Zerbrechlich präsentiert sich PJ Harvey anfangs der 1990er. Alles nur Show? Immerhin erobert sie mit Anfang zwanzig selbstbewusst ihren Platz im Männergenre Bluesrock. Und schlägt, um ihre feministische Position zu klären, auch durchaus mal pornografische Töne an. Das ist aber nicht alles. Veränderung gehört zu PJ Harveys kreativem Prozess und so offenbart sie mit jedem Album eine neue Seite. Sie singt über Liebe, Hass und seelische Abgründe. Findet starke Bilder für gesellschaftspolitische Missstände. Rechnet mit Englands Position in der Weltpolitik ab und bereist weltweit Krisengebiete, um Stories für ihre Songs zu finden. Deren musikalische Umsetzung ist ihr mindestens ebenso wichtig. Kein Detail überlässt sie dem Zufall. Und kreiert mit jedem Album ein kleines Juwel. So ist die 55jährige Singer Songwriterin die einzige Kunstschaffende Englands, die den renommierten Mercury Prize gleich zwei Mal erhalten hat.
Die Lyrik und das Songwriting von PJ Harvey faszinieren auch Nadja Zela. Die Zürcher Rockmusikerin diskutiert in der Jazz Collection mit Annina Salis.
Die gespielten Titel:
Interpret:in: Titel (Album / Label)
PJ Harvey: The Dancer (To Bring You My Love / Island Records)
PJ Harvey: 50 ft Queenie (Rid of Me / Island Records9
PJ Harvey: This Mess We're In - Good Fortune (Stories from the City, Stories from the Sea / Island Records)
PJ Harvey: Shame (Uh Huh Her / Island Records)
Marianne Faithful: The Mystery of Love (Before the Poison / Anti Records, Naïve)
PJ Harvey: When Under Ether (White Chalk / Island Records)
PJ Harvey: The Words that Maketh Murder (Let England Shake / Island Records)
PJ Harvey: The Ministry of Defence (The Hope Six Demolition Project / Island Records)
PJ Harvey: A Child's Question, August (I Inside the Old Year Dying / Partisan)