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Gentrifizierung in Washington

Ein Begriff wird zum Schimpfwort: Gentrifizierung. Gemeint ist damit ein urbaner und gesellschaftlicher Wandel. In Grossstädten werden ganze Viertel luxuriös renoviert und die Mieten schiessen in die Höhe. Leute, die Jahrzehnte hier gewohnt hatten, müssen einem zahlungskräftigen Publikum weichen.

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Gentrifizierung ist tatsächlich ein oft brutaler Verdrängungsprozess, den man in vielen Grosstädten kennt. In den USA entscheidet nebst dem Geld oft auch die Hautfarbe, wer aus einem Viertel vertrieben wird. Afro-Amerikaner leben in den grossen Städten immer noch mehrheitlich in maroden Quartieren. Genau dort wittern Immobilienunternehmen den grössten Gewinn. Sie kaufen billige Liegenschaften, sanieren und verkaufen sie dann zu Höchstpreisen. US-Stadtregierungen nutzen die Gelegenheit und verkaufen Immobilien, weil sie sich den Unterhalt günstiger Sozialwohnungen nicht mehr leisten können. Das beschleunigt den ganzen Veränderungsprozess noch. In der lange mehrheitlich schwarzen US-Hauptstadt Washington etwa ist Wohnen zum weissen Luxus geworden. Eine neue afroamerikanische Bürgerrechtsbewegung mobilisiert deshalb gegen diese diskriminierende Gentrifizierung.

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