Der frische Blick auf dieses traditionelle Volksmusikgenre gelingt Mariza vielleicht auch darum so gut, weil er von aussen kommt. Sie zieht als Mädchen aus Mosambik, einer ehemaligen Kolonie Portugals, nach Lissabon. Ihre Mutter lehrt sie bereits früh die Liebe zu afrikanischer, brasilianischer Musik, Soul und Jazz. Ihr Vater zeigt ihr den Fado. Wie diese Musik in der Diktatur Salazars aus Zensurgründen erstarrte, wie Mariza den Fado für Portugies:innen wieder zugänglich machte und schliesslich daran mitbeteiligt ist, dass er es auf die Liste des immateriellen Weltkulturerbes der UNESCO schafft: darüber diskutiert Annina Salis mit Telmo Pires – einem Fadista, der als Sohn portugiesischer Eltern in Deutschland aufwuchs und für die Musik nach Lissabon zurückgekehrt ist.
Erstausstrahlung 28.11.2023
Titel / Interpret:in (Album | Label):
Ó gente da minha terra / Mariza (Fado en mim | World Connection)
Estranha forma de vida / Amália Rodrigues (The Best of Amália Rodrigues | EMI)
Barco Negro / Mariza (Fado en mim | World Connection)
Transparente / Mariza (Transparente | EMI)
Meu Fado Meu / Mariza (Transparente | EMI)
Beijo de saudade / Mariza (Terra | EMI)
Meldhor de Mim / Mariza (Mundo | Warner)
Estranha forma de vida / Mariza (Mariza Canta Amália | Warner)
Leidenschaftliche Erneuerin: Die Fadista Mariza
Eine Fadosängerin mit blondierten, raspelkurzen Haaren: Mariza fällt optisch aus der Reihe. Und auch musikalisch modernisiert die 51jährige den portugiesischen Schicksalsgesang, indem sie Jazz, Samba, Bossanova und Flamenco mit dem Fado zusammenbringt.
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