Wenn einer eine Reise tut ... können davon nebst schönen Erinnerungen auch allerlei unliebsame Feriensouvenirs hängen bleiben. Immerhin unternehmen allein Herr und Frau Schweizer jährlich 15 Millionen Reisen und setzen sich dabei auch verschiedenen Risiken aus – manche lassen sich bei entsprechender Vorbereitung vermeiden oder verringern, andere nicht.
Was lässt sich im Vorfeld einer Reise unternehmen? Wie soll mit Beschwerden umgegangen werden, die man im Ausland «aufgelesen» hat? Prof. Christoph Hatz und Dr. Robert van der Ploeg sind im «Puls»-Chat auf Fragen rund um Reisebeschwerden eingegangen. Fünf der Antworten lesen Sie hier.
Antwort von Dr. Robert van der Ploeg: Nach einer Malaria-Infektion sind Sie nicht immun. Sie können mehrmals Malaria kriegen, und man sollte bei einer nächsten Reise in ein Hochrisikogebiet unbedingt eine Malaria-Prophylaxe einnehmen.
Frage von R. L., Ottikon: Stimmt es, dass man Antimückensprays in den Ländern kaufen sollte, die man besucht, da z.B. ein Antibrumm aus der Schweiz in Thailand nichts nützt und umgekehrt?
Antwort von Prof. Christoph Hatz: Nicht wirklich. Erstens ist der Wirkstoff fast immer der gleiche, aber die Konzentration ist unterschiedlich. Bei hoher Konzentration kann es richtig unangenehm werden und sogar Löcher in die Haut ätzen (z. B. bei einer DEET-Konzentration von 100 Prozent statt der üblichen 30 Prozent).
Frage von T. F., Zürich: Ich habe vor, wieder nach Indien und Sri Lanka zu verreisen. Letztes Jahr wurde ich vor allem in Sri Lanka sehr häufig gestochen. Meine Blutgruppe: 0 NEG C-D-E. Nützt eine Einnahme von Vitamin B im Voraus oder was könnte man tun?
Antwort von Dr. Robert van der Ploeg: Vitamin B nützt nichts gegen Mückenstiche. Verwenden Sie Mückenschutzmittel für die Haut, welche DEET enthalten. Sie können zusätzlich auch die Kleider mit Produkten wie «NoBite Kleidung» einsprayen.
Frage von N. B., Ormalingen: Ist es möglich, einen Parasiten über mehrere Jahre im Darm zu haben, der immer wieder Durchfall verursacht?
Antwort von Prof. Christoph Hatz: Theoretisch ist das möglich – im Zweifelsfall zwei Stuhlproben zur Parasitensuche veranlassen. Am besten lassen Sie sich bei einem Spezialarzt untersuchen, z. B. am Tropeninstitut in Basel.
Frage von L. S., Oberglatt: Wie kann man Bettwanzenstiche behandeln oder gar vermeiden? Wie stelle ich fest, dass solche Parasiten im Zimmer sind?
Antwort von Dr. Robert van der Ploeg: Behandelt wird mit lokalen Antihistaminika wie Fenistil. Später kann auch eine kortisonhaltige Salbe verwendet werden. Vermeiden kann man es nur, indem man die Bettwanzen bekämpft. Bettwanzen sieht man meist als kleine, sich bewegende Insekten auf den Leintüchern. Zur Bekämpfung braucht es meist neben der Reinigung der Bettwäsche den Kammerjäger, da sich die Wanzen häufig in Ritzen in den Wänden oder Möbeln aufhalten.