Literaturverfilmungen gleich Hochkultur? Muss nicht sein. Wenn Kapitän Ahab mit einem Atom-U-Boot Moby Dick jagt oder D'Artagnan sich als CIA-Agentin entpuppt, dann drehen sich die Autoren Herman Melville und Alexandre Dumas vielleicht im Grab um - aber Fans von B-Movies jubeln.
Liebhaberobjekte
Das tun sie auch wenn Haie auf einmal durch Sand schwimmen können, ein fleischfressendes Monster einen Knast übernimmt oder sich Society Girls in Zombies verlieben. B-Movies, das sind – mit oder ohne Buchvorlage – Liebhaberobjekte mit besonderen Qualitäten.
Diese Billigproduktionen sind Comedy pur. Sie nehmen sich ernst, werden aber nicht ernst genommen. Liebhaber solcher Filme wollen das Groteske, suchen den Mix aus schlechten Dialogen und lausigen Spezialeffekten. Wo wäre da sonst der Witz? Der Humor entwickelt sich aus dem Hanebüchenen. Das Schöne am Schlechten zu entdecken - das macht den Reiz aus.
Absurde Unterhaltung
Anders als frühere B-Movies erleben heutige selten die Dunkelheit des Kinos, weil sie gleich als DVD erscheinen. Es sind epische, apokalyptische Thriller, die in der Herstellung billiger als eine Briefmarke waren. Wenn der Zuschauer lachend die Hände über den Kopf zusammenschlägt und begeistert seinem Kumpel zuruft: «Kannst du diese bekloppte Story glauben?», dann hat der Film das Niveau, das sich die Fans wünschen. Bei solchen Werken geht es um alles andere als Glaubwürdigkeit. Es geht um absurde, blutige, komische, trashige, gruslige, überraschende, unglaubliche, absonderliche, ungewöhnliche Unterhaltung.
DVD: «Die drei Musketiere», dtp entertainment AG, 2011.