Philippe Jaccottet (geb. 1925 in Moudon, gest. 2021 in Grignan, Frankreich) zählt zu den wichtigsten französischsprachigen Lyrikern des 20. Jahrhunderts. Er gehörte nie einer Strömung oder Gruppe an, sondern beanspruchte von Anfang an als «Diener des Sichtbaren», wie der Autor sich selbst einschätzte, zu wirken.
Der Künstler lebte seit Jahrzehnten in der französischen Gemeinde Grignan (Drôme) und macht sich rar im Literaturbetrieb. Dies verschaffte ihm Atem für die Kontemplation der Natur, der Hauptquelle seiner Poesie.
Lesetipp
«Antworten am Wegrand» (2007). Dieses Buch könnte als Leitlinie zu vielen von Philippe Jaccottets lyrischen Texten passen. Immer wieder sind es Bilder aus der Natur, sind es Farben und Bewegungen, die auf die entscheidenden Fragen Antwort zu geben scheinen: der Anbruch des Morgens in der Eiseskälte des Berggipfels, das brennende Rot im Abendlicht eines fruchtbeladenen Kirschbaums. Philippe Jaccottet ist wohl der tiefsinnigste Lyriker, den die Schweiz je hervorbrachte. Auf, wer ihn noch nicht kennt! (Heinrich Vogler, SRF Literatur)
Wichtigste Werke
- «Nach so vielen Jahren». Carl Hanser, 2008.
- «Antworten am Wegrand». Carl Hanser, 2007.
- «Fliegende Saat. Aufzeichnungen 1954-1979». Carl Hanser, 2007.
- «Der Unwissende». Carl Hanser, 2003.
- «Landschaften mit abwesenden Figuren». Klett-Cotta, 1992.
- «Elemente eines Traums». Klett-Cotta, 1988.