Kurt Prödel erzählt in seinem Debütroman vom Erwachsenwerden zweier Jugendlicher mit sprechenden Namen: Klapper und Bär. Klapper ist ein bleicher Nerd, der von seiner Klasse gemobbt wird, Bär ist seine riesinnenhafte neue Mitschülerin, die Klapper als einzige nimmt, wie er ist. Ein Jugendroman, der vom Sound und Gamer-Slang der Nullerjahre geprägt ist, und der gerade wegen seiner scheinbar einfachen Machart beeindruckende Tiefe erreicht, wenn es um die Ängste und Schwierigkeiten geht, die einen im jungen Leben umtreiben. Ein durchwegs gelungener Erstling, findet Simon Leuthold.
Eigentlich wollte sich Gustava das Leben nehmen. Aber in Tromsø durchkreuzen ein ausgestopfter Lobby-Eisbär, ein lästiger Husten und ein fiebriges Delirium ihre Selbstmordpläne. Ihr neues Ziel heisst Venedig. Hier soll Gustavas Lebenslust neu erblühen. Währenddessen stösst ihr Bruder Mikael zu Hause auf ihren Abschiedsbrief und reist Gustava hinterher. Auf den hat seine Schwester aber grade gar keine Lust.
«Venezianisches Idyll» von Christina Hesselholdt ist wie eine schaukelnde Gondelfahrt, bei der man nie weiss, was hinter der nächsten Brücke auftaucht, sagt Tim Felchlin.
Buchhinweise:
· Kurt Prödel. Klapper. 256 Seiten. park x ullstein, 2025.
· Christina Hesselholdt. Venezianisches Idyll. Aus dem Dänischen von Ursel Allenstein. 192 Seiten. Hanser Berlin, 2025.