Mit «Die Erinnerung nicht vergessen» veröffentlicht die russische Schriftstellerin Ljudmila Ulitzkaja den zweiten Band autobiografischer Prosa. Persönliche Notizen über ihre Familie, über Herkunft und Glauben, über den eigenen Körper und seine Narben stehen neben den drängenden Fragen zur aktuellen politischen und ökologischen Situation. Für Michael Luisier sind diese Texte jetzt schon ein Vermächtnis der im Berliner Exil lebenden Schriftstellerin.
«Salomés Zorn» - so heisst das Debüt der niederländischen Schriftstellerin Simone Atangana Bekono. Sie erzählt darin von der sechzehnjährigen Salomé, die früh gelernt hat, einzustecken. Doch als sie eines Tages wieder wegen ihrer Hautfarbe gemobbt und schikaniert wird, schlägt sie auf einen ihrer Widersacher ein, bis dieser ein Auge verliert. Salomé verbringt sechs Monate in der Jugendstrafanstalt.
«Ein Debüt, das mit ungeheurer Wut von strukturellem Rassismus und Fremdsein erzählt und vor Nichts die Augen verschliesst», sagt Annette König, die das Buch an den Literaturstammtisch mitbringt.
Im heutigen Kurztipp stellt Britta Spichiger einen wiederentdeckten Klassiker vor: «Wo wenig Regen fällt» der US-amerikanischen Autorin Mary Hunter-Austin. Sie schreibt über den Südwesten der USA und beobachtet das Zusammenleben von Menschen, Tieren und Pflanzen in einer in vielerlei Hinsicht ganz besonderen Landschaft. Ihr Blick ist nicht analytisch, sondern empathisch. In ihren Augen ist die Gegend nicht in erster Linie geprägt vom Überlebenskampf, sondern von einer mystischen Macht. Frei von Kitsch oder Pathos, haben ihre literarischen Skizzen auch über 100 Jahre nach ihrer Erstveröffentlichung nichts von ihrer Leuchtkraft verloren.
Buchhinweise:
* Ljudmila Ulitzkaja. Die Erinnerung nicht vergessen. Aus dem Russischen von Ganna-Maria Braungardt und Christina Links. 192 Seiten. Carl Hanser, 2023.
* Simone Atangana Bekono. Salomés Zorn. Aus dem Niederländischen von Ira Wilhelm. 246 Seiten. C.H.Beck, 2023.
* Mary Austin-Hunter. Wo wenig Regen fällt. Aus dem Amerikanischen von Alexander Pechmann. 224 Seiten. Jung und Jung, 2023.
«Salomés Zorn» - so heisst das Debüt der niederländischen Schriftstellerin Simone Atangana Bekono. Sie erzählt darin von der sechzehnjährigen Salomé, die früh gelernt hat, einzustecken. Doch als sie eines Tages wieder wegen ihrer Hautfarbe gemobbt und schikaniert wird, schlägt sie auf einen ihrer Widersacher ein, bis dieser ein Auge verliert. Salomé verbringt sechs Monate in der Jugendstrafanstalt.
«Ein Debüt, das mit ungeheurer Wut von strukturellem Rassismus und Fremdsein erzählt und vor Nichts die Augen verschliesst», sagt Annette König, die das Buch an den Literaturstammtisch mitbringt.
Im heutigen Kurztipp stellt Britta Spichiger einen wiederentdeckten Klassiker vor: «Wo wenig Regen fällt» der US-amerikanischen Autorin Mary Hunter-Austin. Sie schreibt über den Südwesten der USA und beobachtet das Zusammenleben von Menschen, Tieren und Pflanzen in einer in vielerlei Hinsicht ganz besonderen Landschaft. Ihr Blick ist nicht analytisch, sondern empathisch. In ihren Augen ist die Gegend nicht in erster Linie geprägt vom Überlebenskampf, sondern von einer mystischen Macht. Frei von Kitsch oder Pathos, haben ihre literarischen Skizzen auch über 100 Jahre nach ihrer Erstveröffentlichung nichts von ihrer Leuchtkraft verloren.
Buchhinweise:
* Ljudmila Ulitzkaja. Die Erinnerung nicht vergessen. Aus dem Russischen von Ganna-Maria Braungardt und Christina Links. 192 Seiten. Carl Hanser, 2023.
* Simone Atangana Bekono. Salomés Zorn. Aus dem Niederländischen von Ira Wilhelm. 246 Seiten. C.H.Beck, 2023.
* Mary Austin-Hunter. Wo wenig Regen fällt. Aus dem Amerikanischen von Alexander Pechmann. 224 Seiten. Jung und Jung, 2023.