir sind sehr besorgt über diese immer wieder vorkommenden Ereignisse. Inzwischen schlafe ich in einem anderen Zimmer und habe die Matratze auf den Boden gelegt. Was können Sie mir raten? Freundliche Grüsse
Daniel Gujer: Gut das Sie alleine Schlafen und die Bettumgebung gesichert haben, damit Sie sich oder Ihre Frau nicht gefährden! Ich empfehle Ihnen eine Überweisung in ein Schlaflabor, um die Störung richtig abzuklären!
Mein Sohn 9 Jahre kann sehr oft lange nicht einschlafen. Steht kurz auf Wc was trinken wieder, er probiert es manchmal über eine Stunde oder 2 hinaus. Wenn er ausschlafen kann, schläft er sehr lange. ca. 10 Std. Somit könnten wir ausrechen wieviel schlaf er braucht. Er sagt nie er sei müde. Ich habe das Gefühl, er würde wach bleiben bis zum Umfallen. Manchmal sagt er er hätte ein Alptraum, aber er ist hellwach und ich denke er kann gar noch jicht geschlafen haben. Zimmer ist dunkel. Wir konsumieren keine Medien am Abend.Auch am Tag max 30min. Er macht 3 mal die Woche Sport und hat viel Bewegung. Er hatte bereits als Baby sehr lange bis er einlafen konnte, auch als kleinkind. Er schlief lange im Elternbett. Fühlt sich auch jetzt noch da am wohlsten. Seine Schwester schläft innert 3 min ein, auch schn seit Baby. Mir haben auch schon Meditations Kindertraumreisen probiert, oder Meditation mit Körper entspannen. Oder Tee’s die den schlaf fördern. Aber nicht hat eine offensichtliche Besserung gebracht. Er schlaft oft kit offenen Mund, hat riesen Mandeln. Aber keine Apnoe. Ausser er ist sehr sehr Erkältet. Was sollen wir noch probieren?
Carolin Reichert: Nicht jedes Kind braucht gleich viel Schlaf. Ob ein Kind Schlafmangel hat, zeigt sich zum Beispiel darin, dass es am Tag müde, unausgeglichen und unkonzentriert ist. Ich bin mir nicht sicher, ob dies bei Ihrem Sohn der Fall ist. Falls es nicht der Fall ist, könnte es sein, dass ihr Sohn mit etwas weniger Schlaf unter der Woche gut zurechtkommt. Daneben ist es wichtig zu klären, ob ihr Kind eventuell eher ein später Chronotyp ist. Die innere Uhr würde in diesem Zeit einen eher späteren Einschlafzeitpunkt begünstigen und es schwierig machen, früh am Abend einzuschlafen. Falls ein Schlafmangel vorliegt, kann Morgenlicht dazu genutzt werden, die innere Uhr etwas vorzustellen und ein früheres Einschlafen zu begünstigen. Zudem können Sie auch mit Ihrem Kind darüber sprechen, ob es beim Einschlafen bestimmte Ängste oder Bedenken hat. Diese gilt es kindgerecht zu adressieren, sodass ihr Sohn sich im Bett sicher und geborgen fühlen kann. Sprechen Sie über die verschiedenen Möglichkeiten mit Ihrem Kinderarzt.
Ich habe seit länger Zeit Durchschlafschwierigkeiten .Mit dem 7 schläfer App kann ich wunderbar einschlafen aber nach zwei Stunden ist fertig lustig und den Rest der Nacht verbringe ich mit lesen herumwälzen und einmal die Woche Trittico.Könnte der 7 schläfer ein update bringen mit langzeit wirkung ? Ich habe Jahrgang 1955 und danke für die Info. Liebe Grüsse
Albrecht Vorster: Ich empfehle Ihnen die Zeit im Bett auf maximal 7 Stunden zu begrenzen. Also zB von 23 Uhr bis 6 Uhr. Auch am Wochenende.
Guten Tag Ich bin Vater von Zwillingen und schlafe nun seit einem Jahr schlecht. Schlecht heisst nicht zwingend, dass ich nicht zu meinem Schlaf käme. Ich wache oft um 4 Uhr morgens auf (aufgrund eines Kindes), kann dann aber lange (1-2h) nicht einschlafen. Ich habe wenig Stress, bewege mich mind 2x pro Woche ausgiebig, ernähre mich ausgeglichen, trinke keinen Alkohol und Kaffee. Vor dem ins Bett gehen habe ich mindestens 1h kein Telefon / TV vor meinen Augen. Wissen sie, voran das liegen könnte?
Albrecht Vorster: Gratulation zu ihren zwei Kindern! Das ist eine neue emotionale Rolle in der Sie nun sind! Das bewegt einen auch innerlich, wenn einen so ein kleines Wesen Nachts aufgeweckt hat und Emotionen (auch positive) sind ein starker Wachmacher. Sie scheinen ansonsten einen gesunden Lebensstil zu haben. Geniessen Sie die 1,5h Nachts die sie mitunter für sich haben. Nach etwa 1-2 Jahren werden die kleinen gut durchschlafen können.
Es gibt die 3-2-1 Regel: 3h vor dem Bettgehen kein Essen mehr, 2h vorher kein Trinken mehr und 1h davor keinen Screen mehr. Welche Strategien kann man anwenden, damit dies auch funktioniert und man nicht das Mobile wieder ins Bett nimmt oder man wach im Bett liegt? Man weiss, dass es gut wäre, doch trotzdem machen Menschen es nicht. Warum? und was tun dagegen?
Albrecht Vorster: Es gibt Apps die das Smartphone ab einer gewissen Zeit sperren. Sie können es auch zum Laden in die Küche legen. Seien sie nicht zu hart mit den Regeln, sie dürfen auch gerne noch kurz vor dem Schlafen etwas trinken.
Ich hatte bis vor 2 Jahren das Glück einen sehr guten Schlaf zu haben (7-8h ohne zu erwachen und fit tagsüber). Nach meiner Coronainfektion (Infekt war mild und wurde ohne Arzt zuhause auskuriert) ist mein Schlaf schlechter geworden. Ich erwache seither morgens sicher eine Stunde früher als gewohnt und schlafe nur noch 6-7 Stunden. An meinen Schlafgewohnheiten und Lebensumständen hat sich sonst nichts geändert (kein Stress, Sport und Ernährung unverändert). Ich komme auch mit dem kürzeren Schlaf und etwas weniger Energie durch den Tag. Nur abends merke ich den Unterschied, ich schlafe neu manchmal ungewollt vor dem Fernseher oder beim Buch lesen ein – das kannte ich zuvor überhaupt nicht. Kann Corona den Schlaf beeinflussen und auch nach 2 Jahren noch? Meine Situation ist nicht dramatisch und es ist vermutlich schwer eine Ursache zu finden. Sollte ich sowas trotzdem mit einem Arzt ansehen?
Albrecht Vorster: Ihr Schlafryhtmus hat sich nun etwas vorverlagert. Sie wachen früher auf und werden entsprechend dafür abends früher müde. Das kann an Corona liegen, ist aber meist eher eine natürlcihe Folge des Älter werdens (ab dem 30. Lebensjahr). Ein früherer Ryhtmus ist nicht ungesund, im Gegenteil. Sie dürfen ihn gerne annehmen.
Ich habe das Gefühl, dass ich seit kurzem mehr in der Leichtschlafphase bin und weniger in die Tiefschlafphase kommen kann. Woran kann das liegen und wie kann ich das ändern?
Carolin Reichert: Subjektiv ist es für uns nicht eins zu eins wahrnehmbar, wie viel Tiefschlaf per se in einer Schlafepisode vorhanden ist. Neben vielen verschiedenen anderen Einflussfaktoren ist die Schlaftiefe abhängig davon, wie lange wir vor dem Schlaf wach waren. Der Schlaf wird üblicherweise umso tiefer, je länger wir zuvor wach waren.
Guten Tag, Danke für das interessante Thema. Ich bin aufgrund meines sehr hohen Blutdrucks morgens auf das Thema Schlafapnoe aufmerksam geworden. Zwischenzeitlich wird der Bluthochdruck medikamentös behandelt, aber das Thema besteht natürlich weiterhin. Kann es sein, dass es drei Monate dauert, bis man einen Termin einem Schalflabor bekommt?
Daniel Gujer: Ich schlage Ihnen vor den Blutdruck über 24h zu messen und eine nächtliche Messung der nächtlichen Sauerstoffsätttigung (kann Ihr Hausarzt durchführen). Falls der Blutdruck in der Nacht nicht genug abfällt und die nächtliche Sauerstoffsättgung auffällig ist sollte eine Weiterabklärung, auch bei einem Pneumologen, veranlasst werden.
Guten Tag Ich, weiblich, 62 jährig,bekam 2023 nach einer Erkältung einen starken Tinnitus. Das Einschlafen und Durchschlafen wurde für mich zum Problem. Meine Ärztin verschrieb mir 15 mg Mirtazapin vor dem Einschlafen am Abend. Ich konnte gut schlafen, war aber am nächsten Tag extrem erschöpft. Ich habe die Tabletten von Woche zu Woche reduziert und schlafe nun gut mit 3.5 mg. Ich kann so meinen Tag gut bewältigen. Mehrmals habe ich probiert die Dosis immer mehr zu reduzieren oder ganz abzusetzen. Dann habe ich aber immer wieder starke Einschlafprobleme, sodass ich gefühlt die halbe Nacht wach bin. Ohne Medikament klappt es nicht. Und der Tinnitus ist immer noch da. Meine Frage: Ist es unproblematisch, wenn ich diese 3,5 mg Mirtazapin ewig nehme? Oder könnte man irgendwie davon loskommen? Vielen Dank für Ihre Antwort und beste Grüsse
Albrecht Vorster: Ich empfehle ihnen eine kognitive Verhaltenstherapie für Insomnie bei einem Psychologen oder Psychiater mit Schlafspezialisierung. Das Mirtazapin erscheint mir unbedenklich, aber ebenso unnötig, ihrem Schlaf scheint es auch nicht zu helfen.
Guten Tag! Ich wache jeweils in der 2. Zyklushälfte um ca 3-4 Uhr auf und kann nicht mehr einschlafen. Können sie mir etwas empfehlen? In der 1. Zyklushälfte ist Schlaf kein Problem für mich und Einschlafen am Abend gar nie. Vielen Dank!
Albrecht Vorster: Begrenzen Sie in der zweiten Zyklushälfte ihre Zeit im Bett auf maximal 7 Stunden.
Hallo, Ich bin 78 Jahre alt, gesund, aber ich leide seit Jahren an Schlafproblemen. Von 1/4 Tablette ZOLPIDEM 10 bin ich heute bei einer ganzen Tablette angelangt. Das reicht eigentlich nicht mehr, denn ich kann nicht mehr als 3 bis 4 Stunden „ruhen“. Kaum liege ich im Bett, beginnen meine Gedanken zu kreisen. Ich möchte am Morgen wieder ausgeschlafen sein. Gibt es ev. gute, effiziente pflanzliche Schlafhilfe Was raten Sie mir? Lieben Dank!
Albrecht Vorster: Ich empfehle ihnen eine kognitive Verhaltenstherapie für Insomnie bei einem Psychologen oder Psychiater mit Schlafspezialisierung. Es gibt mittlerweile auch von den Krankenkassen zugelassene Apps die einem mit einer digitalen Therapie unterstützen. Einige werden auch von Schweizer Krankenkassen übernommen. Da sollten Sie mal bei ihrer Krankenkasse nachfragen.
Guten Tag Habe eine Angststörung und mittelschwere Depression nehme 50mg Trittico retard jeden 2. Tag 1 Deanxit zum Einschlafen. Erwache 1-2Mal und gehe aufs Wc wenn alles gut geht, kann ich wieder einschlafen, wenn ich nicht anfange zu grübeln. Gehe um 22 ins Bett und stehe um 7/7.30 Uhr auf. Am Morgen bin ich soo müde und den Tag hindurch bin ich nicht sehr leistungsfähig ist das normal? Besten Dank für Ihre Bemühungen.
Albrecht Vorster: Ich empfehle ihre Zeit im Bett auf max 7:30 zu begrenzen also von 23 Uhr bis 6:30. Aktuell sind es 9:30h das tut ihrem Körper eher nicht gut und macht Sie müder. Suchen Sie morgens das Licht am besten mit einem Morgenspaziergang oder einer Lichtherapielampe. Machen Sie eine kognitive Verhaltenstherapie für Insomnie.
Guten Abend Ich, weiblich, 76 Jahre alt und normalgewichtig, leide seit meiner Jugend daran, dass ich nicht einschlafen kann oder nur kurz einschlafe und nach einer Viertelstunde wieder hell wach bin. Kaffee gibt’s bei mir nur zum Frühstück, nach 21.45 kein Fernsehen oder Handy, ich gehe jeden Tag mindestens 2 Stunden an der frischen Luft laufen, bei jedem Wetter, im Sommer viel schwimmen usw. Auch wenn ich nur 4 Stunden geschlafen habe, stehe ich zur gewohnten Zeit auf, mache keinen Schlaf zwischen durch und gehe immer etwa um die gleiche Zeit ins Bett. Ich befolgte alle Ratschläge, aber nichts half. Ich habe es satt, von allen Seiten zu hören „schlafen kann man lernen“. Seit ein paar Jahren nehme ich ab und zu abends um 10 ein halbe Tablette Seresta also 7,5 mg und seit letzten Juni jeden Abend. Seit dem schlafe ich mit, wenigen Ausnahmen, gut und fühle mich am Morgen erholt. Was ist so verwerflich, wenn man ein Schlafmittel braucht? Bei Bluthochdruck sagt auch niemand, man müsse nur entspannen und das Problem löse sich von selbst. Nur wer selber schon betroffen war, weiss was es heisst nicht schlafen zu können. Freundliche Grüsse
Albrecht Vorster: Das klingt als seien Sie eine Kurzschläferin von Geburt aus. Ich empfehele ihnen täglich nicht länger als 6 Stunden im Bett zu verbringen. Ihr Schlaf wird sich verbessern und auf das MIttel welches langfristig viel Geld kosten und ein Risiko für Dmeenz darstellt könnten Sie möglicherweise verzichten. Ihr Schlaf scheint gesund. Sie gehen lediglkich zu früh ins Bett. Bevor sie tatsächlich schläfrig sind und ihre AUgen zu fallen. Hören Sie auf ihren Körper und gehen erst ins Bett wenn ihr Körper sich meldet anstatt aus Vernunft.
Was gibt es für Empfehlungen für Schlafstörungen in Zusammenhang mit hormonellen Veränderungen z.B. in der Pubertät oder der Perimenopause?
Albrecht Vorster: Das sind beides sehr unterschiedliche Lebensabschnitte. In beiden kann man empfehlen sehr regelmässig ins Bett zu gehen und ebenso regelmässig morgens nach max 8 Stunden Bettliegezeit aufzustehen. Ansonsten sieht es hormonell doch sehr unterschiedlich in beiden Lebensabschnitten aus.
Guten Abend! Ich bin eher ein Morgenmuffel und habe teils grosse Schwierigkeiten den Tag zu starten. Oft «verschwende» ich viel Zeit am Smartphone im Bett, anstatt direkt aufzustehen und ärgere mich im Nachhinein darüber. Was für Tipps haben Sie, um das zu vermeiden? Wie kann ich mir eine geeignete Morgenroutine aneignen? Besten Dank und freundliche Grüsse
Albrecht Vorster: Platzieren Sie ihren Wecker entfernt von ihrem Bett, so dass Sie gezwungen sind aufzustehen.
Guten Abend Ich leide unter mittelschwerer Schlafapnoe. Hatte ca. 10 Jahre zu hoher Blutdruck und nahm Tabletten. Seit ich nachts eine Maske trage ist der Blutdruck normal. Ich habe vom Arzt vor 5 mte den Test verlangt, weil ich Infos über Symtome im Internet gelesen habe. Bin 67, männlich. Hatte 20 kg Uebergewicht. Habe nun schon 10kg durch Ernährungsumstellung abgenommen. Frage, habe ich rein mit Gewichtsverlust eine Chance oder gar Garantie, dass ich eines Tages auf das Cpap verzichten kann?
Daniel Gujer: Unter Umständen ja. Wir wissen, dass eine relvante und nachhaltige Gewichtsabnahme das Schlaapnoesyndrom reduziert, bzw. verbessert. Wichtig ist die Atemstörung bei stabilem Gewicht zu kontrollieren.
Ich fühle mich nie erholt. Schon seit jeher habe ich einen derart leichten Schlaf, dass ich ab den kleinsten Geräuschen erwache. Auch das nächtliche Tragen von Ohrenpfroopfen hilft nur bedingt. Ein Tracking durch eine «Gesundheits-Uhr» hat mir aufgezeigt, dass ich nur zwischen ca. 25 und 30% der Nacht jeweils im Tiefschlaf verbringe, den Rest in Leichtschlafphasen. Ich gehe regelmässig und zu einer vernünftigen Zeit schlafen und auch sonst würde ich mir nicht einen ungesunden Lebensstil attestieren. Könnte dieser leichte und nicht erholsame Schlaf etwas mit dem mir diagnostizierten ADS zu tun haben? Kann ich irgendetwas dagegen tun?
Albrecht Vorster: Lassen Sie sich mal in einem Schlaflabor auf eine Schlafapnoe untersuchen. Übrigens wäre ein Tiefschalhfanteil von über 25% ein fantastischer Wert. Die Uhren können die Schlafanteile aber nicht verlässlich messen. Am besten legen Sie ihre uhr vor dem Schlafengehen neben das Bett.
Guten Tag Meine Tochter arbeitet in der Event Branche, hat sehr sehr unregelmässige Arbeitszeiten. Das stört sie nicht, klagt aber unentwegt, wie müde sie ist. Hat sie frei, kann sie die Zeit nicht gut nutzen, schläft dann oft viel Tageszeit und kann dann in der Nacht nicht schlafen. Wo würden Sie ansetzen? Regelmässige Schlafenszeiten sind unmöglich, leider. Danke.
Albrecht Vorster: Die Müdigkeit kommt wahrscheinlich von ihrem Job. Aber aktuell ist der Leidensdruck gegenüber dem Lustgewinn (Arbeit in der Eventbranche) zu gering um einen Lebenswandel auszulösen. Da können Sie nur abwarten, denn der Impuls muss von ihrer Tochter ausgehen.
Ich kann nicht einschlafen auch wenn ich schläfrig bin. Spaziergang oder lesen helfen nicht. Brauche daher sehr oft (beinahe täglich) Schlafmittel. Am Morgen fühle ich mich nicht erholt, bin mir nicht sicher ob, und wieviel ich geschlafen habe.
Albrecht Vorster: Begrenzen Sie ihire Zeit im Bett auf maximal 6 Stunden pro Tag für mehrere Wochen. Das führt zu einer Steigerung des Tiefschlafanteils und lässt sie schneller ein und durchschlafen.
Seit über 10 Jahren habe ich Schlafstörungen, weil meine Blase mich genau ! alle 2 Std. weckt, um ca, 30g. Urin zu lassen. Die Blase wurde damals vom Urologen gespiegelt und hat nichts gefunden. Die Prostata wurde damals dann mit OP. geschält, gutartig. Antwort vom Urologen: es müsste eine andere Krankheit vorliegen und hat mich so entlassen. Ich leide an Apneu, hatte einen Apparat 5 Jahre lang, habe es aufgegeben, weil Lungenligaservice mich enttäuschte. Mag sein, dass Atemaussetzer mich auch wecken. Ich bin am Morgen nicht ausgeschlafen und tagsüber müde. Bei Tag merke ich den Harndrang weniger, so dass der Urinstrahl merklich stärker ist als nachts fast tröpfelnd. Soll ich mich mit 88 Jahren den Spezialisten mit Untersuchen noch stellen ? Die Lebensqualität leidet, mit der Müdigkeit ist der Elan dahin, was bei Tag zu unternehmen. Die Hausärztin ist mit diesen Fragen überfordert. Nehme keine Medizin gegen nervöse Blase, aber 10 Andere im Pflegezentrum.
Albrecht Vorster: Ja das Problem scheint nicht in der Blase zu liegen sondern an der Schlafapnoe wie sie richtig vermuten. Es gibt auch andere Provider für die Schlafapnoetharapie als die Lungenliga, zB vital Aire. Sie können sich das Gerät auch selber kaufen. Auch eine Unterkieferschiene, Alkoholvermeidung, Seitenlage, Zungenschrittmacher, Gewichtsverlust oder Rachenmuskeltraining können ihrer Schlafapnoe helfen. Sie ist auch der Grund für die Tagesmüdigkeit.
Guten Tag, Ich bin 68 Jahre alt und lebe alleine, trage zu Hause, beim Fitness und nachts eine Fitnessuhr – Galaxy Watch, die auch den Schlaf, den Puls und die Sauerstoffsättigung aufzeichnet. Ich trage die Uhr bewusst sehr anliegend um eine möglichst gute Messung zu erhalten. Es fällt mir auf, dass die Sauerstoffsättigung oft über Minuten, manchmal bis zu 30 Minuten unter 90% fällt oft gar zwischen 70 und 80% ist. Denken Sie, dass ich deswegen etwas unternehmen sollte und wenn ja, was? Ich danke Ihnen im Voraus für Ihre Antwort. Freundliche Grüsse
Albrecht Vorster: Sie könnten durchaus einmal eine Untersuchung im Schlaflabor machen lassen, insbesondere wenn Sie unter Bluthochdruck leiden oder tagsüber schläfrig sind beim lesen oder Autofahren.
Guten Tag. Ich kann abends problemlos innerhalb kurzer Zeit einschlafen. Leider erwache ich fast jede Nacht zwischen 02:30 und 04:00 da ich auf die Toilette muss. Danach bin ich zu wenig müde um wieder einzuschlafen. Meistens könnte ich dann um 05:30 wieder einschlafen, aber dann muss ich um 06:00 aufstehen. Haben sie einen Tipp wie ich wieder schneller einschlafen könnte? Besten Dank im Voraus für ihre Unterstützung. Freundliche Grüsse
Albrecht Vorster: Stehen Sie regelmässig bereits um 5 Uhr auf. So intensivieren Sie etwas ihren Schlaf durch den zusätzlichen Schlafdruck.
Gut ein Jahr lang habe ich das Medikament Pregabalin, 200 mg, eingenommen und seit10 Jahren nehme ich zum schlafen 1/2 Tablette Quetiapin ( Schlafstörung nach Brustkrebs und Chemo). Nun habe ich seit ca 2 Monaten Ein- und Durchschlafstörungen. Kann das am Pregabalin liegen? Habe aber ganz langsam reduziert, während 2 Monaten. Danke für Ihre Antwort
Albrecht Vorster: Pregabalin ist eher schlafförderlich, insbesondere so ein Restles Legs Syndrom vorliegt.
Guten Abend zusammen seit mehrere Monaten ( w 54 Jahren9 leide ich unter Schlafstörungen und letztes Jahr so stark, dass ich 10 Wochen nicht mehr schlafen konnte. Das heisst, es fühlte sich sehr stressig und angespannt an und war am Morgen natürlich komplett erschöpft bis hin, dass ich nichts mehr essen konnte und ich am Limit war. Ich habe mich selbstständig ans Schlafzentrum im KSSG gewendet und dort wurde eine Chronische nicht-organische Insomie fesgestellt. Mir tat es einfach gut, dass man mich verstanden und ernstgenommen hat. Da ich seit gut einem Jahrzehnt mich intensiv mit MBSR beschäftige und auch Grund und Vertiefungskurse in diesen letzten Jahre der Achtsamkeitspraxis besucht habe freut es mich, dass diese inzwischen wieder greifen und ich somit mehrer Stunden am Stück gut bis sehr gut Schlafen kann, obwohl ich in der Nacht nach wie vor zwischen 1-3 Stunden wach liege, fühle ich mich am morgen erholter. Ich habe nie Schlafmedis genommen, wenn dann pflanzliche oder Lavendel. Jedoch mache ich mir selber auch immer wieder Druck, weil ich häufig lese, dass Schlafstörungen und bei mir gehen sie schon viele Monate, auch der Grund für Herzkreislauferkranungen und weiter Erkrankungen sein können. Und dieses Wissen löst bei mir inzwischen so viel Stress aus, dass ich aus dem Grund sehr mühe habe wenn ich nicht schlafen kann. ( nach meinem Wissen bin ich gesund)Dann kommen Gedanken, jetzt muss ich aber schlafen, noch besser Durchschlafen, anstonsten werde ich krank. Und dieser Druck belastet mich und weiss nicht so recht wie ich damit umgehen soll. Ich möchte ja nicht ständig zu Arzt beim kleinsten ziehem in der Brust, ansonsten werde ich ja wahnsinnig.
Albrecht Vorster: Ich empfehle ihnen eine kognitive Verhaltenstherapie für Insomnie bei einem Psychologen oder Psychiater mit Schlafspezialisierung. Es gibt mittlerweile auch von den Krankenkassen zugelassene Apps die einem mit einer digitalen Therapie unterstützen. Einige werden auch von Schweizer Krankenkassen übernommen. Da sollten Sie mal bei ihrer Krankenkasse nachfragen.
Ich, w 45, leide seit Kindheit an Schlafstörungen. Ich kann einigermassen damit umgehen, zwangsweise, aber es gibt immer wieder Phasen die sehr belastend sind und viel Lebensqualität nehmen. Frei verkäufliche Mittel wie Benocten nützen, aber der Hangover ist spürbar und der Mehrwert zu zu wenig Schlaf dadurch gering. Benzos würden mir besser helfen, aber wegen der Suchtgefahr nicht empfehlenswert. Nun bin ich aber soweit, dass ich lieber eine Abhängigkeit in Kauf nehme, als ständig unter diesen quälenden Nächten (und darauffolgenden) Tagen zu leiden. Ist das nicht vertretbar länger solche Medikamente zu verschreiben? Zu wenig Schlaf, und das über Jahre/Jahrzehnte ist wirklich Folter...
Albrecht Vorster: Ich empfehle ihnen eine kognitive Verhaltenstherapie für Insomnie bei einem Psychologen oder Psychiater mit Schlafspezialisierung. Das ist die Leitliniengerechte Therapie der ersten Wahl bei ihren Beschwerden.
Hallo Ich schaue immer vor dem schlafen gehen noch gerne Tagesschau oder eine Serie oder so, stört das dem einschlafen nachher. Ich hatte schon immer ein wenig Einschlafen Probleme auch in jüngeren Jahren wenn ich noch nicht bildschirm zeit hatte. Besten Dank
Albrecht Vorster: Dei Schlafprobleme rühren eher nicht vom TV her, sondern von einem etws zu frühen zu Bettgeh Zeitpunkt. Gehen Sie gerne mal versuchsweise eine Stunde später ins Bett.
Ich habe seit Jahren mehrwöchige Phasen mit zum Teil starken Einschlafstörungen. Dann liege ich teilweise bis in die frühen Morgenstunden wach. Plötzlich ist diese Phase wieder vorbei ohne dass ich mein Verhalten ändere und ich kann wieder wochenweise wunderbar einschlafen. Ich habe nicht die leiseste Ahnung über die Ursache dieser Schlafstörung und weshalb ich jeweils plötzlich wieder problemlos einschlafen kann. Ist ihnen so eine phasenweise Schlafstörung bekannt? Was könnte ich dagegen tun? Ich bin sonst kerngesund und treibe Leistungssport.
Carolin Reichert: Ich würde Ihnen anraten, zunächst über mehrere Zyklen guten und schlechten Schlafs zu protokollieren, wann die Phasen guten Schlafs beginnen und wie lange sie jeweils anhalten (ebenso in Bezug auf schlechten Schlaf). Protokollieren Sie auch kritische, stressige Ereignisse. Ergibt sich ein gleichbleibendes symmetrisches Schlaf-Wach-Muster ohne grösseren Einfluss durch äussere Umstände, könnte Ihre innere Uhr Schwieirigkeiten haben, sich zu takten. In diesem Fall würde ich raten, ein schlafmedizinisches/chronobiologisches Zentrum aufzusuchen.