Das Thema Longevity, also die Verlängerung eines gesunden Lebens, gewinnt weltweit immer mehr Aufmerksamkeit. Es geht dabei nicht nur um die Frage, wie lange Menschen leben können, sondern vor allem darum, wie diese Jahre gesund und aktiv gestaltet werden. Fortschritte in der Forschung, insbesondere in der Zellbiologie und Medizin, liefern dazu laufend neue Erkenntnisse.
Gleichzeitig sorgt die Diskussion um Longevity für Kontroversen: Während einige das Thema als Luxus für Wohlhabende bezeichnen, sehen andere darin einen wichtigen Beitrag zur Prävention und zur Verbesserung der Lebensqualität für alle. Die Biologin und Autorin Nina Ruge gibt fünf zentrale Erkenntnisse und Tipps für einen gesunden Lebensstil diskutiert, die einfach im Alltag umzusetzen sind.
1. Bewegung: Grundstein der Langlebigkeit
Regelmässige Bewegung ist essenziell, um gesund zu altern. Studien zeigen, dass Bewegung nicht nur die Herzgesundheit fördert, sondern auch altersbedingten Muskelabbau verhindert. Besonders im Alter sollte der Fokus verstärkt auf Muskelaufbau und Krafttraining gelegt werden. Schon 30 Minuten moderate Bewegung pro Tag reichen aus, um positive Effekte zu erzielen.
2. Schlaf: Geheimwaffe der Regeneration
Schlaf ist die zentrale Regenerationsphase des Körpers. Dies unterstreicht auch eine aktuelle Studie zu diesem Thema, welche 2024 im Fachjournal «Neurology» veröffentlicht wurde. Primär spielt hier der Tiefschlaf eine entscheidende Rolle. In dieser Phase regenerieren sich Zellen, Abfallstoffe im Gehirn werden abtransportiert und das Immunsystem wird gestärkt. Eine gute Schlafhygiene mit festen Schlafzeiten und einem dunklen, ruhigen Schlafzimmer ist hierbei hilfreich.
3. Ernährung: Fokus auf natürliche Lebensmittel
Eine ausgewogene, gemüsebasierte Ernährung ist ein Schlüssel zu einem langen und gesunden Leben. Hochverarbeitete Lebensmittel und Zucker sollten möglichst gemieden werden. Wissenschaftliche Studien empfehlen eine Ernährung, die mehrheitlich aus Gemüse besteht, kombiniert mit gesunden Fetten wie Olivenöl und moderaten Mengen an Protein. Auch Intervallfasten kann, angepasst an das Alter, positive Effekte haben.
4. Mentale Resilienz: Stress reduzieren und im Moment leben
Chronischer Stress beschleunigt den Alterungsprozess. Rituale wie das Reflektieren über positive Momente des Tages oder bewusste Auszeiten in der Natur tragen ebenfalls zur mentalen Gesundheit bei.
5. Individualisierte Prävention
Jeder Körper ist anders: Eine personalisierte Prävention, basierend auf regelmässigen Gesundheitschecks, kann dabei helfen, die individuellen Bedürfnisse zu erkennen. Hilfreich sind auch Wearables, die Werte wie Schlafqualität und Bewegungsaktivität tracken. Nahrungsergänzungsmittel wie Omega-3-Fettsäuren, Vitamin D oder B-Vitamine können bei Bedarf ergänzt werden.