Die modernisierte Realverfilmung folgt dem Disneyklassiker: Der Strassenjunge Aladdin (Mena Massoud) verliebt sich in Jasmin (Naomi Scott), die Tochter des Sultans. Die darf aber nur einen Prinzen heiraten.
Als Aladdin zufällig eine Wunderlampe in die Hände fällt, scheinen all seine Probleme gelöst. Denn darin lebt ein Dschinni (Will Smith), der seinem Meister drei Wünsche erfüllt. Das Problem: Auch der böse Magier Dschafar (Marwan Kenzari) ist hinter dem Flaschengeist her.
Das nostalgischste Zitat
«Trau dich nur, komm vorbei, geh' zum Teppichverleih und flieg hin zur arabischen Nacht!» Dieser Songtext stammt aus dem Walt-Disney-Zeichentrickfilm von 1992.
Er kommt auch in der Realverfilmung vor. Viele der Lieder und Looks wurden vom Klassiker übernommen.
Die Vizepräsidentin des multikulturellen Engagements
Ja, so etwas gibt es bei Disney. Die Frau heisst Julie Ann Crommett. Sie soll für mehr Diversität und weniger Stereotypen in den Disney-Produktionen sorgen.
Für den Film über die arabische Welt hatte sie einiges zu tun. Disneys Zeichentrickfilm «Aladdin» aus dem Jahr 1992 war teilweise ziemlich diskriminierend.
So heisst es im Original-Titelsong beispielsweise: «Komm mit mir in ein Land, ein exotischer Fleck (...) Du riskierst deinen Kopf und sofort ist er weg» (engl. «Where they cut off your ear, if they don't like your face»). Später wurde die Zeile geändert in «Und steckst du mal im Sand, kommst du dort nie mehr weg.»
Crommett war mit dafür verantwortlich, dass solche Dinge diesmal nicht passieren. «Wir wollten wegkommen von Stereotypen. Die einzelnen Charaktere sollen im Zentrum stehen», sagt sie in einem Interview mit der Zeitschrift «Entertainment Weekly».
Trotzdem gab es negative Reaktionen. Vielen sind die Hauptdarsteller zu westlich. Das sei bewusst so, sagt Crommett. Sie wollten nicht eine einzige Kultur abbilden. «Aladdins Welt ist eine Mischung verschiedener Länder.»
Fakten, die man wissen sollte
Regisseur Guy Ritchie ist eigentlich bekannt für seine Action-Filme. Darunter «The Man from U.N.C.L.E.» (2015) oder «Sherlock Holmes» (2009). «Aladdin» ist sein erster Kinderfilm. Dazu überredet haben ihn seine eigenen fünf Kinder aus den Ehen mit Sängerin Madonna und Model Jacqui Ainsley.
Seine Kinder seien sein kleines Kreativteam, sagt Ritchie in einem Interview mit «British Asia News». Sie hätten ihm Tipps gegeben und ihn beraten. «Kinder wollen im Kino lachen. Dass die Zuschauer jetzt bei ‹Aladdin› lachen können, ist meinen Kindern zu verdanken.»
Das Urteil
Arabisch ist hier wenig: «Aladdin» ist eine Mischung aus Bollywood-Film, überdrehten Videoclips und Boygroup-Tanzeinlagen.
Sehr bunt und etwas schräg. Doch dabei auch ziemlich unterhaltsam. Will Smith funktioniert gut als blauer, singender Flaschengeist.
Fans des Zeichentrickklassikers werden sich an den bekannten Liedern erfreuen. Kinder an den herzigen Figuren und den Witzen.
Kinostart: 23.5.2019