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In fremden Schuhen

Die Ausstellung «A Mile in My Shoes» im Berner Generationenhaus lädt mit Schuhen und Geschichten zum Perspektivenwechsel ein.

Ändu ist 53, gelernter Automechaniker und Alkoholiker. Oder Ex-Alkoholiker, wenn dies denn möglich wäre. Daran zweifelt der Berner. Der Schritt zum Discounter lockt ihn auch jetzt noch. Zehn Jahre nach seinem Absturz. Dies erfährt, wer in seine Schuhe schlüpft und sich von ihm seine Geschichte erzählen lässt. Via Kopfhörer, im Café des Berner Generationenhauses.

Ändu ist nur einer von vielen Menschen, die für die Ausstellung «A Mile in My Shoes» ihre Schuhe zur Verfügung stellen und ihre Geschichte erzählen. Genauso wie die Rentnerin Erika, die sich an ihre Wanderungen als junge Frau erinnert und an die Verkupplungsversuche ihrer Mutter mit jungen Heiratsanwärtern. Die Geschichten berühren. Sie bringen Besucherinnen und Besuchern den Erzählenden näher.

«Empathie ist zentral für unsere Beziehungen»

Das ist auch das Ziel der Ausstellung, wie Andrea Hipp vom Berner Generationenhaus betont: «Empathie ist zentral für unsere Beziehungen und das gesellschaftliche Zusammenleben, auch unter den Generationen. Anhand der sehr persönlichen Geschichten können wir uns in die vielleicht fremde Lebenswelt der Erzählenden einfühlen und an Bekanntes anknüpfen. So können wir unsere Fähigkeit zur Empathie ausloten. Eine Fähigkeit, die in der Lebens- und Arbeitswelt immer stärker gefordert ist.»

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