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Keystone / Gian Eherenzeller
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100 Jahre Naturheilkunde-Pionier A. Vogel

Vor 100 Jahren hat der Naturheilkunde-Pionier A. Vogel in Basel sein erstes Reformhaus eröffnet. Heute ist die Firma weltweit tätig und hat ihren Hauptsitz in Roggwil (TG). Sie gehört zu den führenden Produzenten von Arzneimitteln aus frisch geernteten Pflanzen.

Dem Brauch und der Tradition vom Kräutersammeln ist die Firma bis heute treu geblieben. Angefangen hat alles mit einem traditionellen Kräutergarten. Der Firmengründer Alfred Vogel hat schon früh auf die Heilkraft der Natur geschworen. Er sei ein spezieller Mensch gewesen, ein Wilder, ein Revoluzzer. Damals habe es auch eine Bewegung zurück zur Natur gegeben. Vogel habe sich nicht nur bezüglich Ernährung gut ausgekannt, er sei auch ein extremer Heilpflanzen-Experte gewesen, sagt Andy Suter, CEO der A. Vogel AG.

A. Vogel wollte selber Hand anlegen

Als der Naturheilkunde-Pionier 1823 das erste Produkt in seinem Reformhaus in Basel verkauft hat, begnügte sich Alfred Vogel nicht damit. Er wollte seinen Kunden nicht nur Heilpflanzen abgeben, als Heilpraktiker wollte er bei Patientinnen und Patienten gleich selber Hand anlegen. Das habe man in Basel jedoch nicht gern gesehen, sagt Andy Suter. 

Umzug nach Appenzell

Ein Umzug in den Kanton Appenzell Ausserrhoden, mit seinem sehr liberalen Heilmittelgesetz hat sich angeboten. 1933 zog Alfred Vogel nach Spycher (AR). Anschliessend eröffnete er in Teufen eine Art Kurhaus und wurde damit immer erfolgreicher. So erfolgreich, dass A. Vogel 1963 in Roggwil die Firma Bioforce gründete, um richtig produzieren zu können.

Neuausrichtung mit alten Heilpflanzen

Heute heisst die Firma nicht mehr Bioforce, sondern A. Vogel. Diese produziert pflanzliche Arznei- und Nahrungsergänzungsmittel. In mehr als 25 Länder werden die Produkte exportiert.

Die wichtigste Heilpflanze im Sortiment ist der rote Sonnenhut. Dieser soll die Abwehrkräfte des Körpers stärken. Damit will die 100-jährige Firma weitermachen. Aber man will neu auf Pflanzen setzen, die man bisher nicht so kannte, sagt CEO Andy Suter.

Alle machen das Gleiche

Europaweit setzen praktisch alle auf die gleichen Pflanzen. Das sei ein Problem. Geht es um Schlafprobleme, bieten alle Baldrian, Hopfen oder Zitronenmelisse an. Deshalb will die Firma A. Vogel jetzt neue Wege gehen und das Wissen der Ethnobotaniker anzapfen. Es gebe noch soviele Heilpflanzen, die spannend sind. Solche Produkte möchte man entwicklen. 

Die alten Ägypter und der Lattich

Im Visier hat man den Lattich als Heilpflanze. Bereits die alten Ägypter hätten die Pflanze bereits vor mehr als 7000 Jahren genutzt, sagt Andy Suter. Im Vergleich zu den Anfangszeiten der Firma A. Vogel vor 100 Jahren habe sich viel geändert.

Alle Produkte müssen wissenschaftlich getestet sein, etliche Studien durchlaufen und den höchsten Anforderungen entsprechen. Sei es beim biologischen Anbau der Pflanzen, aber auch bei der Produktion von Arznei und Nahrungsergänzungsmittel.

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