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So fotografieren Sie unter Wasser

Was es auf dem Markt gibt, um unter Wasser zu fotografieren; warum das nichts taugt; und wie Sie trotzdem Aufnahmen des tollen Korallenriffs nach Hause mitbringen.

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  • Smartphones sind heute oft schon wasserdicht, manchmal bis zu 5 Meter Wassertiefe. Diese Eigenschaft schützt aber nur vor Spritzern oder wenn das Gerät unabsichtlich in den Pool fällt. Die Hersteller sagen dagegen meist explizit, das Smartphone nicht zum Schwimmen oder Tauchen mitzunehmen. Ausserdem ist Salzwasser viel angriffiger als Süsswasser – das Unterwasser-Selfie im Meer würden wir also sicher nicht mit dem teuren Smartphone machen. Es gibt aber für fast alle Smartphones Unterwasser-Hüllen.
  • Auch Kompaktkameras gibt es einige mit wasserfestem Gehäuse. Die sind dann oft auch geeignet, um etwas tiefer zu tauchen. Ist aber natürlich nur eine Lösung, wenn man nicht bereits eine Kamera besitzt.
  • Für grössere Spiegelreflex- oder spiegellose Kameras gibt es Hüllen. Und zwar:
  • Weiche Hüllen sind eine Art Plastiksack, in den man die Kamera packt und am Objektiv befestigt. Vorteil: Günstiger, passt auf viele verschiedene Kameras. Nachteil: Tauchtiefe eingeschränkt (weil der Sack vom Wasserdruck zusammengedrückt wird und dann das Wasser auf die Kamera drückt); Bedienung ist in der Regel sehr umständlich (man muss durch den Sack auf die Knöpfe der Kamera drücken).
  • Harte Hüllen passen genau auf die Kamera und haben auch Knöpfe aussen am Gehäuse. Vorteil: Sie können tief tauchen damit und die Bedienung ist komfortabel. Nachteil: Teuer; muss genau zur Kamera passen, und gibt es nicht für jede beliebige Kamera.

Doch das alles würden wir eigentlich für die allermeisten nicht empfehlen. Denn:

  • Smartphones und Kompaktkameras fokussieren in der Regel automatisch. Wenn im Wasser Sandpartikel schwimmen, verwirrt das diesen Autofokus fast immer (und manuell fokussieren geht oft nicht unter Wasser). Dadurch löst die Kamera oft zu spät aus und der Fisch ist schon wieder weg – oder Sie haben scharfe Sandkörnchen direkt vor der Linse und unscharfe Fische im Hintergrund im Bild.
  • Je tiefer Sie tauchen, desto weniger Licht. Wenn Sie nicht, wie die Profis, grosse Scheinwerfer mitnehmen, sind alle Fotos blaugrün und langweilig. Eingebaute Blitze bringen nichts, denn die erleuchten vor allem den Sand im Wasser direkt vor der Linse und nicht die Korallen dahinter.
  • Die Bedienung ist anspruchsvoll. Knöpfe sind schwieriger zu drücken, alles ist langsamer. Wenn Sie nicht ruhig im Wasser liegen, zielen Sie oft daneben oder sind zu spät.

Wir finden deshalb: Wenn die Bedinungen perfekt sind und das Wasser absolut klar; wenn Sie gutes Licht haben (nahe an der Oberfläche oder mit Scheinwerfern); wenn Sie eine sehr geübte Taucherin sind; wenn Sie viel Geduld und Zeit und Geld in dieses Hobby stecken – dann gelingen Ihnen bestimmt irgendwann tolle Fotos von Korallenriffen. Wenn nicht: Die Ausrüstung ist teuer und die Fotos werden ziemlich sicher enttäuschend.

Deshalb empfehlen wir stattdessen: Filmen Sie!

  • Und zwar mit einer simplen Action-Cam wie einer Gopro. Für die gibt es Gehäuse, die bis 50 Meter oder tiefer gehen – tiefer als die meisten von uns je tauchen.
  • Das Licht-Problem haben Sie zwar immer noch, und die Auflösung ist tiefer als bei einem Foto, aber:
  • Der Fokus ist in der Regel fix, der kann also nicht verwirrt sein – alles ist scharf.
  • Die Bedienung ist simpel: Bevor Sie ins Wasser springen, drücken Sie Aufnahme, nach dem Auftauchen Stop. Sie haben alles drauf und nichts verpasst – und konnten den Tauchgang geniessen.
  • Entweder mit einem Handgriff – dann unbedingt mit einer Schlaufe am Handgelenk befestigen, damit Sie die Kamera nicht verlieren.
  • Oder mit einem Stirnband am Kopf befestigen (festhalten beim ins Wasser springen oder unter Wasser aufsetzen) – wenn Sie den Fisch sehen, haben Sie ihn auch gefilmt.

Hier haben wir vor ein paar Jahren mal die Schwierigkeiten vorgeführt:

Digital geht baden: Der Unterwasser-Kamera-Test

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